Die sensationelle Gabriel-Methode – Jon Gabriel, neuer Diät-Guru, oder einfach ein Mann mit Durchblick?

Was ich auch versuchte, um abzunehmen, mein Körper wehrte sich … mit aller Macht. … Nach … Jahren gestand ich mir nun ein, dass meine Lage hoffnungslos bleiben würde, solange mein Körper dick sein wollte.

Nun ist also wieder eine “sensationelle Methode” zum abnehmen neu auf dem deutschen Büchermarkt erschienen, mit der wir uns auseinander setzen können, und es gibt diverse Online-Quellen:

Kurzvita

Jon Gabriel hat sich eingehend mit den Gebieten Biochemie, organische Chemie und Biologie befasst. Er hat seinen Job als Experte im Finanzwesen aufgegeben, um seine Methode bekannt zu machen. (Quelle)

Gabriel war normalgewichtig, bis er aus beruflichen Gründen nach New York umzog. Ab dann nahm er jährlich einige Kilos zu – bedingt durch Stress/Frustration, das Verhältnis zu seinem Geschäftspartner war offensichtlich unerfreulich, wenig Bewegung, Arbeitsüberlastung und fast-food kamen hinzu, und er wurde mit sich selbst, mit seinem Körpergewicht mehr und mehr unzufrieden.
Er versuchte (wie üblich) mit “allen möglichen Diäten” gegenzusteuern, hatte immer nur kurzfristige Erfolge und dank Jo-Jo-Effekt schließlich 100 kg zu viel.

Dass er diese 100 Kilo wieder los geworden ist, und wie und warum, macht den märchenhaften Charakter der Story aus, die Gabriel zu erzählen hat.

Gabriels Problemlösung heißt, wie so oft:

Keine Diät!

Die Kalorienrestriktion sei nur ein weiterer Stressfaktor, und die eigentliche Ursache fürs Übergewicht sei ohnehin Stress in der einen oder anderen Form – was wiederum ein weites Feld ist, in dem häufig auch Traumatisierungen eine Rolle spielen. Allerdings geht er auf Mikrotraumen und die Rolle von Schuld und Schuldgefühl oder auch Suchtaspekte in diesem Zusammenhang nicht ein.

Gabriel bemüht – auch das ist nicht neu – die Rolle der Speckschicht als “Schutzpanzer”, widmet aber auch der gesunden und “natürlichen” Ernährung einige Aufmerksamkeit:

Im Grunde genommen hatte ich … nur deshalb die ganze Zeit Hunger, weil mein Körper nach Nährstoffen hungerte.

 

Die Umprogrammierung falscher Gedanken

Im “SMART-Modus”, einem  “Super Mental Awarness Re-Education Training Mode”, wird das Denken umprogrammiert: Tiefe Entspannung vermittelt sich beim Hören einer entsprechende CD, und

Im Anschluss lassen Sie gezielt positive Suggestionen in Ihr Unterbewusstsein einfließen, die darauf zielen, die nicht-körperlichen Ursachen Ihres Übergewichts zu beseitigen.

Weitere bildliche Vorstellungen, “Visualisierungen”, werden im Buch angeregt.

Wie die fette Katze blitzschnell das Abnehmen lernte

Diese Episode aus dem Interview sollte die (gelegentlich auch) positive Wirkung von Stress belegen:
Eine fette Katze, die sich genüsslich sonnte, wurde nämlich einmal von einem bösartigen Hund verfolgt und hatte Glück, dass sie das Ereignis überhaupt erlebte. Schlagartig muss ihr klar geworden sein, dass sie nur, wenn sie schlanker wäre, vernünftige Chancen, zu fliehen, hätte, und sie magerte folglich ab.

Auf einen ähnlichen Sachverhalt deutet der Witz von den zwei Tramps, die in der Savanne übernachten, hin:

Der Eine bemerkt, dass der Andere sich mitsamt Schuhen schlafen legt.
“Meinst Du denn, mit Schuhen wärst Du schneller als der Tiger, wenn der uns überfällt?”
“Das nicht, aber, wenn er uns überfällt, bin ich auf der Flucht allemal schneller als Du!”

Das ist doch auch ein Aspekt: Die Befreiung von falschen (oder alten Fixierungen) hin zu mehr Beweglichkeit – als Voraussetzung für die aktive Auseinandersetzung mit der Umwelt.

 

  

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2 Kommentare zu “Die sensationelle Gabriel-Methode – Jon Gabriel, neuer Diät-Guru, oder einfach ein Mann mit Durchblick?”

  1. ich möchte mit der Gabriel-Methode mein Idealgewicht erlagen, lese auch schon das Buch. Meine Frage, gleichzeitig möchte ich zum Rauchen aufhören, habe aber Angst, dadurch wieder, wie schon ein paar Mal Gewicht zuzulegen.
    Gibt es hierfür Anregungen ?

  2. @ Adelheid:

    Jon Gabriel lehnt ja Diäten ab, wie auch das Verbot bestimmter Nahrungsbestandteile, befürwortet, wie viele Andere auch, gesunde Ernährung plus Bewegung und meint, damit physiologische Veränderungen zu bewirken, am “Setpoint” und am Hungerstoffwechsel vorbeizukommen.

    Stressvermeidung (unter anderem, indem das Essen keine Schuldgefühle mehr macht) und positives Denken spielen eine wichtige Rolle, mit “guten Fetten” werden latente Entzündungen verhindert, und Fluchtmechanismen (wie bei der Katze, die zu fett war, um vor Nachbars Hund zu fliehen) werden wieder wichtig und möglich.

    Wobei hier noch nicht über die Rolle der Kohlenhydrate gesprochen ist, auf deren Qualität es ebenso ankommt wie auf deren Qualität; es gibt auch Hinweise, dass Kohlenhydrate in der Ernährung vielleicht nur ein gutes Drittel der Kalorien bereitstellen sollten).

    “Stop Dieting” ist damit sein Credo, denn “Entzug” führt zu Depressionsähnlichen Zuständen mit den bei Übergewichtigen bekannten, “üblichen” Konsequenzen.

    Vom  Rauchen und Nichtrauchen kennst Du ja beide Seiten, und mir ist klar, wie Du Dich entscheiden wirst. Letztlich müsste auch Gabriels Ansatz zu mehr Achtsamkeit im Leben führen, wenn er auch offenbar nicht ausdrücklich diesen (übergeordneten) Aspekt erwähnt hat:

    Mindfulness oder “Achtsamkeit” (siehe auch den Vortrag von Jon Kabat-Zinn) sind elementar.

    Zu “Gewohnheiten ändern” hab’ ich noch einen Artikel in Vorbereitung, den Du zum Aufhören mit Rauchen aber wohl nicht brauchen wirst.

    Wichtig ist, sich mehrmals am Tag zu “sammeln”, sich vom “Getrieben-sein” zu lösen, gewissermaßen auf sich zu konzentrieren und zu entspannen, also Anspannung und Entspannung in einer (dynamischen) Balance zu halten.

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