Zum Schlemmertag: Selbst gemachte, vegetarische Lasagne in großen Portionen
Geschrieben am 4. März 2010 von KPBaumgardt
Muttertag, Vatertag, Schlemmertag: Das Eine so (un-) sinnig wie das Andere. Und keiner der Feiertage ist ein gesetzlicher Feiertag – der Schlemmertag wird sogar stets willkürlich festgelegt und manchmal gilt: Jeder Tag ist Schlemmertag.
Das sind eigentlich unzumutbare Umstände: Jeder schlemmt vor sich hin, wann und wo es ihm passt: Es wird Zeit für einen nationalen, besser: Internationalen Schlemmertag. Wobei en fachkundiges Schlemmertags-Gremium auch die Regeln für ein ethisch und moralisch einwandfreies Schlemmen festlegen sollte, um dem Sittenverfall Einhalt zu gebieten…
Doch genug davon. Die Lust auf größere Volumen beliebter Speisen stellt sich nun mal bei dem Einen oder Anderen von Zeit zu Zeit ein – und dann muss man etwas tun: Das Bedürfnis unterdrücken zum Beispiel, damit es sich später desto stärker, und nicht mehr zu bremsen durchsetzt, ist keine Lösung.
Auf die Bedürfnisbefriedigung verzichten – die asketische Lösung. Na ja, das ist eine Lösung für Asketen und alle, denen nichts anderes einfällt. Kaum ein gesunder Kompromiss, eher eine eitle Einstellung.
Mir ging es neulich jedenfalls so, dass ich beim Gang durch den Supermarkt von den angebotenen Fertig-Lasagnen angelacht wurde, und ich bekam Lust auf Lasagne: Nicht auf die im Regal, die dann letztlich doch nur breiig-undifferenziert-klebrig aus dem Backofen kommen – und von der Portion her irgendwie lächerlich klein sind 😉
Intuitive Lasagne, vegetarisch, zum Schlemmertag
Die gab es dann einen Tag später, denn selbstgemachte Nudeln schüttelt man nicht aus dem Handgelenk.
Zutaten:
- Die weiße Sauce: Improvisiert aus saurer Sahne, Milch, etwas Mehl, Salz
- Die rote Sauce: “Pizza- Tomaten” (gestückte aus der Dose), Tomatenmark, Salz, Pfeffer, Pizzagewürz)
- Lasagne Nudeln: Mischung verschiedener Mehle (Dinkel, Dinkel-Vollkorn, Weißmehl) und viel Ei, etwas Salz. Am Vormittag geknetet und luftdicht verschlossen kühl gestellt
- Ein nicht so großes Stück “Bergkäse”, gehobelt.
- Für “zwischendrin”: Broccoli, Blumenkohl, Möhre, Champignons
Zubereitung:
- Die Nudeln auf der Nudelmaschine – bis zur vorletzten Stufe – “mangeln” und zur Form passend zusammenfügen und zuschneiden
- weiße Sauce als untereste Schicht, dann Nudel, darauf eine Sorte Gemüse (in Scheiben von ca. 3 mm Dicke geschnitten) als Schicht auflegen,
- mit roter Sauce bedecken, dann
- wieder Nudel, Gemüse, weiße Sauce
- und so weiter
- obenauf weiße Sauce
- bei 190 Grad eine gute Stunde, je nach Lasagne-Form auch 1 1/2 Stunden backen –
- nach einer halben Stunde Backofen öffnen und den Käse obenauf geben.
Bei den frischen, selbst gemachten Nudeln ist übrigens kein Vorkochen nötig!
Zubereitungszeit:
- hängt von der individuelen Arbeitsgeschwindigkeit ab – eher lang …
Noch ein Wort zum
“Schlemmertag”
Das Wort “Schlemmertag” ist untrennbar mit “Diäten” verbunden. Der Schlemmertag soll die Monotonie und Entbehrungen so mancher Diät unterbrechen und diejenigen, die da schmachten fürs abnehmen, zwischendurch entschädigen und bei der Stange halten.
Falsch verstanden, kann der Schlemmertag im Fressanfall enden. Relativ üblich sind auch regelmäßige “Schlemmerabende”: Tagsüber übt man sich in Entbehrung und Verzicht, abends scheint das Schlemmen erlaubt, ja der innere Schweinehund überredet geradezu dazu.
In einem Forum habe ich die Frage nach dem Schlemmertag im Zusammenhang mit Süßigkeiten gefunden, und auch die Antwort einer “Expertin”:
Ein Mädel
Ich habe vor ca. 1 1/2 Jahren abgenommen (von 67 kg auf ca. 50 kg bei 1.65 m)
war mit dem einen Süßigkeiten-Schlemmertag pro Woche nicht mehr ausgekommen und hatte so wieder ein paar Kilos zugelegt.
Sie erhielt die folgende Antwort:
Sie nehmen ab, wenn die Energiezufuhr geringer ist als der Energiebedarf und der Körper gezwungen ist körpereigene Energiereserven zu mobilisieren. Besonders effektiv ist daher eine Reduktion der Energiezufuhr bei gleichzeitiger Steigerung des Energieverbrauchs (z.B. durch Sport). Das Ausmaß des Gewichtsverlusts hängt von der Höhe des Energiedefizits ab.
Wozu, würde mich mal interessieren, soll die junge Frau eigentlich noch abnehmen – wozu also die Beratung zur “negativen Energiebilanz”?
Aber: Süßigkeiten liefern pro Gramm mehr Energie als Gemüse, Salat und Vollkornbrot, so dass man von Süßigkeiten leichter Unmengen verzehren wird als von anderen Lebensmitteln und es schwieriger ist, eine negative Energiebilanz zu erreichen. Im Zweifelsfall ist die Energiebilanz ausgeglichen oder sogar positiv, was mit einer Stagnation bzw. einer Gewichtszunahme verbunden ist. Daher ist ein reiner „Süßigkeitentag“ nicht sinnvoll. Es wäre besser, sich jeden Tag mit einer kleinen Portion Süßigkeiten zu erlauben – denn der Reiz des Verbotenen kann so stark werden, dass man irgendwann maßlos über die Stränge schlägt.
Nun gut – was meinen “Lasagne-Schlemmertag” betrifft, ist alles gut gegangen. Die vegetarische Lasagne hat auch kalt sehr gut geschmeckt, und zu fett war sie auch nicht. “Eigentlich” gehört ja auch Hackfleisch hinein, aber, habt Ihr das auch gemerkt: Das im Handel erhältliche Hackfleisch wird immer fetter…
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