Männer-Diäten-Fetischismus

Nachdem vielleicht zwei Drittel der Männer zu dick sind (oder sind es doch nur zwei Zehntel?), hat Martin Kunz den Braten gerochen und hat „Die Männer-Diät“ auf den Markt geworfen.

Dazu durfte er sogar der Süddeutschen Zeitung einige Fragen beantworten .

Diäten sind für Männer kaum ein Thema, weil sie als Zielgruppe nicht berücksichtigt werden: Rund 90 Prozent aller Teilnehmer von Ernährungsstudien sind Frauen. Wenn aus solch einer Studie eine Ernährungsempfehlung hervorgeht, zum Beispiel lieber „low carb“ (wenig Kohlenhydrate) statt „low fat“ (wenig Fett) zu essen, richtet sich das an Frauen. An den Bedürfnissen von Männern gehen diese Ratschläge oft einfach vorbei.

Die Argumentationslinie ist die gleiche, wie sie im Focus-Interview die Weight-watchers „Spezialistin“ vertreten hat:
Männer mögens kräftig, lieben Zahlen und keinen Tratsch.
Woher mag diese Einigkeit kommen? Daher, dass beim Focus schon kräftig die Werbetrommel fürs Buch gerührt wurde, oder daher, dass das Buch indirekt den Weg für männliche Diät-Schicksale – Jo-Jo-  bei WW & Co frei macht?

Beenden wir das Thema mit einem tiefen Griff in die Kiste der Geschlechter-Rollen-Vorurteile:

sueddeutsche.de: Zu einer richtigen Diät gehört auch Bewegung. Was gefällt den Männern denn da am besten?

Kunz: So wie in der Küche mit abwechslungsreichen Rezepten gearbeitet werden sollte, müssen Männer sich beim Sport neu organisieren. Sie sollten sich einen Mix aus Sportarten zusammenstellen, die ihnen Spaß machen, aber auch schnelle Erfolge bringen. Dazu gehören Kraft- und Ausdauertraining. Am besten sie spielen Fußball, gehen bergwandern oder boxen. Ein richtig gutes Boxtraining im Fitnesscenter klingt schon mal attraktiver als Nordic Walking oder Yoga. Selbst beim Rasenmähen verbrennt man locker 300 Kalorien!

So, so: Männer mögen kein Nordic Walking. Oder Journalisten mögens nicht? Am besten, wir lassen sie mal in den Boxring; Gegeneinander, die tun sich bestimmt nicht weh!

Bei weiteren Fragen:

gesundheit-online@sueddeutsche.de

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5 Kommentare zu “Männer-Diäten-Fetischismus”

  1. Was Männer so alles mögen, wenn man (Frau 😉 ) es ihnen entsprechend vermittelt… 🙂

  2. Kennst Du bereits diesen Blog: Männer Diät: So essen Männer…?

  3. @ Nicole: Die Weisheit, die aus Deinen Worten spricht. wird, entsprechend angewandt, alles Deinen Wünschen entsprechend gestalten 😉

    @ Andrea: Nöö, des ist ein reines Kommerzblog, das wird auch für unsereins keinen Finger krumm machen – da finde ich eine Quark-Diät wesentlich interessanter.
    Siehst Du da irgendwen, der sich persönlich engagiert?

  4. Ich werde das Buch meinem Mann schenken! 😉

  5. Wir haben uns das Buch (als 3 Frauen) auch zu Gemüte geführt und konnten nur feststellen, dass unsere Männer zu Hause das Klicheegedöns wohl nicht ansprechen würde. Der ständige (plumpe) Vergleich zwischen Männern und Autos… Gott oh Gott

    Im Kapitel 2 wird noch gesagt, dass Männer die Frauen wegen ihrer Gemüsebratlinge nicht verstehen können und im Rezepte-Teil des Buchs für Männer werden dann Gemüse-Brat-Bällchen empfohlen. (?)

    Also irgendwie wiedersprüchlich das ganze Buch. Bis auf die Sportempfehlungen. Die sind gut.

    Aber welcher Mann möchte ständig mit Autos verglichen werden und in Sachen Ernährung/Diät als absioluter Dummie gelten? Da gibt es viele, die das sicher nicht mögen.

    Unseren Männern daheim jedenfalls hat es jedenfalls auch nicht zugesagt. Daraus schließen wir, dass Männer und Frauen beim Abnehmen anscheindend soch nicht so verschieden sind.

    Unsere Bewertung zum Buch: http://www.abnehmen.net/wissen/abnehmen/diaetbuch-maennerdiaet-betriebsanleitung-wie-sie-in-bestform-kommen

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