Kann ein Kinderbuch zu Essstörungen führen? Maggie Goes on a Diet

Noch ist das Kinderbuch, das (kleine) Mädchen zum Diäten motivieren könnte, nicht auf dem Markt – in der Diskussion ist es allerdings schon länger.
Es gibt Befürchtungen, dass mit diesem Buch Essstörungen ausgelöst werden könnten, die “Botschaft”, dass schlanke Kinder beliebter seien, sei falsch, und auch die Wahrnehmung der Kinder, die kräftige Kinder als Dick empfinden.

Ein Kinderbuch dürfe überhaupt keine Diät propagieren –

We need positive behavioral support in titles like Maggie Gets Moving. Maggie Eats Well, So She Feels Well. Maggie Does Karate.

Positive Unterstützung im Verhalten und Lebensstil sei nötig, also Titel wie: “Maggie kommt in Fahrt!”, “Maggie isst richtig, also fühlt sie sich richtig”. Und natürlich noch “Maggie macht Karate”. (Quelle)

Kinder sollten noch Kinder sein dürfen und sich nicht über ihr aussehen oder ihr gewicht gedanken machen! Ich finde dieses Buch echt schlimm. Sowas sollte man verbieten. (Quelle)

Die Geschichte von Felix ist übrigens weit älter und wendet sich ebenfalls an Kinder. Dass die Akteure Tiere sind, ist ganz nett. Ob Kindern, die abnehmen möchten, damit geholfen ist, wissen wir nicht. Aber auch Erwachsene brauchen ein verständliches Modell für ihre Körperfunktionen.

Ob übergewichtige Kinder mehr am lästernden Umfeld (wären sie schlank, fänden die Alterskameraden andere Gründe zum Lästern) oder am Übergewicht leiden, wissen wir eigentlich auch nicht, aber sehr wohl, dass es einen natürlichen Bewegungsdrang gibt,  und Bewegungsfreude heute unterdrückt wird.

“Kunden, die Maggie Goes on a Diet angesehen haben, haben auch angesehen: Dreißig Kilo in drei Tagen  von Kathrin Tsainis.
Auch dieses Buch

ist kein Sachbuch, sondern gewollt seichte Unterhaltung.

"Dieses Buch gehört in jeden Kühlschrank" – so eine LeserInnen-Meinung beim Buchversand.

Die Aussage mit dem Kühlschrank weist indirekt darauf hin, wozu diese Sorte Unterhaltung taugt.

Eine andere Leserin meinte, sich gut mit der Titelfigur identifizieren zu können, weil sie all das so gut kennt:

“Das Gefühl schon viel geschafft zu haben wenn [man/frau] sich erst mal seine [ihre] guten Vorsätze schriftlich notiert (wobei es auch meistens bleibt)?
Dass man den ganzen Tag standhaft geblieben ist angesichts der Tatsache dass 2 Stück Kuchen im Kühlschrank lauern? Und kurz vor Ende des Spätfilms dann alle Strick reissen??

Wir sehen ja, wohin die Reise geht. Dass Maggie vielleicht doch noch – vorher – die Kurve schafft, wäre ihr zu wünschen. Meine Meinung zu Diätplänen für Kinder habe ich ja schon kund getan…

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