Fressnet – Diät mit neuer Formel
Geschrieben am 27. Februar 2010 von KPBaumgardt
Sicher, “mit neuer Formel”, das klingt wie Waschmittelreklame. Und Fressnet.de ist kein Waschmittel. Zudem haben Slogans bisher immer mehr versprochen, als sie gehalten haben. Was soll dann der Slogan von der “neuen Formel”?
An der Idee mit den “Rezepten zum Abnehmen” ist nichts Neues. Der Gedanke, mit
- gesunder, genussvoller Ernährung
- Bewegung
- Strategien zur Entspannung
- Abnehmen ohne Diät-Vorschriften als Kunst
etwas Neues auf die Beine gestellt zu haben, kann so neu doch auch nicht sein, zumal das “Abnehmen als Kunst” hier schon zum Abnehmen als oder mit Hobby “degradiert” worden ist. Wo also ist die neue Formel zum Abnehmen? Wer hier aufmerksam mitgelesen hat, wird auch den bedeutsamen Satz meiner Freundin gelesen haben: “Methoden wie Yoga, Feldenkrais oder Alexander-Technik helfen ebenfalls, besser mit dem echten Ich-Gewicht klarzukommen.” Vielen, die abnehmen wollen, fehlt einiges an Ich-Stärke, an gesundem Egoismus, und sie knicken irgendwann wieder ein: Jo-Jo lässt grüßen. Zum gesunden Ich-Gefühl gehört übrigens das gesunde Wir-Gefühl, es sei denn, man lebt als Einsiedler – aber Einsiedler haben keine Gewichtsprobleme. Das Selbstwertgefühl ist öfters geschwächt – vom Gefühl, nicht wirklich gebraucht zu werden, oder, es in der Umwelt nicht allen recht machen zu können. Das “Selbst” ist ständig auf die Bezugspersonen bezogen, verstrickt in Anforderungen, Erwartungen, Vorschriften, Normen. Wenn dann das Ich nicht sagen kann, wohin der Weg führt, sprechen wir von Ich-Schwäche, seine Lebensenergie steht ihm nicht zur Verfügung, oder es hat sich verausgabt – für Andere. Oder Ängste und Verspannungen blockieren den Energiefluss. Fügen wir diesen Aspekt – die fließende Lebensenergie – zu gleichen Teilen in dem obigen Vier-Punkte-Programm bei “Ernährung”, “Bewegung”, “Entspannung” und “Abnehmen als Kunst” ein. Die neue Formel berücksichtigt diese Gegebenheiten in einem langfristigen Schritt-für-Schritt-Programm. Zu dessen Inhalten gibt es hier bald weitere Informationen.
Nachtrag:
Der Ausdruck "Ich-Gewicht" wurde von Maja Storch geprägt. Zitat aus ihrem Buch:
Eine nachhaltige Lebensumstellung jeglicher Art kann niemals auf gesunde und bereichernde Art vollzogen werden, ohne das Unbewusste mit ins Boot zu nehmen. Mit anderen Worten: Wenn Sie bei Ihrem Vorhaben, Ihr Essverhalten zu ändern, immer wieder scheitern, hat das höchstwahrscheinlich damit zu tun, dass Ihr Unbewusstes diese Absicht bisher nicht unterstützt hat, aus was für Gründen auch immer. Das Unbewusste verfügt nicht über Sprache, es kann sich nur in Gefühlen oder Bildern äußern. Dieser Code ist vielen Menschen unbekannt. Wer auf Dauer mit dem eigenen Gewicht arbeiten will, braucht Information darüber, wie man die Signale des Unbewussten deuten kann und wie eine Absicht sich anfühlt, die vom Unbewussten unterstützt wird. … Das Ich-Gewicht unterscheidet sich von allen anderen Definitionen des korrekten Körpergewichts durch vier wesentliche Merkmale:
- Ich-Gewicht wird gefühlt, nicht errechnet
- Ich-Gewicht ist flexibel, nicht normiert
- Ich-Gewicht ist selbstbestimmt, nicht fremdbestimmt
- Ich-Gewicht kommt ohne schlechtes Gewissen aus
Sicherlich wird es spannend, sich unbewusste Prozesse und Einstellungen bewusst zu machen. Ob das aber mit Hilfe eines Buches geht, ob ein Buch dafür ausreichend ist?
Und bei all der Ich-Stärkung könnte es sein, dass das Ich immer noch Methoden braucht, diese Umstellung auf das Ich-Gewicht zu konkretisieren:
Was die Ernährung betrifft, werden täglich “unzählige” kleine und große Entscheidungen getroffen. Was also die konkrete Richtschnur betrifft, die “flexible, Ich-gerechte Handlungsanweisung”, sollte schließlich die Portionsdiät hilfreich sein.
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