Abnehmen: Mit Ultraschall + Typbestimmung das Übergewicht bekämpfen
Geschrieben am 26. Januar 2009 von KPBaumgardt
Ganz logisch: Mit Ultraschall und warm-kalt-Wickeln kann verfestigtes Fettgewebe aufgeweicht werden, damit es umso besser abtransportiert werden kann.
Logisch jedenfalls, so diverse Institute, die ihre Dienste anbieten und mit magischen Erklärungen Dienste verkaufen, die an mittelalterliche Methoden denken lassen.
schon Hippokrates empfahl Dickleibigen Nacktbäder. Wilhelm der Eroberer auferlegte sich, bevor er England einnahm, eine Weindiät. Um 1900 waren desinfizierte Bandwürmer zur Reduktion der Nährstoffaufnahme im Schwange, und in den zwanziger Jahren legten sich Damen vibrierende Bänder um die Hüften, die ihren Speck zertrümmern sollten. (Quelle)
So viel also zum „Diätenwahn“ oder auch -Blödsinn.
Interessanter ist da ein zweites Zitat:
Dass Leute, die sich dick fühlen, auf teuren Schabernack hereinfallen, erstaunt Philippe Beissner nicht. Die Bekämpfung der Dickleibigkeit, sagt er, sei eine Lücke in der medizinischen Grundversorgung, die Übergewicht noch immer nicht als Krankheit akzeptiere. Auch die Pharmaindustrie habe mehr davon, sich auf die Folgekrankheiten der Dickleibigkeit zu konzentrieren. Solange aber die Schulmedizin keine wirkungsvollen Medikamente anbiete, blühe das Angebot an alternativen Behandlungsmethoden.
Das mag im Prinzip stimmen, ist aber unscharf gedacht: Medikamente gegen das Übergewicht sind bisher unmöglich (und werden auch nicht entwickelt werden), und doch würde die Anerkennung als eigenständige Krankheit die Art, wie mit Adipositas umgegangen wird, grundsäzlich umkrempeln:
Werbung für ungesunde Nahrung könnte ähnlich wie Werbung für Zigaretten verboten werden, Ärzte müssten das Übergewicht ähnlich wie Blutdruck und Diabetes überwachen und ihre Patienten zumindest warnen, wenn die Entwicklung ungünstig verläuft.
Auch wirksame Methoden zur Bekämpfung der Krankheit(en) „Adipositas“ müssten mit mehr Nachdruck erforscht werden, und zwar nicht unbedingt in den Labors der Pharmaindustrie.
Wenn bisherige Programme nicht ausreichend wirksam sind oder nur eingeschränkt, müssten auch mentale, soziale und psychische Faktoren berücksichtigt werden – Praktische Sozialforschung stünde auf der Tagesordnung, nicht nur eine „neue Theorie“, sondern eine neue Theorie, mit deren Hilfe „jedermann“ zu einer Verbesserung seiner Verhältnisse gelangen kann, weil sie nicht Theorie bleibt, sondern praktische Auswirkungen hat.
Es ist nicht ausgeschlossen, dass in diesem Rahmen hervorragende Ergebnisse zu erzielen sind; die Angst der Politik vor der „kritischen Theorie“ ist völlig unbegründet.
Wenn konkrete Erfolgsfaktoren entdeckt werden, sind dies Ergebnisse, auf denen weiter aufgebaut werden kann.
In der Praxis kommt es dann darauf an, Initiative gegen Fehlernährung und Bewegungsmangel zu entwickeln…
Dabei muss auch gar nicht viel verordnet werden (obwohl eine ärztliche Verordnung nicht schadet), sondern mit etwas Eigeninitiative und Selbsthilfe wäre schon allen gedient, unter der Voraussetzung, dass Adipositas/Übergewicht/Dickleibigkeit nun wirklich als Krankheit anerkannt werden.
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