Männer werden mit Nasenspray so einfühlsam wie Frauen
Geschrieben am 1. Mai 2010 von KPBaumgardt
Sicherlich sollten wir
uns an den Gedanken gewöhnen, dass auch hinter Gefühlen kleine, chemische Moleküle stecken, die unser Verhalten steuern. (Quelle)
Deshalb wird das Verhalten – und Fühlen – des Menschen auch mehr und mehr erforscht, unter anderem die Auswirkungen des Hormons Oxytocin auf die Einfühlungsfähigkeit der Männer.
Der Einfluss dieses Hormons auf Treue, Bindungsfähigkeit, zärtliche Gefühle und Milchfluss war bereits bekannt; Jetzt gibt es neue Forschungsergebnisse aus Bonn und vom Babraham-Institut Cambridge.
Bei Fragen zum Mitgefühl erreichten die
Männer mit höheren Oxytocinwerten […] Ergebnisse, die sonst für Frauen typisch sind – (Quelle)
Nebenwirkungen: “Vertrauen und Mitgefühl” also…
Interessanterweise taucht Oxytocin auch in den Shopping-Ergebnissen auf; paradoxerweise als Globuli; wir wissen nicht, was homöopathische Dosen bewirken sollen, aber
Oxytocin ist in Deutschland, Österreich und der Schweiz unter dem Namen Syntocinon im Handel erhältlich. In Deutschland gibt es auch noch einige Generika. (Quelle)
Wobei zu hoffen ist, dass die Substanz verschreibungspflichtig ist, und auch zu fragen, wer sie zu welchem Zweck verschreibt:
Immerhin kann die Ausschüttung auch durch Massagen verstärkt werden – oder durch visuelle Impulse, also durch zwischenmenschliche Interaktion – womit die Ausprägung der menschlichen Bindungen auch auf der “chemischen Ebene” verstärkt (oder manifestiert) wird, was ja schon längst bekannt ist:
Die Chemie zwischen zwei Menschen muss eben stimmen, im wahrsten Sinne des Wortes. (Quelle)
Das Hormon wird offenbar bei angenehmen Empfindungen generell mobilisiert, und übt dann wieder auf die “Befindlichkeit” und Interaktion zurück, am stärksten beim Orgasmus:
Sexuelle Aktivität lässt den Puls schneller schlagen, vertieft den Atem, regt die Durchblutung an. Zudem schüttet das Gehirn einen Cocktail von Botenstoffen aus. Er besteht unter anderem aus dem „Kuschelhormon“ Oxytocin und einer Reihe von Endorphinen wie Serotonin oder Dopamin. Das Hormonhoch mit seinen positiven Effekten kann bis zu 24 Stunden nachwirken. (Quelle)
Auch der zweite Teil des Versuchs war nicht ohne Bedeutung: Die Teilnehmer hatten irgendwelche (schlecht beschriebenen) Aufgaben zu lösen, und ihre Lernfähigkeit wurde verbessert, wenn sie über das Richtig oder Falsch von einem Gesicht, und nicht nur einem emotional unbedeutenden Symbol unterrichtet wurden.
Die “empathisch eingestellten” Versuchspersonen reagierten auf den “menschlichen Reiz” noch stärker.
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[…] Das hatte neulich die Apotheken-Umschau zu berichten gewusst; auch ohne Oxytocin-Messung. […]