Magere Abnehmtipps bei Stiftung Warentest
Geschrieben am 1. März 2010 von KPBaumgardt
Ein aktuelles “Special” in der Rubrik Essen und Trinken bei der Stiftung Warentest widmet sich der Gesunden Ernährung. Da soll vom idealen Speiseplan bis zu einer Tabelle der Mineralstoffe nichts ausgelassen werden, und natürlich wird auch das Thema “Übergwicht nicht ausgelassen:
Tipp: Wichtig ist, dass Sie sich mit ihrem Gewicht wohlfühlen – auch wenn es etwas höher sein sollte. Lassen Sie sich deshalb nicht von Diätgurus oder dem ausgerufenen Kampf gegen Übergewicht verunsichern. Jeder Mensch hat sein persönliches Idealgewicht, auch Veranlagung spielt dabei eine Rolle. Falls Sie etwas an Ihrem Gewicht ändern wollen, sollten Sie sich vorher genau über Vor- und Nachteile verschiedener Diäten informieren. Bei extremer Fettleibigkeit gilt ohnehin: besser einen Arzt aufsuchen.
Der Teufel steckt ja immer im Detail – so bei diesem kleinen Absatz:
- Was heißt “etwas höheres Gewicht?
- Sollte man bei dem Begriff “Diätgurus” nicht auch einmal Ross und Reiter nennen?
- Das Gleiche gilt für den “ausgerufenen Kampf gegen das Übergewicht”: Hierbei handelt es sich einerseits um einen kollektiven (Diäten-) Wahn, andererseits sind die ernsthaft Betroffenen ernsthaft diskriminiert, quasi aus der Gesellschaft ausgeschlossen – und finden nicht die adäquate Hilfe.
- Das “persönliche Idealgewicht” ist in der Praxis kein nützlicher Begriff: Wunschvorstellungen, Idealvorstellungen kollidieren hier mit anderen Abwehrmechanismen; das Idealgewicht ist allzu ambivalent besetzt. Besser wäre vielleicht wirklich der Begriff vom “Ich-Gewicht”, den sich allerdings jeder erst individuell erarbeiten muss.
- Wir wissen zwar, was mit Veranlagung gemeint sein könnte, doch die Zusammenhänge sind kompliziert. Dass bei “Veranlagung” erworbene Werte, Vorlieben, Gewohnheiten zusammen mit ererbter Disposition zu einem Resultat führen, lässt ja nicht den Schluss zu , dass dieses unabänderlich sei.
- Die Empfehlung, sich mit den Vor- und Nachteilen verschiedener Diäten auseinanderzusetzen, führt mit hoher Wahrscheinlichkeit in die Irre: 95% aller Diäten scheitern, auf die lange Sicht betrachtet. Diäten – das ist ein weites Feld. Wer sich hier orientieren will, ernsthaft Vor- und Nachteile abwägen will, hat einen langen Weg vor sich. Zudem ist es ein Holzweg.
- Extrem fettleibige Personen haben, von Ausnahmen abgesehen, bereits resigniert, müssen aber vermutlich wegen diverser Krankheiten ohnehin den Arzt konsultieren. Der orientiert sich dann an den Leitlinien der Adipositas-Gesellschaft, die schon seit langem existieren, und doch keine sichtbaren Erfolge erzielt haben. Oder erteilt den Rat, den wir alle schon kennen…
- Erfolgreiche Strategien zum Abnehmen sind Mangelware; das sollte auch die Stiftung Warentest wissen.
Was man dort sicherlich noch nicht kennt, ist das Fressnet-Abnehm-Programm mit der neuen Formel 😉
Für ambulante Programme zur Behandlung von Adipositas gilt: Auf Qualitätssicherung und –verbesserung muss Wert gelegt werden:
Kontinuierliche Qualitätsverbesserung
Um den wissenschaftlichen Fortschritt und die eigenen praktischen Erfahrungen optimal zu nutzen und den Betroffenen rasch verfügbar zu machen, ist eine kontinuierliche Qualitätsverbesserung erforderlich, zu der alle Mitglieder des Betreuungsteams beitragen sollen und bei der Patientenvorschläge zu berücksichtigen sind. [Quelle]
Na, dann!
Der Hinweis auf das Warentest-Special stammt aus der “Gesunden Mischung am Sonntag” des Bandscheiben-Blogs.
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Abgelegt unter: Abnehmen, Ernährungsumstellung, Medien | 3 Kommentare »
Seine Ernährungsgewohnheiten optimieren und zwar dauerhaft und viel Bewegung, angefangen beim Treppensteigen anstatt Rolltreppe und Lift, das hält/macht schlank und tut der allgemeinen Gesundheit gut. Hilfestellung dabei leisten ausgebildete Ernährungsberater/innen.
Kurzzeitige Diäten sind wohl weniger für dauerhafte Erfolge geeignet.
Treppe statt Aufzug haben wir hier
http://fressnet.de/blog/?p=2210
auch schon, und Hilfestellung?
Eigentlich doch, will ich mal hoffen.
Die LeserInnen haben sich noch nicht
beschwert 😉
[…] Publikationen zum gesunden Essen tendieren dazu, sich bei Aussagen über den gesundheitlichen Wert bestimmter, einzelner […]