Der Trend nach der Wasser-Diät: Schlank wie ein Vampir
Geschrieben am 26. November 2009 von KPBaumgardt
Ein Ende des Diäten-Wahns ist nicht in Sicht, der Live-Diät-Journalismus hält ihn im Schwung: “Ich teste die Wasser Diät” schreibt Dorothea Misch (41) und testet vier Tage die Wirkung ihres “Schlankwassers”– mit Fotos, für die Bild-Zeitung, die auch ihr Arbeitgeber ist. |
Satire |
Schlankwasser-Diät, 1. Tag Zum Frühstück Körner mit Milch und Ananas
Härtetest für die Diät: Ich muss auf Dienstreise, fliege von Berlin nach Frankfurt. Mein Mittagessen habe ich vorher abgewogen (Putenbrust, Kirschtomaten, …
Eine Volksdiät wird das wohl nicht, aber die Leser haben etwas zum Staunen: Wird “Doro” nach vier Tagen um drei Kilos leichter sein? Wäre das eine Diät für mich? Wie hält die das aus? Ist das gesund, so schnell abnehmen?
Die “Wasser-Diät”, so viel steht fest, wird im Sande verlaufen. Dann braucht es einen neuen Trend. Wenn die Blutgruppen-Diät nicht funktioniert, dann vielleicht doch etwas mit Blut?
Bei der FAZ gibt es doch so einen netten Artikel über Vampire – die sind in, die sind schlank – könnte man das etwas machen?
Seit Jahren existieren verschiedene Subkulturen, deren oft jugendliche Mitglieder sich als reale Vampire bezeichnen und sich hauptsächlich im Internet organisieren. „Sanguiniker“ nennen sich diejenigen, die es nach echtem Blut gelüstet; dieses wird meistens in gegenseitigem Einverständnis von einem Spender entnommen.
Die Vampire sind unter uns
Das wäre doch zumindest eine Story. Vielleicht noch mit Video von der Blutspende. Oder doch in Biss in die Schlagader?
Wenn denn Blut-Trinken schlank macht – und Sanguiniker müssen schlank sein…
Welcher BILD-Redakteur macht den Test mit der Blut-Diät? Ob Dorothea Misch dann auch wieder dabei ist? SpenderInnen wird es ja genug geben, in diesen schlechten Zeiten.
Der Job hängt vom Gelingen der Diät ab, Versagen ist nicht erlaubt, also gute Miene zum bösen Spiel?
Oder gibt gar keine Vampire bei BILD?
Die anderen heißen psychische Vampire; sie glauben, ihre Mitmenschen mental aussaugen zu können. Und so schließt sich der Kreis: Jeder von uns kennt Menschen, die mehr nehmen, als sie zu geben bereit sind. Auch das gehört zu den Geheimnissen unseres Daseins. Und wenn wir, um ihnen nachzugehen, aus unserer allzu grell beleuchteten Wirklichkeit in die stillen Schatten treten, steht er schon da und wartet: unser dunkler Bruder.
Dass die Bild-Zeitung es nicht so genau nimmt bei der gesundheitsförderlichen Aufklärung der Leserschaft deutet sich jedenfalls an.
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Abgelegt unter: Abnehmen, Gesundheit, Satire | 4 Kommentare »
Der Erfolg jeder Diät wird ja auf der Waage festgestellt: Wer also vorher salzreich isst und einiges an Wasser einlagert, kann sich zu Beginn beruhigt wiegen: Das Wasser wird schnell wieder ausgeschieden; und Ingwer hilft dabei. Weiter hilfreich kann sein, vor dem „Vorher-Wiegen“ einfach zwei Liter Wasser zu trinken.
Ob man sich dann während der Diät genau an die Vorschriften hält, den Hunger vielleicht mit nicht so gesunden Medikamenten bekämpft, erzählt man, wenn man es macht, am Besten niemandem.
Das ist Teil des Geschäfts.
Hauptsache, die „Gewichtsabnehme“ kann öffentlichkeitswirksam dargestellt werden!
Das sogenannte Schlank-Wasser wird mittlerweile auch in Foren dikutiert – aber eher langweilig, mal ist jemand dafür, mal jemand dagegen.
Und die Gurke – schau an – enthätlt ein Enzym namens „Erepsin“.
Da bin ich doch mal gespannt, wann die Vampir-Diät kommt: Abnehmen mit Menschenblut – schön gruselig 😉
@ Wasser-Expertin: Du hast hoffentlich bemerkt, dass die „Vampir-Diät“ nicht ernst gemeint ist?
„So spült das Schlank-Wasser die Pfunde weg“ kann andererseits auch nciht ernst gemeint sein. Das sind Vorstellungen aus dem Traumland.
Deine Idee, dass die Bild-Frau mogeln könnte, find ich gar nicht so abwegig. Und, selbst wenn nicht – das ist halt Teil des Diätwahns.
http://fressnet.de/blog/?p=2398
[…] übergeht: Einerseits vom Schnellen Abnehmen abraten, andererseits eine Redakteurin auf die Wunderwasser-Diät zu […]