Wissen um die Ernährung – Polemik um das Nicht-Wissen

Nicht mehr ganz frisch und nur leicht angegammelt wirkt die Ernährungs-Beratungs-Polemik bei Spiegel-Online, die es auf rund hundert Kommentare gebracht hat: Ernährung ist als Thema ein “Muss”, bei dem jeder seinen Senf dazugeben darf.

Und bei der Fülle des Materials muss ausgesiebt werden. Übrig bleibt eine Zusammenfassung: (Kommentar # 70)

der Artikel … nennt sogar das Grundübel: Die Menschen sind nicht willens oder nicht in der Lage, Ernährung, Essen, Genuss und alles was dazugehören sollte zu lernen.

Na ja, aber… Wenn schon, dann “Viele Menschen”, aber doch nicht “die Menschen…”. Gerade die gesundheitliche Wirkung der Nahrung sollte man sich bewusst machen.

Kommentar # 66:

Praktisch alles, was überhaupt für eine gesunde Ernährung praktikabel ist, lässt sich bereits in den neuen Kochbüchern der frühen 50-Jahre (!) nachlesen – ich empfehle, dies einmal zu tun. Ausgewogenheit in den Hauptnährstoffgruppen, auch frisches Obst und Gemüse, Mässigung bei jeder Übertreibung: alles in diesen Büchern.

Kochbuch aus den 50-er Jahren

Könnte stimmen. So ähnlich ist mein Eindruck auch, deshalb habe ich das Landkochbuch auch nicht zum Altpapier gegeben. Allerdings ist auch dort schon die Rede von der Tütensuppe, die für die Hausfrau doch eine Erleichterung bedeute, wenn es mal schnell gehen müsse, und es musste immer öfter immer schneller gehen.

Aber bringen wir noch einen Ausschnitt aus der eigentlichen Polemik:

… kann es nicht sein, dass … unsere Ernährungswissenschaft beharrlich über die falschen Fragen nachdenkt? Dass es wichtiger wäre, über den Effekt von Tiefkühlnahrung auf die Seele des Konsumenten nachzudenken … oder darüber, dass beim Einkauf auf einem richtigen Markt und im Geplauder mit richtigen Bauern dort und bei der Berührung von richtigen Rettichen und Kohlköpfen … und beim Probieren von Feigen der Stoff entsteht, der uns am Leben und gesund erhält? Ist es Glück? Befriedigung? Kindheitserinnerung? Ist es Qi, wie die Chinesen sagen?

Qi? Wie bitte? Das kann doch nicht Ihr Ernst sein, Herr Fichtner, die DGE soll ihre Ernährungspyramide an den fünf Elementen ausrichten?

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