Bandscheibenprobleme: Die richtige Ernährung oder die zauberhafte Bandscheiben-Diät
Geschrieben am 22. Juli 2009 von KPBaumgardt
Wenn der selbsternannte Ernährungs-Papst Pape (Nomen est Omen?) in der größten Deutschen Boulevard-Zeitung erzählt, was er für gesund hält, kann er auch bei Bandscheiben-Problemen das morgendliche Marmeladen-Brötchen empfehlen.
Heute hat er sich jedenfalls die Diabetes vorgenommen, und hier gilt, was auch bei der Büro-Diät und allen anderen Varianten der Schlank-im-Schlaf-Diät gilt: Kohlenhydrate in der Früh, mittags gemischt und abends Paprika mit Hackfleisch.
Das heißt, man hechelt jetzt die großen Volkskrankheiten durch und empfiehlt stets das gleiche Rezept, frei nach dem Motto: Wir müssen wieder dahin zurück, wie es die Großmutter gesagt hat: Morgens wie ein König, mittags wie ein Edelmann, abends wie ein Bettler. Und keine Snacks.
Gut, das war Papes Großmutter. Da hat man also morgens vom goldenen Teller gegessen, und der Butler hat den Kakao auf ein Handzeichen hin eingeschenkt.
Bei meiner Großmutter gab es morgens und abends Brot, mit selbst gemachter Butter, selbst gemachter Marmelade, Hausmacher Wurst, und der Käse, den es ab und zu mal gab, war allerdings gekauft.
Mittags gab es eigentlich immer Kartoffeln, oft eine Suppe als Vorspeise, Samstags oder öfters Eintopf, auch mal Suppe plus Brot, Sonntags Braten – das Fleisch durfte auch aus eigener Erzeugung sein, und weil der Onkel Tauben nicht nur zum Spass züchtete, gab es auch mal Täubchen. Gemüse und Salat kam immer aus dem eigenen Garten.
Der Metzger lieferte ins Haus, einmal die Woche, nahm dabei auch gleich die Bestellung für die nächte Woche auf.
Gesnackt wurde auch, das konnte nachmittags auch mal ein Leberwurstbrot mit Apfel sein, aber das Wort “Snack” kannte man noch nicht. Das Taschengeld wurde in Eis für 20 Pfennige oder höchstens 60 Pfennige investiert, Brausepulver und ähnliches.
Tja, und Kuchen gab es eigentlich auch “immer”; wobei es sich auch um länger haltbaren Hefekuchen handelte – wenn der Streuselkuchen schon hart wurde, hat ihn Oma halt in den Kaffee eingetaucht.
Und wenn Oma gehört hätte, dass jetzt ein Ernährungspapst fürs Abendessen Steak ohne Brot vorschreiben will, hätte sie gesagt:
”Ei, des sein soo neumoodische Fäzz – seid wann brauche mir dann en Ernährungs-Papst?”
Nun bin ich erstmals auf die kommende Bild-Zeitung gespannt, und auch, was der Bandscheiben-Experte beim Bandscheiben-Blog zur “Bandscheiben-Diät” sagen wird…
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