Post-Paradiesische Wandlungen und ein Dessert

Wenn bei den alten Römern, die so gern auf dem Sofa tafelten, scherzten und herzten, aber auch zu Tyrannenmord und dem Abfackeln der ganzen Hauptstadt neigten, einige hellsichtige Mitbürger:innen vorhersahen, dass das Imperium nicht ewig halten würde, könnten wir, weil sie ja recht hatten, uns von deren Wissen doch eine Scheibe abschneiden!

Die Lehrsätze der Wissenden waren recht kurz: „Stetes Wasser höhlt den Stein“, „Alles ist im Fluß“ oder „Nichts ist beständig außer dem Wandel“.

Das waren die Merksätze, die uns bei „Antworten zu Fragen anlässlich des Klimawandels“ einfallen könnten oder, was Einig:innen ja auch interessiert, zur Frage nach der Zukunft der Ernährung, der ernährungsbezogenen gesundheitlichen Entwicklung oder auch Fragen zum Kampf gegen diese verdrängte Epidemie namens Adipositas.

 

Gewandelt hat sich auch die Rolle des Papsts, der wird krtisch und aufmüpfig:

„Wir finden uns zunehmend geschwächt und ängstlich wieder, gefangen in einer Folge von ‚Krisen‘ im Gesundheitsbereich, der Umwelt, bei der Ernährungssituation und in der Wirtschaft, ganz zu schweigen von sozialen, humanitären und ethischen Krisen“, sagte Franziskus. All diese Krisen seien tief miteinander verbunden und erforderten „radikale Entscheidungen, die nicht immer einfach“ seien.

So weit ein kurzer Abschnitt einer Meldung der Tagesschau, aus der sich auch ableiten lässt, die die päpstliche Autorität, wenn überhaupt, spürbar wird im Zusammenhang mit wirklich wahren Worten.
Somit spricht nicht „Irgendeiner“,  nicht „nur der Papst“, das ist kein grundloses „den Teufel an die Wand malen“, sondern  auch Situationsanalyse und Hinweis auf notwendige Entschiedenheit und Aktion!

Was „Ernährung und Gesellschaft“ betrifft, können wir uns vielleicht das Folgende vorstellen:

Anfangs ernährte die Menschheit sich noch vegan, dann gab es eine Geschichte mit einem verbotenen Apfel, die komplette Menschheit wurde aus dem Paradies vertrieben, Sklaven nährten später im Schweiße ihres Angesichts die Herrschaften, es gab eine Technologische Revolution, und heute leben wir im Schlemmerland, in dem die Medizin sich mehrheitlich nicht um Adipositas kümmert, weil das nicht attraktiv ist.

Aus unterschiedlichen Gründen erzählen Betroffene selbst von ihren Er- und Verfahrungen, oder arbeiten etwas aus, zum Beispiel ein Protokoll zur Schadensaufnahme:

Was fehlt, sind noch Halsumfang und Schuhgröße …

… und die Vermessung der inneren Werte 😉 .

 

Taillenumfang

 „Nach Ansicht der Experten steigt mit dem Bauchfett das Risiko für Herzleiden. Bei Frauen gilt ein Umfang von weniger als 80 Zentimetern als unbedenklich, von 80 bis 87 Zentimetern ist die Erkrankungsgefahr erhöht, bei noch größerem Umfang deutlich erhöht. Bei Männern halten die Experten das Gesundheitsrisiko bei Messergebnissen von 94 bis 101 Zentimetern für erhöht, bei Werten darüber für deutlich erhöht.“ (Quelle)

 

Vollumfänglich

Den „Winkearm“ betreffend, ist die krankenkassenpflichtige  „Informationsmaschine“ nicht mehr zu bremsen und bietet gleich fünf Übungen an, die niemanden interessieren. Das Pseudo-Wissen kann, einmal in die Welt gesetzt, nicht mehr ausgerottet werden.

Beim Einkaufen gab es mal die Situation, dass die Vollmilch ausverkauft war. Meine Begleitung war nicht ganz einverstanden, als ich sagte: „Dann nimm halt fettarme!“. Ihre Antwort:  „Fettarme hab´ ich  schon selbst“.

Wenn dann das Essen auf dem Tisch steht, wünschen wir uns „Gluten Appetit“ und erählen uns, was es Neues in der Landespolitik gibt.  „Der Schattenhaushalt von Schwarzgeldgrün ist verfassungswidrig. Ministerpräsident Bouffier und seine Landesregierung stehen jetzt vor den Trümmern ihrer Politik.“

Hier: Keinerlei Haftung für inhaltliche Richtigkeit und Schreib- oder Lesefehler. Auch nicht beim STERN für gesundes, machbares Essen.

Beim Rezept zum Tempeh-Selber-Machen fehlt in dem bunten Blatt, das schin einmal besser war, ein Arbeitsschritt, und die „verpiltze Sojaspeise“ könnte nach dem vorgeschlagenen Verfahren ziemlich schleimig und abstoßend ausfallen, wenn, wie in der Anleitung bejhauptet,  sauerstoffbedürftige Bakterien an die Arbeit gehen.  So motiviert man niemanden zur persönlichen Ernährungswende, aber der Wunsch, dass neben den bekannten Lebensmittelrückrufen nun auch Lebensmittelrezeptrückrufe  zum Alltag gehören könnten, wird wohl unerfüllt bleiben.

So wie hier kann man sich Tempeh vorstellen, dieses ist aus Erdnüssen gemacht und nach der Fermentation gedämpft.
Wer sich bei „Fermentation von Tempeh“ vorstellt, hier wären Milchsäurebildner am Werk, -sollte lieber Weißkohl zur Sauerkrautherstellung hobeln, oder sich schlauer machen.

 

Die Erdnusstempehtaler sind 24 Stunden mariniert worden, genauer: Eingepinselt mit einer Würzpaste aus Tahin, Sojasauce, Ingwer, Kurkuma, Salz. Dazu eine gedämpfte Gemüsemischung von roter, gelber und grüner Paprika, Chinakohblätter, Knoblauch an einer leichten Gemüsebrühe-Sesamöl-Kokomilchsauce.  Dazu Glasnudeln.

Passend dazu:

„Der 84-Jährige Papst hat betont, „… dass jeder Einzelne dazu beitragen könne, „die gemeinsame Antwort auf diese nie da gewesene Bedrohung des Klimawandels und den Verfall unseres gemeinsamen Hauses zu beeinflussen“.“

Und die Meldungen, dass wir, um jemals eine „Klimaneutralität“ der Menschheit zu erreichen, den heutigen Fleischverbrauch reduzieren müssten, häufen sich – und neue, fleischfreie Rezepte, die wir auch mögen, brauchen Experiment und Geduld. Deshalb, im Prinzip mit päpstlichem Segen, auch die Taufe der Progressiv-diversen Küche ;-).

 

Der Ernährungs-Dschungel

Wenn die Grünlilie einen Pilz hat, heißt das nicht gleich, dass sie befallen ist; hier war es für kurze Zeit ein harmonisches Beisammensein.

Bei der geplanten klimaneutralen Ernährung bleibt unklar, wie die Politik die Kuh vom schmelzenden Eis holen will, wenn überall die Co2-hemmenden Optionen vergeigt werden;

 „Im Falle der Pflanzendrinks gilt es zu beachten, dass diese mit einer Mehrwertsteuer in Höhe von 19 Prozent besteuert werden. Bei tierischer Milch liegt der Steuersatz lediglich bei 7 Prozent.“

Das sind immer nur „kleine Beispiele“, und im Zweifelsfall wird auf die Kohle-Verfeuerer in China hingewiesen, während unsere moderne Ingenieurskunst … [auch nicht mehr das ist, was sie mal war, häufig ins Hinterherhinken gerät und von einer Politik flankiert wird, die …]

Genug geschimpft – Jetzt wirds konstruktiv:

Das ist also ein kostenloser Service, damit Ihr die Zeiten der teuren Energie, der überzogenen Strompreise überleben könnt. Wenn Ihr auch längst – schon aus Gründen der Bequemlichkeit – den Wasserkocher benutzt, aber immer noch für eine Tasse Tee einen ganzen Liuter Wasser kocht,  ist das eine Vergeudung, die der WWF noch gar nicht wahrgenommen haben wird, jedenfalls klaglos übersieht 😉

Übersehen haben die WISO-Leute neben den uralten Energiespartipps, die längst nicht mehr fruchten (wer hat denn überhaupt noch Glühbirnen, mit deren Austausch etwas einzusparen ist???) gewisse „fernöstliche Küchen-Energiesparmaßnahmen“.

Ich habe der Graphik  den „Multicooker“ symbolisch hinzugefügt.  Wer so ein Teil verwendet, kann nicht nur Zeit und Strom sparen, sondern sogar Herdplatten. Doch, alleine, um auf so eine Idee zu kommen, braucht es entweder eine „autonome Neugier“ oder den deutlichen Hinweis, doch der Kollege Böhmermann liefert nur sinnlosen Klamauk bei der „Entmystifizierung  des Thermomix“.

 

So verulkt Böhmermann das Publikum und weist sich als Non-Satiriker oder Satire-Leugner, als Schaf im Terrierpelz  aus. Alternativ mal so richtig auf hyperdumme Fehleischätzungen der offiziellen Politik hinweisen – z. B. ein Special „Picochlorum und die Wasserstofflobby“ in der Art eines „True-Crimes“, aber ach!

Mehr ist nicht zu erwarten von diesen Kult-urprofis, das muss genügen. Oder vielleicht doch noch einen Nachtisch?

Topfen, Naturyoghurt, Orangencreme zuckerreduziert.

 

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