Palmöl zerstört Urwälder
Geschrieben am 19. März 2010 von KPBaumgardt
Da hatte Greenpeace eine Schock-Kampagne gegen Nestlé gefahren, weil der Konzern den Rohstoff von einer Firma bezog, die für ihre Plantagen Urwälder zerstört – und jetzt findet sich diese Agenturmeldung:
… hat der Lebensmittelkonzern Nestlé seine Zusammenarbeit mit dem umstrittenen indonesischen Palmölproduzenten Sinar Mas aufgekündigt. Nestlé teilte mit, es habe Sinar Mas durch einen anderen Palmöl-Hersteller ersetzt. Laut Greenpeace verletzt Sinar Mas internationale Standards und indonesisches Recht, ist an Landkonflikten beteiligt und rodet wertvolle Regenwälder in Orang-Utan-Gebieten.
Wie umweltfreundlich “der andere Anbieter” ist, und wo das von “Sinar Mas” “geförderte” Palmöl bleibt – offene Fragen.
Und erst vor zwei Tagen war die Greenpeace-Intervention so richtig losgegangen:
"Jeder Biss in einen Kitkat-Riegel zerstoert das Leben der letzten Orang-Utans ein bisschen mehr." sagt Corinna Hoelzel, Greenpeace Waldexpertin, vor Ort in Frankfurt. "Nestlé muss seine Vertraege mit Lieferanten kuendigen, die den Urwald zerstoeren."
Zu blöd aber auch, dass aus Palmöl auch Kerzen, die lange Abende verschönern sollen, hergestellt werden. Und mit Palmöl werden Kraftwerke befeuert – das soll dann “nachhaltig” sein.
Auch Gorillas sterben aus – daran sind wahrscheinlich die Holzhändler schuld.
Bei Nestlé hat man den genau richtigen Schachzug gemacht und hat allen Grund, sich bei Greenpeace mit einem dicken Scheck zu bedanken. Das kann ja auch verdeckt geschehen – überhaupt gibt es viele PR-Möglichkeiten, denen man gar nicht ansieht, wer der Urheber ist, und welche Interessen da gerade verfolgt werden.
Es wäre jedenfalls – der Schöpfung zuliebe – kein Fehler, das Palmölthema weiter zu verfolgen. Egal, ob die Welt per Urknall oder göttlichem Willen entstanden ist 😉
Gestern hatte ich den “Kleinkrieg” gegen Nestlé noch im “Blog ohne Diät” kommentiert…
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Zitat von der Greenpeace-Homepage:
„Greenpeace nimmt keine Gelder von Konzernen, Parteien oder vom Staat.“
Die Kampagne war die reinste Einladung zumj Greenwashing – was auf der Homepage steht, muss nicht wahr sein. Greenpeace verhält sich auf seine Art als Monopolist.