Vernünftig durch die Fastenzeit – Abnehmen ohne Fasten
Geschrieben am 17. Februar 2010 von KPBaumgardt
“Am Aschermittwoch beginnt die … ?” – Richtig, die “Fastenzeit”. Aber zu den religiösen Hintergründen dieses “Brauchs” fällt selbst engagierten Christen wenig ein – “das ist halt so” vielleicht, und dass auch Jesus Christus einmal gefastet hat.
Das kann sein: Einmal, aber nicht jährlich. Das war ein 40-Tage-Fasten in einer persönlichen Lebenskrise: Ein schwerer Sohn-Vater-Konflikt, an den erst 200 Jahre später Christen anknüpften und “unsere” Fastenzeit einführten – was heute allerdings gar nicht mehr nachvollziehbar ist. Aber:
Ohne Spiritualität (Beten) und Nächstenliebe (Almosen geben) könnte das Fasten – warnten schon die Väter der Wüste – "Gift für die Seele werden". [Quelle]
Insofern: Wer jetzt fasten will, soll es meinetwegen tun – wer es aber nicht will (und wahrscheinlich auch nicht kann) soll es lassen: Wer abnehmen will, sollte vernünftig leben, gesund leben!
Sollte dabei nichts übers Knie brechen wollen, sich um vernünftige Strukturen kümmern, und mit einer gewissen inneren Begeisterung bei der Sache sein: Wer wegen einer “Gewichtsreduktion” mit sauertöpfischem Gesicht durch die Gegend läuft (oder in der Ecke hockt) hat schon etwas ganz, ganz falsch gemacht.
Mit der richtigen Einstellung sollte die Gewichtsreduktion quasi nebenbei stattfinden, und auch nicht zum Jo-Jo-Effekt führen.
Sollte-müsste-wird
Bleibt noch zu erklären, dass mit der richtigen Einstellung sich die gesunde Ernährung “von selbst” einstellt, Diätsünden eingestellt werden und auch die geistige Ernährung nicht zu kurz kommt.
Was die Diätsünden betrifft – da handelt es sich ja bekanntlich um “Essen als Trost” und ähnliche “Ersatzbefriedigungen”, die auch schon einmal zur lieben Gewohnheit geworden sind und jetzt, im übertragenen Sinne, “Verzicht, Verzicht” rufen.
Verzicht wird allerdings unbewusst mit “Verlust” gleichgesetzt. Wenn ich mich trösten muss, weil – zum Beispiel – eine liebgewordene Freundin sich nicht adäquat um mich kümmert, wäre es vernünftiger, diesen Wunsch, sie möge sich mehr um mich kümmern, aufzugeben. Vielleicht klappt es dann ja auch mit dem Verzicht aufs “Trostessen”.
Beides ist genau genommen kein wirklicher Verlust, nur das Aufgeben einer Illusion, eines Wunschtraums.
Was die richtige Einstellung oder Haltung betrifft: Dazu ist noch Einiges zu sagen – in folgenden Beiträgen 😉
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Abgelegt unter: abnehmen-systematisch, Fasten, Frühlings-Diät, Geschmack | 4 Kommentare »
Dass das Fasten in der Fastenzeit immer gleich mit dem Abnehmen in Verbindung gebracht wird, find ich immer recht amüsant.
Da ist ja nciht die Rede vom Heilfasten, sondern vom einfachen Verzicht auf bestimmte Dinge.
Ich denke, dass gerade dieses Fasten etwas mit genau der benannten „richtigen Einstellung“ zu tun hat. einfach mal bewusster wahrnehmen was man da so alles in sich reinschaufelt, sei es aus frust, aus lust oder einfach aus Gewohnheit
Etwas Achtsamkeit ist beim Essen ja immer angebracht, und die Fastenzeit kann ein Aufhänger sein, sie wieder zu verstärken.
Was mich etwas nervt ist, wenn das Fasten zum Abnehmen empfohlen wird – also die völlige Einschränkung der Nahrung.
Das könnte aus medizinischen Gründen sinnvoll sein – will ich nicht beurteilen; bei Schlaflosigkeit soll es ja u.IU. auch helfen, mal eine Nacht durchzuwachen.
Gewisse Einschränkungen, Grenzen sind schon sinnvoll – denn ohne Grenzen löst sich alles auf; aber beim Einschränken soll man nicht zu viel verlangen.
[…] ist ein Aspekt der Fastenzeit, der bei “Lieblingsbier” vorgestellt […]
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