Abendessen: Auch mit Kohlenhydraten nicht "Dick im Schlaf"

Eine „revolutionäre Formel“, um das Eine oder Andere zu erreichen, wäre gar nicht schlecht: Sie wäre wissenschaftlich nachprüfbar, unbestritten, unverbraucht, Neu, wirksam.

Verdächtig oft werden „neue Formeln“ angepriesen: Bei Waschmitteln, Anti-Haftbeschichtungen, Treibstoffen, Geldanlagen – und vielleicht sind moderne Waschmittel einen Tick besser als die alten, mehr aber auch nicht. Das „SIS-Prinzip“ soll ja auch revolutionär sein,

wenn es auch eine Revolution ist, bei der der Lebensmittelpreis steil ansteigt.

Wenn der Führer der „Revolution“ seine Anhänger nur gründlich anführt, entsteht eine sektenähnliche Glaubensgemeinschaft und die Jünger unterwerfen sich ihrem Meister „freiwillig“, allein durch die Macht der „reinen Lehre“, also den Glauben, vermittelt.

So meinte denn auch ein Rezensent:

Ich konnte mir am Anfang nicht vorstellen, dass ich es durchhalte auf die „Zwischenmahlzeiten“ zu verzichten. Aber nach wenigen Tagen schon, war das Bedürfnis gar nicht mehr da, weil der Körper durch das Vorgehen das nötige Sättigungsgefühl für die Zwischenzeiten aufgebaut hat.

Nur ist hierbei anzumerken, dass das Weglassen von Zwischenmahlzeiten auch von Anderen empfohlen wird und Papes andere Empfehlungen dadurch nicht sinnvoller werden. 

Es gibt keine Beweise für die besonderen Vorteile einer Trennkost, aber sie fordert von denen, die sie befolgen, auf jeden Fall Einschränkungen bei Gewohnheiten und Vorlieben, die man ohne Weiteres auch beibehalten kann.

Eine Mahlzeit besteht nun einmal aus verschiedenen Komponenten, die sich gegenseitig ergänzen.

Hier zum Beispiel Gemüse und geräucherter Fisch auf einem frischen, selbst gebackenen Vollkorn-Brotfladen. Ohne letzteres hätte der Rest auch nicht geschmeckt, wäre kaum sättigend gewesen, oder man hätte eine unsinnig große Menge Gemüse und Fisch gebraucht – letztlich auch eine Preisfrage.

Bei einer Gehirnwäsche entzieht man die Opfer aus ihren gewohnten Zusammenhängen und impft sie mit neuen Glaubenssätzen – geschieht bei der „revolutionären neuen Diät-Formel“ etwas ähnliches?

Die Bestsellerlisten spiegeln die Aktivitäten der „Diät-Priester“, aber man möchte wetten, dass deren Käufer weniger Gewicht verlieren, als dem Papier, das sie erwerben, entspricht.

„Schlank im Schlaf für Berufstätige“ wird nun auch noch in der Bild-Zeitung abgehandelt, als Büro-Diät, wobei „Bild der Frau“ noch rund ein Jahr vorher etwas ganz anderes unter „Büro-Diät“ verstanden hatte; immerhin hat man es elegant vermieden, „Schlank beim Büroschlaf“ zu titeln, denn das hat noch nie so wirklich funktioniert.

 

Bei der DGE findet sich zum „schlankwerden im Schlaf“ keine explizite Stellungnahme, wohl aber etwas zu den „Fatburnern“, Wundermitteln und zum Abnehmen mit Tee: Scheut man hier die Auseinandersetzung?

„Fatburner heißt die Wunderwaffe, die die Pfunde purzeln lässt“, „essen Sie sich schlank und fröhlich in 14 Tagen“, „schlank werden im Schlaf“ – derartig vollmundig werben eine ganze Reihe von Diät-Ratgebern für ihr Konzept.

Dies „revolutionären Ideen“ wurden bereits 2004 diskutiert, aber gemäß Pape & Co sind sie gerade jetzt besonders aktuell…

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Ein Kommentar zu “Abendessen: Auch mit Kohlenhydraten nicht "Dick im Schlaf"”

  1. Vielen Dank für den Beitrag.
    Bin dem Thema auch eher skeptisch gegenüber eingestellt.

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  • Sabrina: Schön, dass du bei der Bilanz dabei bist! Mit Spirulina und Algen zu experimentieren,...
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