Ei, Ei, Ei, Ei, wie schön

In einem experimentellen Kurzfilm gab es diese Textpassage : „Ei, gucke mal da, ei, wie schön“, die unaufhörlich aus dem Off kam, in einer Endlosschleife, gesprochen von einer Oma, die den Weg in die Demenz gegangen war.

Aber auch von Leuten, die noch nicht wirklich senil sind, ist so etwas schon einmal zu hören; als Bestandteil normaler Unterhaltungen im hessischen auch „Gebabbel“ genannt.

Das sind Gesprächsinhalte, die nur dem Ausdruck der eigenen Befindlichkeit dienen und mit denen man sich versichert, im Gespräch zu sein. Auch der AID muss

sich öfters mal ins Gespräch bringen, dazu gibt es dann Pressemitteilungen. Und so kommt es, dass heute die VOLKSSTIMME mitteilt:

Bonn – Wer Eier statt Brote zum Frühstück isst, nimmt schneller ab. Das teilt der aid Infodienst in Bonn unter Berufung auf eine Studie der Louisiana State University in Baton Rouge (USA) mit.

Und weiter heißt es (aber wer liest da noch weiter?):

Die Studie ergab, dass diejenigen, die bei einer kalorienverminderten Diät zwei Eier zum Frühstück aßen, 65 Prozent mehr Gewicht verloren als die Personen, die einen Bagel frühstückten

Was aber ist ein „Bagel“?

Jedenfalls etwas, das nicht langfristigt sättigt, und in den USA auch gerne mal aufgeschnitten und mehr oder weniger dick belegt wird.

Bagel ist nicht gleich Bagel, und Ei ist nicht gleich Ei. Die Studie ist eher wertlos und ergibt keinerlei Erkenntnisgewinn, allenfalls noch ein bisschen Verunsicherung bei Leuten, die nicht wissen, was sie frühstücken sollen, wenn sie auch noch abnehmen wollen.

Und dann gibt es noch die Meldung

Frühstück:

Fleisch und Eier fördern Übergewicht

… und die ersten Schlagzeilen:

Abnehmen mit Rührei und Speck

finden sich – garantiert – im Blätterwald…

 

Mit alledem wird doch nur abgelenkt von den Dingen, die wirklich wichtig sind; die Leser werden in die Irre, in den April, in das Diäten-Labyrinth geschickt, und die Meldungsmacher sind naturschlank und kennen das Problem „Übergewicht“ wahrscheinlich nur vom Hörensagen, sonst müssten sie doch überlegen, wem so eine Meldung nutzt, oder auch schadet.

Vielleicht wäre auch noch eine Studie zum „Abnehmen mit Vollkorn-Bagels“ durchzuführen, oder jeder macht sich zum Frühstück, was ihm gut tut…

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4 Kommentare zu “Ei, Ei, Ei, Ei, wie schön”

  1. Au w-Ei-a… 😉
    Wenigstens wissen wir, wer uns aus dem Diät-Labyrinth raushilft 🙂

  2. Zum Thema Ei, Ei, Ei fällt mir spontan die super-gute „Ei-Kollektion“ einer Freundin ein: http://mirilla.de/datei/foto3.html

    Da trifft „Ei, Ei, Ei, Ei, wie schön“ wirklich zu.

  3. @ Nicole: Ei ja, Hoffe mal, dass Du den roten Faden hast, ich hab den Weg vergessen, aus dem Diäten-Labyrinth heraus…

    @ Klara: Auch nett, und zu Ostern färben wir dann SalbEIer?

  4. […] “Ein hart gekochtes Ei”, weil das schwerer verdaulich sei. Schaden wird es schon nicht, das Frühstücksei. 10) Tomatenmark, Konfitüre, Senf, Meerrettich anstatt […]

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