Das Ende der Fahnenstange bei Kindlicher/Jugendlicher Adipositas erreicht?
Geschrieben am 6. Februar 2009 von KPBaumgardt
Zur Zeit sind 15 Prozent der deutschen Kinder und Jugendlichen übergewichtig und 6 Prozent adipös.
Waren die Übergewichtsraten bei Kindern in der Vergangenheit meist gestiegen, stagnieren sie momentan in einigen deutschen Regionen.
So sind in Bayern, Niedersachsen und Brandenburg Erstklässler seit den 1980er-Jahren bis zur Jahrtausendwende zwar immer dicker geworden. Seit 2001 sind die Zahlen jedoch teilweise stabil und sogar rückläufig. In Niedersachsen waren im Jahr 1993 8 Prozent der Jungen übergewichtig, während es 2003 10 Prozent waren – und bis heute sind.
Nun, die TAZ hat recherchiert:
Panik ist jedoch nicht angebracht, auch nicht im Hinblick auf mögliche Folgeerkrankungen bei Kindern. Denn: Bei einem Drittel der Erstklässler wachsen sich die Pfunde im Laufe ihrer Grundschulzeit wieder raus. Zudem trifft es auch nicht zu, dass alle dicken Kinder unter enormen gesundheitlichen Beeinträchtigungen leiden. Die so oft beschworene Diabetes-Epidemie unter deutschen Kindern gibt es beispielsweise gar nicht.
Diabetes tritt dort auf, wo bereits die Eltern oder Großeltern erkrankt sind, nicht nur bei Übergewichtigen. Laut einer Studie von Wabitsch mit 520 Kindern aus dem Jahr 2003 leiden lediglich 1,5 Prozent der adipösen Kinder im Alter zwischen neun und zwanzig Jahren an einer Diabetes-Erkrankung.
Was aber der Unfug soll, von „lediglich 1,5 %“ adipöser Kinder mit Diabetes zu sprechen, ist unklar. Es ist doch jeder einzelne Fall, der vermeidbar ist, ein Fall zu viel!
Ein anderer, zum Schluss angesprochener Aspekt mag dennoch richtig sein:
Weiterhin gebetsmühlenartig von steigenden Übergewichtsraten zu sprechen, wie dies viele Experten in den Medien tun, könnte dagegen schädlich sein. „Ein unangebrachter Alarmismus im Umgang mit übergewichtigen Kindern ist nicht förderlich, weil daraus schnell eine Stigmatisierung in einem ohnehin mit Vorurteilen und Scham behafteten Feld resultiert“, so meint etwa Joseph Kuhn vom Bayerischen Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit.
Fragt sich, ob wir jetzt weiter von einer Übergewichtsepidemie sprechen, oder Entwarnung gegeben wird.
Im Einzelfall kommt es sicher immer noch darauf an, wie die Ärzte mit den Übergewichtigen umgehen: Da wird durchaus stigmatisiert, völlig unentspannt mit dem Problem umgegangen, der letzte Rest Selbstbewusstsein, den die Kids noch habe, gekappt.
Was akute und Restrisiken betrifft, haben die Hungerhaken von der Taz einfach einen Knick in der Optik…
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