Food-Bloggen, Ernährung rocken, verwebte Haferflocken

„Ist Bloggen noch zeitgemäß?“, „Warum hast du nicht schon Schluss gemacht mit diesem Medium von gestern?“ – um diese und ähnliche Fragen geht es bei Meike Leopolds Blogparade: „Das Blog — ein Medium von gestern?“

Das Flugblatt und der Einkaufsprospekt sind auch Medien von gestern – und gedenken wir dem Neckermann- und Quellekatalog, die sich überholt haben. Agitation, Information und Werbung sind jedoch nicht die einzige Funktion von Medien – der Geschichtenerzähler, die Märchenkennerin der Vergangenheit hatten noch die Phantasie angeregt und auf wundersame Weise Werte und Zuversicht vermittelt.
Die Märchen sind mittlerweile verkitscht und verfilmt, disneysiert worden, Unterhaltung kommerzialisiert.

„Die Mythen“ als Unterrichtsstoff: Das war einmal, doch wegen „soldatischer Tradition der Schule“ auch nicht erfreulich.

„Unterhaltung“ steht hoch im Kurs – doch  wie sind die Chancen von Koch-Büchern und Food-Blogs gegenüber den TV-Kochsendungen?
Wer das Gras wachsen hört, kann sogar in den programmierbaren Kochautomaten eine kommende Konkurrenz erahnen, wohlhabende Haushalte werden bald Roboter-Haushaltshilfen erstehen können, deren „Kochmodul“ die Arbeitsweise von Spitzenköchen einprogrammiert ist – natürlich jederzeit mit der Möglichkeit zum Update auf den Stil anderer Kulturkreise.

Um im Blog Spannung zu erzeugen, liegt es nahe, spannende Rezepte einzustellen.

Exklusiv: Suesskartoffel-Maultaschen aus dem Dampf mit selbst angezogenen Tomaten aus dem Glas.

 

Spannend finde ich auch das Potential von Tempeh –

Nuss-basiertes Tempeh mit Linsen und Haferflocken, in der Verpackung des industriellen Veggieburgers gereift und damit in dessen Form 😉 .

Ein Edelpilzmycel hat die bröseligen Bestandteile des Buns „verbacken“, das kann jetzt gewürzt und gebraten werden. Ob du Tempeh als eine eigenständige Klasse von Lebensmitteln auffasst oder es „bloß“ als Fleischersatz  betrachten möchtest, bleibt Dir überlassen.

In der Lebensmittelindustrie trendet das Thema veganer Fleischersatz untergründig schon seit langem, wobei das Feuer um die „veganen Hamburger“ ständig geschürt wird und die Werbetrommeln zum Tanz einladen. Die Kritik, dass es hier nicht wirklich nachhaltig zugeht, ist jedenfalls nicht von der Hand zu weisen.

Themen entwickeln sich, die Form, in der das geschieht, ändert sich; Das Blog ist allemal  „… als Alternative zu einer statischen Website – also WordPress als Content Management System“ zu gebrauchen. Social Media werden ständig zitiert – das ist einfacher, als sich auf Gerüchte zu beziehen, und bekräftigt die Macht der Algorythmen.

Beim  Web-Log, Logbuch   stellt sich die Frage, „… ob es ein Medium von Gestern ist. Und da muss ich sagen: jein.“

Sagen wir mal: Auf Twitter kann man Emotionen abladen, aber keine Artikel schreiben. Auf Facebook „Freunde“ aus aller Welt kennenlernen, was bei Clubhouse „passiert“, kann skandalisiert werden, die selbstverwalteten „Neuen Literarischen Quartette (NLQ)“ werden bestenfalls eine Nischenexistenz erleben – wie es mit Blogs weitergeht, ist eine Frage der  Qualität. In dem Zusammenhang hatte ich mal einen Artikel zu einer „Erfolgspyramide“ erstellt; dass ausgerechnet dieser Artikel häufig gelesen wird, könnte von Bedeutung sein…

Haferflocken werden in trockener Form gehandelt, als „Schüttware“, meist pfundweise verpackt. Sie gelten als gesund und leicht verdaulich, versprechen eine lang anhaltende Sättigung – und doch kann man sie weiter mit Eiweiß anreichern und um ein paar ungeliebte Kohlehydraten erleichtern, auf dem Wege der Fermentation. Dabei ergeben sich ungeahnte, neue Möglichkeiten:

Zum Hafertempeh ist hier schon einiges gesagt – erwähnen wir nur noch seine mögliche Rolle beim Frühstück:

Mit Quark, Yoghurt und Kefir püriert, ergab sich eine wunderbar cremige, eher sahnige Speise, die mit beliebigem Obst weiter verfeinert werden kann.

Wie es mit dem Bloggen weitergehen kann – das wissen die Götter. Die oft gepriesene Kombi aus Vernetzung und Schwarmintelligenz muss man sich nur mal bildlich vorstellen: Zwar sind alle Fische gleich, aber einige sind gleicher. Oder die einen gehen ins Netz, andere bevorzugen den Köder an der Angel, wobei es doch noch ein paar gibt, die das nicht tun.

Zudem ist das Publikum wie die Fische: Stumm. Dem passe ich mich jetzt an, für heute.

 

 

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4 Kommentare zu “Food-Bloggen, Ernährung rocken, verwebte Haferflocken”

  1. […] Food-Bloggen, Ernährung rock­en, ver­webte Haferflocken […]

  2. Die nusshaltigen Tempeh sehen super aus. Da bekomme ich richtig Appetit.

  3. Hallo Klaus-Peter,

    ich lese mich grade durch die neuen Teilnehmer bei Meike durch die Blogs. Du bist ja auch ein „Neuankömmling“… 🙂
    Ohne jetzt auf deine Erfahrungen und Meinung einzugehen – da sind wir Blogger wohl fast immer mehr oder weniger der gleichen Meinung – fand ich deinen Beitrag extrem schwer zu lesen. Mitten im Text zwei Rezepte?, dazu mit Beschreibung und in der gleichen Schrift wie der Beitrag und ohne räumliche Trennung – ich weiß immer noch nicht, ob das jetzt zum Beitrag gehören soll, oder ob es getrennt betrachtet werden soll. Vielleicht bin ich aber auch durch das viele lesen nicht mehr aufnahmefähig..
    CU
    Peter

  4. Es ging ja, kurz gesagt, um Rückblick, „Spannende Rezepte“ und um Ausblick.

    Die Rezepte samt Fotos gehören beispielhaft dazu, weniger spannende hätte ich auch, wollte aber die Möglichkeit, etwas Neues zu zeigen, nutzen – die Wandlungsfähigkeit und Vielfalt von Tempeh wird ja (weltweit) erst jetzt erkannt. Das finde ich schon recht spannend, und vielleicht bleibt es hochinteressant – es gibt da ja viele Bebenaspekte, die auch wichtig sind.

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