„Hitzefrei“, Schritt-für-Schritt-Taboulé-Rezept, Zensur, Skandale und erfundene Skandale

„Hitzefrei“ zu nehmen – das wäre eine Möglichkeit, und wenn mein Bloggen mal (oder überhaupt) ausfällt, würde dem auch niemand ein Träne nachweinen. Tier- und Pflanzenarten sterben aus, Zeitungen gehen ein, Theater werden geschlossen, das „Blogsterben“ war umfangreich genug, auch das Wort  „Blogosphäre“ aussterben zu lassen. Vermutliche Ursache: „… die große „Bereitschaft zur kommunikativen Selbsttötung““, verbunden mit dem Substanzverlust „für“ die Blogs, der  dem Wachstum der „sozialen Medien“ zu verdanken ist.

Wenn Du ständig nur verlierst,

solltest Du vielleicht nicht

nach einem besseren Favoriten suchen,

sondern mit den Pferdewetten

überhaupt aufhören!

 

Anders gesagt; Wenn das Bloggen mehr Verlust als Gewinn bringt, heißt Weitermachen: Verluste einfahren. Das muss aber nicht sein, Rezepte können die Leser*innen sich auch an anderen Orten besorgen, zum Beispiel bei der „Küchenschlacht“ – jedenfalls gelegentlich.

„Taboulé, Batata harra und Kichererbsenpüree“ – das ist orientalisch und vegan, die Ausnahme mehr als die Regel, und man kann es als PDF speichern oder auch ausdrucken, wenn man schon nicht „aus dem Handgelenk und freihändig“ kocht.

Wenn man nun das „Taboulé“ mit „Bulgursalat“ übersetzt und sich in diesem syrisch-libanesischen Neuland orientieren will, etwa Fragen hat wie „Was haben Bulgur und Couscous miteinander zu tun?“, muss man nur ins „Verbraucherfenster“ schauen, um vielleicht Antworten zu finden. Dort wird zwar überwiegend unsystematisch  im gleichen Atemzug „Quinoa“ vorgestellt und ungekochter Buchweizen sinnfrei mit Basilikum dekoriert, aber laut Impressum ist der hessische Ministerpräsident für den Webauftritt zuständig: Wenn der wüsste … !

 

Für ihr Alter wirkt die Couscous-Klößchensuppe doch recht frisch. Ihr „Geheimnis“: Als digitales Produkt kann sie gar nicht verderben.

 

Taboulé als vegane Vorspeise, als Teil einer Vorspeisen-Auswahl oder mit Fladenbrot als Hauptspeise, und auf jeden Fall sekbst hergestellt: Wenn das Alle öfters machen, ist das Rezept mit der Zauberformel  „pi mal Daumen“ bald Allgemeingut – bis es so weit ist, gelten Rezept-Anleitungen, zum Beispiel diese:

 

Rezept: Taboulé oder Bulgur-Salat, unkompliziert

 

Zutaten für Taboulé

 Für den Salat

250 g Bulgur – ungekocht, in möglichst feiner Körnung
450 ml Wasser, kochend heiß
3 Frühlingszwiebeln – in feine Ringe geschnitten
2 Tomaten – Entkernt und in feine Würfel geschnitten
2 Paprika, rot, klein (je ca. 150g) – in kleine Würfel geschnitten
1 Zwiebel, rot, in feine Würfel geschnitten
10 g Petersilie, fein gehackt – alternativ oder zusätzlich Minze
Salz

 

Für das Dressing

6 EL Olivenöl
50 g Tomatenmark
2 TL Honig (oder weniger – Zucker genügt auch)
2 EL Zitronen-Saft, frisch
Salz und Cayennepfeffer  zum Abschmecken

 

Kleines Tomaten-Zwischenspiel zur Auflockerung, doch kommen wir zur

 

Zubereitung Taboulé (auch Tabouleh oder Tabbouleh;  تبولة):

  • ungekochten Bulgur in einer Schüssel mit ca. 450 ml kochend heißen Wasser übergießen (der Bulgur sollte knapp bedeckt sein).
    Mit 1/2 TL Salz würzen, umrühren und ca. 10-15 Minuten offen quellen lassen.
  • Nach der Quellzeit überschüssiges Wasser gegebenenfalls abgießen/abschöpfen.

Während der Bulgur aufquillt:

  • Paprika waschen und fein würfeln,
  • Tomaten waschen, entkernen und würfeln,
  • die 3 Frühlingszwiebeln in feine Ringe schneiden sowie die rote Zwiebel fein würfeln
  • die Petersilie waschen, trocknen und fein hacken.

Für das Dressing

  • mischt Du Olivenöl, Tomatenmark. Honig und Zitronensaft,
  • schmeckst mit Salz und Cayennepfeffer ab.

 

Nun das Dressing gut mit dem Bulgur verrühren (der kann ruhig noch etwas lauwarm sein) und nochmals  mit Salz, Cayennepfeffer und/oder Pfeffer sowie Zitrone nach Belieben abschmecken.
Danach mischst Du die Paprika, Tomaten, (Frühlings-) Zwiebeln und Petersilie unter den Bulgur.

Das Taboulé schmeckt am Besten, wenn es zwei oder drei Stunden Zeit zum „Reifen“ hat, ist also auch gut im Vorfeld der eigentlichen Mahlzeit vorzubereiten.

Abbildung: Tabulé.jpg, modifizierte Version von  File:Flickr – cyclonebill – Tabbouleh.jpg – CC BY-SA 2.0 – (Quelle)

 

Mein Tabulé-Rezept ist an das vom Blog „Emmikochteinfach“ angelehnt; „der Vollständigkeit halber“ hier auch noch der Link zu einem Tabouleh „über Nacht“ und ohne Kochen…

 

 

 

Skandal im Alten-Pflegeheim: 96-Jährige zur Resteverwertung gezwungen

 

 

http://portionsdiaet.de/rezepte/hummus-vielfalt-rezepte-genuss – Um Hummus hatte ich mich eine Zeitlang etwas intensiver gekümmert – das kann sich lohnen, wenn man Wert auf gute Qualität legt.

Die Nachricht, dass in einem Pflegeheim eine 96-jährige Bewohnerin zum Frühstück mit einer Scheibe kaltem Toastbrot, das mit ein paar dünnen Scheiben von einem Kartoffelsalat-Rest belegt war, abgespeist wurde hatte ich als widerlich und als Zeugnis existierender (institutioneller!) Menschenverachtung empfunden.

Das geht doch auch anders – wenn es darum geht, ein Tostbrot oder Brötchen preiswert zu belegen, könnte man auch eigene Ressourcen nutzen (bei der Anzucht von Kräutern etwa – einfach ein paar Blumenkästen und Hochbeete installieren und die Pflanzenpflege organisieren), und selbst gekochte Kichererbsen und etwas Tahin (Sesampaste) kosten auch nicht die Welt.  (Größere Ansicht)

 

 

Skandal beim Tierschutz: Wo bleibt der Aufschrei, wenn es heißt: „Nicht der Mensch schadet den Insekten – Nein, Umgekehrt!!!“

Böhmermann in kurzen Hosen: Wannsee-Wespe sticht zu: Schmerzende Schwellung!

Das Insekt ist ihm in die Hose geflogen und hat zugestochen –

Das Schöne am prominent-Sein muss darin bestehen, immer und überall beachtet zu werden, den größten Mist erzählen zu können, und dafür auch noch geliebt zu werden. Unvermittelt die Möglichkeit eines Wespenstich im Genitalbereich anzudeuten, klarzustellen, dass man selbst der Gestochene und nicht der Stecher war, und Hunderte kümmern sich mit Ratschlägen oder sind mitfühlend.
Dabei fragt niemand, wie es dem schwarz-gelben Insekt nach seinem Attentat ergangen ist..

 

 

Lisa Eckhart – „Die Vorteile des Lasters“

Zweimal eingeladen zu werden, mag mit Stolz erfüllen, nicht jedoch, wenn dazwischen eine Ausladung geschaltet ist, mit „skandalöser Begründung“. Kritiker werfen der Kabarettistin vor, …  Klischees zu bedienen, und ein nervenschwaches Festivalteam bekam „Sicherheitsbedenken“.

 

Das Buch mit dem Titel „Omama“, das mit Anderen vorgestellt werden sollte, wird auch so seinen Weg in diverse Bücherregale finden, ein Skandal ist nur darin zu sehen, dass hier gleich hysterisch von „Zensur“ gesprochen wird.
Satire darf, was sie darf, und muss übertreiben. So lästert Lisa auch, „ihr“ öffemtlich-rechtliches Fernsehprogramm werde in die Zeit, die allgemein für den Tiefschlaf gebraucht wird, verbannt, während tatsächlich jeder diese Unterhaltung streamen kann, wann er will.  Und zu Hause kann man auch lüften, wie es sich gehört. Zu „Vorteilen des Lasters“, etwa der Bulimie, findet sich in diesem Programm allerdings ganz und gar nichts.

 

 

Das Sonntagsessen mit der Wochenportion an Fisch

Die „schwäbischen Hochzeitsnudeln“ haben 16 Minuten gebraucht, bis sie gar waren, das lag an der Sorte. Keine Viertelstunde hatte es gebraucht, noch ein kleines Sößchen anzurühren – ganz konventionell mit Butter, Mehl, echter Gemüsebrühe, Salz. Die abgegossenen Nudeln kamen in der Pfanne damit zusammen und haben die Sauce glatt aufgesaugt – und in dieser „Zwischenzeit“ hatte ich die fein geschnittene Paprika noch kurz gedämpft. An dem Räucherlachs in Scheiben habe ich nicht viel geändert, ihn lediglich in Streifen geschnitten und auf das noch heiße Gericht drapiert.  

„Großaufnahme“

 

 

Baked Beans in Red

Kleine weiße Bohnen 24 Stunden einweichen, abgießen, in Salzwasser weichkochen, abgießen, in Tomatensaft oder dem Inhalt einer Dose „gestückte Tomaten“ weiterköcheln, gewürfelte Rote Beete (frisch) darf mitköcheln,  in Würfel geschnittener Tofu und Knoblauch ebenso. Dabei mit micht zu wenig der üblichen Verdächtigen nach Geschmack abschmecken.

Nun vor dem Wieder-Aufwärmen einen Tag beseitestellen, weil „Eintopf“ oft am zweiten Tag am Besten schmeckt 😉

„Kommt ganz groß raus“

 

 

Ein letzter Skandal  zum Schluss

Ein „ewig langer“ Artikel im Ärzteblatt hat eine aussagefähige Überschrift, die gleich klarstellt, was Sache ist:

Ernährung und Klima: Fleischfrei gesund und klimafreundlich essen

Demnach geht es hier um vier Themen, die miteinander verwoben sind, doch „Ernährung und Gesundheit“ hat bekanntlich noch „100 weitere Variablem“, unter anderem die sozialen Aspekte, das Essen in Gemeinschaft, das „soziale Klima“ während der gemeinschaftlichen Mahlzeiten – wobei Letztere für geschätzt 33% der Bevölkerung im Allgemeinen „gestorben“ sind und  ihre Bedeutung für die Gesundheit zwar bekannt ist, aber in den üblichen Studien nicht erfasst wird.

Möglicherweise soll der Artikell den Fleischkonsum verteidigen, verharmlosen oder relativieren, ist anzunehmen, wenn schon die Überschrift behauptet: Genaues lässt sich da gar nicht sagen“, denn ein streng wissenschaftliches

– die Evidenz fehlt

rundet den Titel ab.

 

Tabellen und Graphiken springen ins Auge, und weil aus Pflanzen aufgenommenes Eisen nicht so „deutlich“ aufgenommen wird wie das im Fleisch, sollte Der „Eisen-Wert“ des „Pflanzenburgers nicht fehlgedeutet werden…

Die Angaben zum Hamburger beziehen sich offenbar auf das „Patty“, den Fleischklops oder den „Fleischersatz“ in der Mitte des „amerikanischen überbelegten Weichbrötchens“ – wenn bei mir vegetarische Bratlinge auf den Teller kommen, die mit Ketchup serviert werden, kann es sein, dass die in der Gusseisenpfanne gerührten Tomaten sich ganz informell  mit Eisen aus der Pfanne angereichert haben, und solche „Spitzfindigkeiten“ fänden sich in der Rubrik „mangelnde Evidenz“ oder „man weiß es nicht“.

Früher hieß es: „Fleisch ist ein Stück Lebenskraft“, heute eher: „Fleischkonsum ist der Klimakiller Nummer 1.“

Früher hatte die „Centrale Marketinggesellschaft der deutschen Agrarwirtschaft (CMA)“ Kampagnen mit einprägsamen Slogans wie „Die Milch machts, „Ich mag am liebsten junges Gemüse“ oder dem besagten Lebenskraft-Slogan auf die Konsumenten abgefeuert – die heutigen Einwände gegen den übermäßigen Fleischkonsum haben andere Qualitäten, und doch will der Ärzteblatt-Artikel sie vom Tisch wischen, statt sich vernünftig mit vernünftigen Argumenten zu befassen.

Frage zum Verständnis von Welternährungskrisen: Wie lange kann sich eine Kleinfamilie von einem Mastschwein ernähren, wie lange von den Kartoffeln und dem Getreide, mit dem dieses „Musterschwein“ gefüttert würde?

Von der Physicians Association for Nutrition e.V. (PAN e.V. gibt es eine ausführliche Stellungnahme zum Ärzteblatt-Artikel; vom Autor (Dr. Johann Scholl) derselben hierzu eine Entgegnung, eine Mini-Diskussion beim Twitter-account der Ernährungs-Umschau.

In der Stellungnahme findet sich auch eine richtige, ausgewiesene Meinung, die gar nicht vorgibt, wissenschaftlich-statistisch-studienmäßig abgesichert zu sein:

Ich bin gegen Massentierhaltung, für artgerechte Tierhaltung, faire Preise für die Bauern, weniger Fast-Food-Schrott … und für gute, naturbelassene, echte Lebensmittel und mehr Gemüse und Rohkost.

Hülsenfrüchte und Tempeh fehlen noch in dieser Aufzählung, sowie die Regionalität einer nachhaltigen Ernährung. Für Dr. Scholz wäre das folgende „Testessen“ (tatsächlich ist das Erstellen von Rezepten auch für die  vegane Ernährung mit manchmal erheblichem Aufwand verbunden) vielleicht akzeptabel,

vielleicht eher, wenn es dazu noch gebratenes oder gesottenes Freilauf-Weidehuhn gäbe.

Fragt sich, wo es das gibt, und wer es sich leisten kann. Vielleicht ist im Rahmen einer solidarischen Hühnerhaltung noch etwas machbar…
Um diese Diskussionen abzukürzen, ist mal ein Blick über den Tellerrand sinnvoll unter dem Motto „Brasilianische Aspekte„.  Es gibt sie doch, die schnörkellosen, ideologiefreien, praxisgerechten Ernährungsrichtlinien!

 

 

 

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  • Sabrina: Schön, dass du bei der Bilanz dabei bist! Mit Spirulina und Algen zu experimentieren,...
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