Erst macht die Landwirtschaft das Klima kaputt – welche Nahrungsmittel werden die Bauern danach produzieren?

In unserer wissenschafts-geprägten Gesellschaft sollte die Vernunft regieren, zwar das Bauchgefühl eine Rolle spielen, doch nicht der pure Glauben, der ohne Fakten, Zahlen, Formeln und Wissen auskommt.
Die Trends der Zahlen, Temperaturkurven, Statistiken über Extrem-Wetter, der Rückzug der Gletscher, das Verhalten der Zugvögel sprechen eine deutliche Sprache: „Mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit…“

Und aller Erfahrung nach ist ein großes, sehr großes komplexes Problem nicht gelöst, indem man an zwei oder drei Reglern („Braunkohlenausstieg!“ „Verkehrswende!“  „Agrarwende!“) dreht.

Nehmen wir an, dass Anne Will diese drei Sätze nicht im Zusammenhang verstanden hat – ihre Gäste betrieben „Grünfärberei„. Man einigte sich darauf, dass das Treibhausgas Methan beiträgt.

An einen  großzügigen Rindvieh-Verzicht war nicht zu denken,  auf die Idee, methan-reduzierende Futtermittel oder die Stallmethan-Filterung einzusetzen kam niemand – Julia Klöckner stellte „ihre“ Kampagne, derzufolge Lebensmittelreste kein Müll wären, heraus und die Überproduktion (und Konsumption) bei Fleisch, Butter, Keksen und Käse wurde unter den Teppich gekehrt.

Sieben Prozent der Treibhausgase gingen auf die Landwirtschaft zurück, meinte sie, glaubte sie, vermittelte sie, glaube ich, jedenfalls glaube ich nicht, dass Frau Klöckner in der Hinsicht über präzise Zahlen verfügt, denn die gibt es so wenig wie die Wahrheit über den Verpackungsmüll, der beim Lebensmittel-Vertrieb anfällt.

„So schön kann fleischlose Kost sein“ – dieser Einspieler sollte nicht sein, und eine gemüsebetonte Verkostung gab es auch nicht.

Farfalle für Alle, mit Yoghurt-Olivenöl-Kefir-Basilikumsauce und Erbsen, bestreut mit Feta – je nach Sauce eine „Genussmittel-Falle“…

 

Der Klimaforscher Schellnhuber nutzte ein Bild, um die Lage zu erläutern: Demnach befinden wir uns im freien Fall – beispielsweise aus dem Empire State Building:

„Am zweiten Stock vorbeifliegend reden wir uns immer noch die Köpfe heiß, statt uns endlich und ganz schnell Gedanken zu machen, wie der tödliche Aufprall denn vielleicht ja noch verhindert – oder wenigstens abgefedert – werden könnte.“

Das interessierte zwar niemanden, beruht vom Motiv „Absturz“ her auf dem Icarus-Mythos: Wer zu hoch hinaus will, sich übermütig nicht beherrschen kann, wird abstürzen, egal wann und wo, womit und warum.

Amerikanische Rauchschwaden über Nordamerika und Kanada: Die Dimensionen sind eigentlich unvorstellbar.  Auch das könnte sich als Dominostein auf dem Weg in die Heißzeit herausstellen.

 

Was die Politik tun könne, um den Klimawandel zu stoppen, war eine der Fragen auf der Seite zur Sendung, die andere: „… welche Verantwortung tragen die Verbraucher durch Fleischkonsum, Vielfliegerei und Autoabgase?“

Vor der Kamera waren dann „naturgemäß“ die Politiker, wobei wer  „… durch ständige Großmäuligkeit seine Dummheit zeigt“ als „strunzdumm“ bezeichnet werden kann  (Vgl.  FAZ-Kommentator: „Willig willfährige Gäste aller Klimazonen bestätigen sich selber zum hundertsten Mal … dass sie im Besitz der Wahrheit sind. „):

Zur Kerosinsteuer durfte ein „Promi“ behaupten, die jetzt noch einzuführen, sei nur europaweit möglich und ungerecht wäre es, eine ältere Witwe, die vielleicht jetzt zum ersten Mal in ihrem Leben fliegen könne, den Flug-Besuch bei ihrer Verwandtschaft in KÖLN derart zu verteuern, dass ihr diese Option genommen werde. So fürsorgebeladen sind die unverzichtbaren „Promis“, die immer Berlin-Hamburg fliegen, weil sie zu ihren geliebten Terminen nicht Bahnfahren wollen (Nach außen: „Weil es nicht anders geht“).

In die Twitter-Talkshow-Diskussion brachte ein Teilnehmer den Gedanken-Strang „Verleugnung-Depression-Anpassung-Neuorientierung“ ein, vielleicht ein Modell aus der Krankheitsverarbeitung bzw. dem „Coping„, vielleicht ein Hinweis, dass eigentlich auch die Sozialpsychologie ins „Retter-Boot“ geholt werden muss, weil es um die „Unfähigkeit, das alte Klima zu betrauern“ geht.

 

Die Melone ist rund, wie auch die Welt – doch beachte man den Größenunterschied. Empfindlich sind sie beide – und was machen wir daraus? Einen Themenwechsel!

 

Anstieg der Temperatur und wie die Bauernschaft sich anpasst

Auf dem Hof Brummelkamp in Bienenbüttel bei Lüneburg sind dieses Jahr erstmals Melonen geerntet worden – zwei Tonnen regionale Ware, und auch Tomaten und Paprika gedeihen dort ohne Gewächshaus, wie auch das „normale Gemüse“, Kartoffeln, Möhren usw.

Solche regionalen Bio-Produkte erzielen natürlich auch höhere Preise, und hätten eine Auszeichnung für die Co2-Einsparungen bei Produktion und Vertrieb verdient:

„…  klimapolitisch macht Kleinvieh eben auch eine ganze Menge Mist…“ notiert die FAZ, noch zur Will’schen Expertenrunde.

 

Integrierte Tierfütterung

Kleinvieh braucht zudem weniger Kalorien  pro Gewichtseinheit als die großen Vierbeiner; der Verzehr von Eiern ist eine gute Möglichkeit; für uns ist ein Ei bei vegetarischer Ernährung eine Möglichkeit, tierisches Eiweiß aufzunehmen, was gewohnheitsbedingt für  Viele  zur gesunden Ernährung gehört.

In der freien Natur streifen Hühner überall scharrend und pickend herum, um ihren vielfältigen Nährstoffbedarf zu decken. Auf dem Speiseplan stehen dabei Samenkörner, Würmer, Blätter und Beeren, aber auch Gras, kleine Insekten und sogar Essensreste werden nicht verschmäht. … als Faustregel gilt: …  rund 120 Gramm Hühnerfutter pro Tag müssen es für ein 2,5 Kilogramm schweres Huhn mit einer normalen Legeleistung schon sein.

Mit genug Auslauffläche und der Möglichkeit, sich einen Grossteil ihres Futters selber zu suchen, brauchen die Hühner nur wenig gekauftes Futter. Insekten wiederum können, ressourcenschonend gezüchtet,  unbedenklich als Proteinquelle für die Hühner, die dabei, wie die Regenwurm-liebenden Wildschweine, keinen Ekel empfinden, verwendet werden. Ich habe noch das Bild vom auf den Rücken gefallenen Maikäfer vor Augen, den die Hühner interessiert-gelassen von allen Seiten anschauen, um ihn dann mit spitzem Schnabel auszunehmen. Gekeimtes Getreide kann in der Hühnerhaltung Turbo-Effekte bewirken.

„Hackfleisch vom Geflügel“ ist in den Lebensmittelabteilungen eher selten zu finden – dementsprechend beziehen sich die beliebten Rezepte mit Hackfleisch auf Rind und Schwein.

Gemischtes Hackfleisch mit Kartoffel war hier die Gemüsefüllung, wobei die Sauce der Gusseisenpfanne zu verdanken ist, deren Anhaftungen vom letzten Bratvorgang sich hier mit verdünnter Sojasauce, saurer Sahne und Bratenbinder verbunden hatten, aromatisiert von einem Zweig Thymian. Oben rechts das rare Bananenketchup.
Gewürfelte Zwiebel, reife Banane, Pfirsich, Ingwer, Chili kleinschneiden und anschwitzen, mit Zitronensaft, Estragon-Weißweinessig und Honig köcheln lassen, einen ordentlichen Teelöffel Curcuma für die Farbe nicht vergessen, pürieren…

Wenn so etwas nachhaltige Resteverwertung ist – dafür brauchen wir kaum die Politik. Die sollte dafür sorgen, dass regionale Produkte in der Region erschwinglich sind, „LandwirtIn“ wieder ein sozialer Beruf mit Austausch zwischen Produzenten und Abnehmern ist. Das „Netz“ der Bio-Bauernhöfe mit Direktvermarktung ist noch allzu dünn – gibt es überhaupt Strategien, die hierbei für Abhilfe sorgen?

 

Schon mal ausverkauft, also nicht im Überfluss und schier endlos angeboten, sind die „Kräuterschweine„.  Die Geschäftsidee  hierbei:

Beim Schweinefleisch gibt es ein Überangebot wie bei den Medien, seit jeder einen Film drehen , ein Blog einrichten kann usw.. Das ist  schlecht für die Preise; Qualität muss kosten.

Grüne Saucen-Kräuter für das Langfrist-Mastschwein, das in den letzten vier Wochen seiner Existenz noch die B-Ware, die der Bio-Kräutergarten nicht im Markt unterbringen kann, mit Genuss verzehrt. Den Schweinen geht’s gut und sie schmecken aromatisch – nehmen wir mal an 😉 

Die Reis-Hackfleisch-Füllung (leider nicht vom Kräuterschwein) links im Champignon-Hut auf Bananen-Ketchup, rechts im Glas, zusammen mit überreif-weicher Tomate, die sich ohnehin nicht  füllen lässt. Links aus der Mikrowelle (geschrumpft wegen zu langem Aufenthalt), rechts aus dem wassergefüllten Topf  mit Deckel, also aus dem Dampf.

Politisch merkwürdig war hier vor Ort kürzlich eine Bienenhotel-Diskussion, die ein Bundestagsabgeordneter in Spe mit örtlichen Entscheidungsträgern und „Influencern“ entfachen wollte.

Es kam dabei heraus: Ein wenig Geplänkel bei Facebook, wo sich herausstellte, dass manche beim Anblick von Schotterflächen, die sie dann noch als „Steingarten“ bezeichnen, Freude empfinden. Um das nachvollziehen zu können, sollte man Zen („Es kommt zur Harmonie … Das klassische Zen Garten Design ist nicht obligatorisch. Es geht vor allem um eine entspannte Atmosphäre, die Sie beruhigt.“) verstehen 😉

Dazu passt:

Fleischfreier Avocado-Tomaten-Paprika-Auflauf, mit  Zen überbacken

 Das Glas, in dem der Auflauf gegart ist, sorgt für alimentäre Transparenz. Wenn Du kein Back-Zen bekommst (im Asia-Shop ist es manchmal frisch erhältlich – achte auf die kalorienfreie, fermentierte Version) kannst Du ersatzweise eine Mischung aus Feta und Heumilchkäse nehmen 😉
Die Rezeptidee stammt zwar von einer „kohlenhydratfreien Seite“ – trotzdem passt eine Scheibe Brot  sehr gut, wenn das Brot sehr gut ist.

 

 

 

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