Gesundes Hühnerfutter, Krebsforschung und Epigenetik
Geschrieben am 21. Juli 2010 von KPBaumgardt
Mit einem Artikel aus der Region eröffnet die Frankfurter Neue Presse Einblicke in ein vielversprechendes Forschungsgebiet:
Wie wirkt sich extrem vitaminreiches Futter auf die Gestalt des so gefütterten Huhnes aus?
Der Neurobiologe Dr. Horst Beckmann füttert mit
… Sprossen, jungen Zöglingen von Pflanzen, die ein Vielfaches an Vitaminen und gesunden Stoffen wie auch Antikrebssubstanzen in sich haben. «Krebs entsteht vor allem an Organen, die ein großes Wachstum, eine starke Zellteilung haben», erklärt Beckmann. Durchschnittlich komme es bei 10 000 Zellteilungen zu einer Krebszelle – und das bei millionenfachen Zellteilungen jede Minute im menschlichen Organismus. Junge Pflanzen weisen im Wachstum eine extrem hohe Zell-Teilungsrate auf, müssen sich also noch intensiver in irgendeiner Form gegen die Zell-Entartungen schützen. Diese deshalb gebildeten Stoffe, die man zum Teil bereits kennt, könnte sich der Mensch durch den Verzehr von Sprossen zunutze machen. «Aber man muss natürlich auch schauen, ob das negative Auswirkungen hat», erklärt Beckmann. Und kam aufs Huhn.
Es ergeben sich interessante Effekte:
Die Nachzuchten, die ausschließlich mit Sprossen ernährt wurden, entwickeln Merkmale, die die Züchter mühsam ausgemerzt hatten. Seine Hühner (Welsumer) bekamen plötzlich wieder einen Federwuchs an den Beinen. Da die Tiere nach dem deutschem Züchterstandard beurteilt werden, können sie natürlich keinen Schönheitspreis gewinnen. Nach dem Standard müssen die Beine nackig-gelb/orange sein. Aber diese beobachtete Veränderung sagt etwas über die Wirkungsweise der Ernährung aus.
Mich würde zwar noch interessieren, ob die von so gesund ernährten Hühner gelegten Eier auch besonders gesund sind – aber davon kann man wohl ausgehen.
Und da sind wir bei der Epigenetik, die besagt, dass die Umwelt einen extrem hohen Einfluss auf das hat, was von den Genen zutage tritt. «Jetzt ist ja die Ernährung ein äußerer Einfluss», macht Beckmann klar.
Auch zum Sozialverhalten der Hühner gibt es in dem Artikel noch einige interessante Anmerkungen – vieleicht macht der Artikel ja Lust auf die eigene Hühnerhaltung: Dadurch entfällt auch die leidige Frage: “Wohin mit den Essensresten?”
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