Hochkonjunktur der Psychotherapie?
Geschrieben am 30. November 2007 von KPBaumgardt
Die Zahl der pschotherapeutischen Behandlungen habe seit 2000 um 61 % Prozent zugenommen. Die Gemündener Ersatzkasse (GEK) gibt (daraufhin?) eine Studie in Auftrag. Das Institut für Sozialmedizin, Epidemiologie und Gesundheitssystemforschung (ISEG) erstellt sie. Dabei ist man von der Aktenlage ausgegangen – natürlich nicht von dem, was in der Therapie geschieht – das unterliegt ja der Diskretion.
Wir wissen also nicht, bei welchen Schwierigkeiten und Affektlagen die PatientInnen Hilfe oder Klärung suchten.
Aber wir können auf ein Bild verweisen, das entstand, als die Ergebnisse vorgestellt wurden: Ersteller (links) und Auftraggeber (rechts)der Studie.
Psychotherapie ohne Wirkung
So titelte jedenfalls die Seite
, und eine Nebenüberschrift besagte: „GEK-REPORT POLITIK“.
Es habe
die Analyse der Versichertendaten ergeben, „dass die ambulante Kurzzeitpsychotherapie keine deutlich nachweisbaren positiven Wirkungen erzielt“, erklärte GEK-Vorsitzender Dieter Hebel.
Deutliche positive Wirkungen wären auf gelöste Probleme zurückzuführen – manchmal geht so etwas nicht so schnell.
Es fragt sich auch, ob bei einer Kurztherapie genug Vertrauen aufgebaut werden kann, (sich) die entscheidenden Fragen zu stellen. Kürzlich erreichte eine Leserin diese Seiten über einen Google-Verweis, den sie auf die Frage
wie bekomme ich den perfekten weiblichen körper?
erhalten hatte.
Es gibt Fragen, die starke Impulse und Wünsche beinhalten. Hohe Ideale können viel Leid verursachen.
Der Wunsch, „Die Schönste im ganzen Land“ zu sein, ist nur ein Beispiel für den narzisstischen Problemkreis. Gewisse Transformationen sind manchmal häufig schwierig. Therapeuten, die dabei helfen sollen, dürfen selbst nicht mehr allzu narzisstisch sein.
Nachtrag:
Gesundheitsreform hat stets mit der Kostenfrage zu tun. Wie Kostensenkungen im Bereich der Psychotherapie durch die (Wieder?-) Einführung einer abgespeckten Laientherapie Laienanalyse und vermehrte Selbsthilfe machbar sind, erläutert Dr. Hans Ulrich Gresch.
Sehr lesenswert auch die Beiträge zur Ernährung im gleichen Blog.
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