Einstürzende Ernährungspyramiden und die sogenannte Fettlüge

“Low-fat” oder “Low-carb” wurde in der Vergangenheit  ernsthaft so diskutiert, als könnte das Eine die Alternative zum Anderen sein.
Von “moderatem Verzehr” war selten die Rede, und auch beim frischen Buch von Ulrike Gonder und Nicolai Worm “Mehr Fett!” deutet der Titel nicht direkt auf Mäßigung und “alles in Maßen” hin.

Dabei wäre doch alles so einfach in der Ernährungsfrage…

“Mehr Fett” kann jedenfalls nicht gebrauchen, wer einen Bauchumfang von mehr als einem Meter hat: Der hat schon genug eigenes Bauchfett.

Kritik an Low-Fat-Diäten 

Wo es in den Anfängen der Fresswelle ums Abnehmen ging,

… riet zum Beispiel der populäre deutsche Ernährungsexperte Professor Dr. Volker Pudel allen Abnehmwilligen so viel zu essen, wie sie wollen, jedoch beim Fett zu sparen, maximal 60 Gramm pro Tag sollten es sein. … 
Bei den meisten Low-Fat-Diäten zeigt sich zwar im ersten halben Jahr eine Gewichtsreduktion zwischen zwei und vier Kilo, nach einem Jahr ist das Ausgangsgewicht aber in den meisten Fällen wieder erreicht – ein Phänomen, das man auch von anderen Diäten kennt. (Quelle)

  Immerhin bleibt es Pudels Verdienst, die Anti-Diät-Welle mitausgelöst zu haben; die “Pfundskur” kam ja schon mit so lustigen Sprüchen daher wie “Verbote sind verboten!” und “Wir setzen … auf die flexible Verhaltenskontrolle”.

Die flexible Selbstbeherrschung, oder die weitgehende Ernährungs- und Lebensstilerelevante Selbstbeherrschung samt dafür erforderlicher Gemütslage hätte man vielleicht noch etwas genauer erläutern dürfen, sollen, müssen…

Wo es bei “Mehr Fett” um die Blutfette zu gehen scheint,

Der aussagefähigere Risikoindikator für Herzinfarkte ist nach heutigem Kenntnisstand nicht das LDL-Cholesterin, sondern das Verhältnis von Gesamt- zu HDL-Cholesterin. (Quelle: erweiterte Anlage zur Sendung (“Radiodoktor”-Infomappe), S. 15)

liegt das eigentliche Problem doch auf einer anderen Ebene:

Fettsucht und Suchtmechanismen

In eben jener Infomappe findet sich ein Link zu einem Experiment, das auf gravierende Suchtmechanismen, die im Zusammenhang mit Fettsucht  entstehen, hindeutet: Ausgerechnet, wer schon zu viel inneres Bauchfett hat, bekommt allzu leicht Lust auf hochkalorisches.

Jetzt freue ich mich schon auf ein kommendes Buch von Ulrike Gonder und Nicolai Worm: “Weniger Zucker”. Obwohl: Wenn man für jeden Nahrungsbestandteil ein spezielles Buch braucht, das ist doch verrückt

 

Abnehmen-Diät-Gesundheit » Logi: Low-Carb-Diät-Pyramide
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Ein Kommentar zu “Einstürzende Ernährungspyramiden und die sogenannte Fettlüge”

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