Kimchi-Krise: Süd-Korea in der Patsche

Die Kimchi-Krise ist wahrscheinlich die Nachricht aus aller Welt, die im Moment hierzulande am Wenigsten interessiert – wenn wir uns doch gerade mal als Chilenen fühlen und uns über die Rettung unserer Bergleute freuen.

Schlechtes Wetter hat in Korea die Kohl-Ernte halbiert, und das ähnlich wie Sauerkraut eingelegte Gemüse ist knapp und teuer geworden. Grund genug, sich einmal genauer um die Nährwerte des koreanischen Sauergemüses zu kümmern:

Aufgrund der vielfältigen Nährstoffe und Vitamine, die durch die Zutaten und die Haltbarmachung in Gimchi enthalten sind, war und ist es eine ideale Nahrungsquelle für Zeiten, in denen kein frisches Obst und Gemüse erhältlich ist, um diese Stoffe in ausreichendem Umfang dem Körper zur Verfügung zu stellen. Gimchi ist besonders reich an Vitamin A (aus Blattgemüsen wie Chinakohl, Chili, grünen Zwiebeln, Senfblättern), Vitamin C (vor allem aus Chili, aber auch aus grünen Zwiebeln, Senfblättern) und anderen Vitaminen, Eisen (aus Blattgemüsen, Muscheln), Proteinen (aus Gurken, Rettich und der Fischsauce), Mineralien (Senfblätter und Ingwer), bis zu 17 verschiedene Aminosäuren (vor allem aus Muscheln und Fischsauce) und Alliin, Allicin, Allicepide (Knoblauch). Die während der Fermentation entstehende Milchsäure und Essigsäure wirken keimtötend und sollen sogar vor Krebs schützen. Während der Fermentation steigt auch der Gehalt der Vitamine, innerhalb von drei Wochen verdoppeln sich die Anteile der Vitamine B1, B2 und B12. Die im Gimchi enthaltenen Ballaststoffe fördern die Verdauung, durch den Knoblauch und die Chilis wird der Cholesteringehalt des Blutes gesenkt.

Nun wissen sicherlich wenige Leser, wie Kimchi hergestellt wird (aber wer hat schon einmal Sauerkraut selbst gemacht?). Wer experimentierfreudig ist, kann ja mal das eine oder andere Rezept (das hier hat wohl die bessere Beschreibung) ausprobieren… Korea zeigt übrigens recht deutlich, dass Schlank- oder Dick-Sein sehr viel mit der Umwelt, den geselschaftlich geprägten Ernährungs- und Lebensgewohnheiten zu tun hat: Seit den 1990er Jahren hat die Zahl der Übergewichtigen sich verdoppelt und mittlerweile

… soll es in Korea mittlerweile nicht wenige Kinder geben, die kein Kimchi mögen – immerhin die bekannteste koreanische Speise und traditionsgemäß Beilage für praktische jede Mahlzeit. [Quelle]

 

Artikel-Empfehlung: Kimchi selbst machen

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Ein Kommentar zu “Kimchi-Krise: Süd-Korea in der Patsche”

  1. Meine Freundin ist Koreanerin und Sie meint, dass es in Korea kaum dicke Leute gibt. Sie ist sehr schlank, gilt aber in Korea als pummelig! Sie war vor >10 Jahren das letzte mal dort, also kann es schon sein, dass die Leute inzwischen durschnittlich dicker geworden sind.

    Jedenfalls kann ich hiermit bestätigen, dass die nix essen außer Kimchi und Reiß! Nee Quatsch 😀
    Aber Kimchi ist wirklich etwas, dass Koreaner zu allem als Beilage servieren. Ich kanns nachvollziehen, denn es schmeckt echt lecker. Ich liebe scharfes essen und Kimchi schmeckt irgendwie jedes mal anders, aber immer scharf 🙂

    Und es ist verdammt gesund! Esst Kimchi Leute

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