Das Fernsehen: Schädlich beim Abnehmen und bei der Diät
Geschrieben am 8. September 2010 von KPBaumgardt
Was ein Pausenbild war, muss man Kindern heutzutage erst noch erklären: Im Fernsehen heißt es heute nur noch pausenlos: “Bleiben Sie dran!” Und die Kinder bleiben dran, und die Erwachsenen ebenso…
Ein wenig Kritik an den Fernsehgewohnheiten hat es hier in den Abnehmtipps “Schon immer” gegeben (Noch einmal: Abnehmtipp Fernsehen), und in der Portionsdiät wird Ernst gemacht:
Es werden die Konsequenzen aus dem schädlichen Einfluss des Fernsehens gezogen, ein mittel-starkes Fernsehverbot (kein absolutes) wird erteilt.
Das gilt auch für Abnehm-Shows, selbst wenn die Moderatorin sich – eher sympathisch – zu ihren 80 Kilos bekennt 😉
Vielleicht hat das Fernsehen ja einen hypnotischen Effekt: Kleine Kinder kann man vor die “Glotze” setzen – und der Babysitter hat Pause. Das war aber kein Ratschlag, oder versteckter Tipp.
Bei der Gelegenheit: Das Verfahren, Verhaltenstherapie mit Hypnose zu kombinieren, wird auch im Fernsehen erwähnt: Scheinbar erfolgreich, aber nicht weiterentwickelt???
Mit Hilfe der Hypnose haben die Teilnehmer einer Studie der Universität Tübingen durchschnittlich zwei Kilo mehr verloren als mit einer reinen Verhaltenstherapie – und die sogar nachhaltig, ohne Jojo-Effekt.
Übergewicht entsteht meistens durch falsches Essverhalten, das im Unterbewusstsein gespeichert ist.
Nach dieser These wären Tagesschau, Tatort und “Wer wird Millionär” schädlich auch unter diesem Aspekt: Wir können, so abgelenkt, uns nicht mit uns selbst auseinandersetzen.
“Fernsehen macht schlank”
Ob diese Devise bei den üblichen “Informationssendungen” zutrifft? Zwar kann das Fernsehen über eine Vielzahl von Problemen berichten
Italienische Kinder essen kein Gemüse
Die italienische Kinderärztin Dr. Margherita Caroli, Institut für Ernährungsmedizin und Prävention, Brindisi … beklagt, dass sich die Essgewohnheiten der italienischen Kinder stark verändert haben. Die Kinder ernähren sich nicht mehr nach der mediterranen Küche. Viele Kinder essen kein Gemüse, wissen nicht einmal, wie viele Gemüsesorten heißen, geschweige denn, wie sie schmecken. Deshalb veranstaltet Margherita Caroli monatlich mit den Kindern in der Grundschule von Francavilla eine Entwicklungshilfe in Sachen Geschmack. Die Achtjährigen sollen lernen, wie Obst und Gemüse sich anfühlen, wie sie riechen, wie sie schmecken. … Unglaublich aber wahr: Obst gilt hier als Arme-Leute-Essen und drei Kinder in der Klasse kannten keine Weintrauben, hatten noch nie welche gegessen. Dr. Margherita Caroli beklagt:
Zitat
"Die Industrie betreibt die Globalisierung des Geschmacks. Viele Produkte weltweit schmecken einheitlich, so dass die Kinder einen uniformierten und eintönigen Geschmack entwickeln. Das führt natürlich auch dazu, dass die Neugier auf Neues stark reduziert ist. Denn die Kinder essen nur das, was sie gewöhnt sind."
– aber das Fernsehen kann Lösungen höchstens aufzeigen, die Kommunikation bleibt im Prinzip eine Einbahnstraße. Die Zuschauer bleiben in der Rolle der Programm-Konsumenten, lernen vom Bildschirm aus höchstens die “virtuelle Weintraube” kennen…
Das Essen wird zum Grund, zu essen:
Sie essen nicht nur, um Ihren Körper und seine Leistungsfähigkeit zu erhalten, sondern weil Essenszeit ist, etwas gut riecht oder schmeckt, sie Freunde nicht kränken wollen, sie gemütlich vor dem Fernseher sitzen, vorsorglich, weil es lange nichts mehr geben könnte
“Abnehmen und dabei genießen, Ohne Diäten, Kalorienzählen, Hungern und Verzicht zum Wunschgewicht” – diesen wundersamen Anspruch werden wir hier nicht erfüllen können, aber dafür im nächsten Kapitel darstellen, warum der Verzicht auf unnützes Fernsehen (und Surfen) ein Gewinn sein sollte.
“Ohne Verzicht” ist nämlich ein kompliziertes Versprechen: Es kann das Paradox auftreten, dass der Verzicht aufs Fernsehen (die Beschränkung auf ein gesundes Maß) in Wirklichkeit ein Gewinn ist. Zum Beispiel, weil ich mir beweise, dass ich diese Ich-Stärke habe, und somit auf diesen Aspekt auch stolz sein kann.
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