Fünf Punkte, die das Seehofer-Schmidt-Programm in den Schatten stellen
Geschrieben am 24. Mai 2007 von KPBaumgardt
Die öffentliche Debatte um „Fit -Stadt – Fett“ ist bereits wieder abgeebbt. Kein Wunder: Keiner hat mehr ein neues Argument, aber jeder ein altes Rezept in der Schublade. „Null Toleranz“ hat Frau Merkel neulich gefordert, und mehr Überwachung, aber in einem anderen Zusammenhang.
Unser Vorschlag:
- Alles, was regiert, isst vorbildlich
- Schwerbehindertenausweis ab BMI >26
- Kneippanlagen in allen Fußgängerzonen
- Involvierung Verfassungsschutz bei Diätkraftzersetzung
- Beantwortung aller Machtfragen
1.) Vorbildliches Essen auf jeglicher Leitungsebene
Es darf weiter geschlemmt werden. Aber „da oben“, vor allem „da oben“ hat frau/man die Vorbildkarte gezogen:
Man predigt doch bestimmt nicht gesunde Ernährung und Bewegung, während man Häppchen verzehrt und sich im Dienstwagen chauffieren lässt. …
Die Vorbildfunktion der Regierenden wird ernst genommen – man mag sich jedoch nicht auf den Teller schauen lassen, hat sich für den G-8-Gipfel eine weiträumige Schutzzone eingerichtet – so kann das Essen für die Staatsoberhaupts aus der Region, dem eigenen Garten kommen – denn es ist ja keine Mauer, sondern ein Gartenzaun, hinter dem man sich trifft.
Erklärungen des guten Willens kommen vom internationalen Caterer-Verband, dessen Chancen, den Gipfel kostengünstig zu bedienen, wegen des Gemüse-Eigenanbaus jedoch gleich Null sind.
Das Spektrum der „Gipfelgegner“ scheint recht groß zu sein. Es ist fast sinnlos, in irgendeiner Form gegen „den Gipfel“ zu protestieren, gehören die Proteste doch zur eingeplanten, gewollten Inszenierung. Jeder Bericht über irgendeinen, unter Umständen auch inszenierten, gewalttätigen Protest hält davon ab, den „Herrschaften“ auf die Finger zu sehen. Eine konzertierte Aktion aufmerksamer Blogger könnte langfristig der kritischen Meinungsbildung dienen – Qualitätskriterium ist die schlichte Frage, bei jedem einzelnem Artikel: Habe ich jetzt etwas geschrieben, das mich und meine fünf Leser weiterbringt?
Zaun in der Kulturlandschaft (Irland) – Beim „G8-Gipfel“ grenzt die Politik sich noch ganz anders ab.
2.) Schwerbehindertenausweis für alle ernsthaft Übergewichtigen
Ein Ausweis, der Behinderung oder Krankheit amtlich bescheinigt, ist eine kostengünstige Sofortmassnahme zur Verbesserung der Krankheitseinsicht. Viele Dicke haben sich ja schon längst an ihren Zustand gewöhnt und finden ihn normal.
3.) Kneippanlagen
Wassertreten erhöht den Grundumsatz, regt den Kreislauf an, macht wach und sorgt für saubere Füsse. Die Kosten für Wassertretbecken halten sich in Grenzen – unsere Städte werden wieder kommunikativer, der gesellschaftliche Lebensstil verbessert sich.
4.) Verfassungsschutz
Der Verfassungsschutz muss das Programm stützen und diätkraftzersetzendes Gedankengut identifizieren und sammeln – notfalls mit Hilfe einer Riesenmaschine.
5.) Machtfragen
Die FAZ bewies die Existenz der Meinungsfreiheit wieder mit besonders interessanten LeserInnenbriefen, so der des Herrn K, der anregte,
das Radeln zur Schule durch Wegfall des ÖPNV-Nulltarif für Schüler zu fördern, … . Der Radler-OB Erlangens ließ sich im Januar 1986 … erpressen, keine Studie zum radlerzentrierten Stadtverkehr als Ansatz gegen Dickleibigkeit anzupacken … . Testergebnis: schon die Dickleibigkeits-Epidemie stellt via Radlerlösung die Machtsystemfrage in Deutschland.
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