Bulimie-Sonderseite bei WordPress.com

Dass Barbie Essstörungen verursachen könnte,  ist schon seit 2006 bekannt:

Der Umgang mit Barbie-Puppen kann bei Mädchen zu Essstörungen führen.

Eine neue britische Studie ergab: Durch die Spielzeugblondinen mit ihrer schmalen Taille wird ein Schönheitsideal verbreitet, dem schon Fünf- bis Achtjährige nacheifern wollen. „Diese ultra-dünnen Figuren sorgen dafür, dass junge Mädchen mit ihrem eigenen Körper nicht mehr so zufrieden sind“, heißt es in der Untersuchung der Universität Sussex. [Quelle]

Barbie also eine Quelle der Thinspiration? Nun haben wir zwar alle einstmals Grammatik-Unterricht gehabt, aber der Unterschied zwischen „Kann“ und „könnte“ ist  doch nicht so einfach zu begreifen: In der eigentlichen Studie, von der wir nur das Resumée zu sehen bekommen, heißt es nämlich:

early exposure to dolls epitomizing an unrealistically thin body ideal may damage girls‘ body image, which would contribute to an increased risk of disordered eating and weight cycling.

Wissenschaftlich eindeutig lässt sich also nur sagen: „Es gibt einen Verdacht, aber bewiesen ist nichts“.

Inzwischen hat sich manches geändert: Neu ist zum Beispiel, dass Betroffene sich über ihre Störung selbst öffentlich äussern können. Das produziert zwar nicht so aufmersamkeitsheischende Überschriften wie „Barbie und Magersucht“, ist aber vielleicht auch wesentlich hilfreicher:

Intensiver über die eigenen Probleme nachzudenken und zu reflektieren. Natürlich – da gibt es vieles, was eigentlich Privatsache ist, aber auch Vieles, was sowohl Privatsache, als auch öffentliche Angelegenheit ist: Zum Beispiel die Frage, wieviel Therapie gesteht die Gesellschaft wem zu?

Ich finde es genau so bescheuert, dass es von der Krankenkasse vorgeschrieben ist, wie viele Sitzungen man haben darf. Am Ende muss man dann einfach geheilt sein.
Welch eine Utopie.

Auch, sich auf sehr ironische und sehr kritische (persönliche) Weise mit dem Thema Essstörungen auseinanderzusetzen, ist möglich: Fressanfall – gewusst wie!

Diese Beispiele – rein zufällig gewählt – lassen sich lange fortsetzen. Die Erstellung jedes einzelnen dieser Blogs ist eine Leistung, die weit über den Durchschnitt hinausgeht.

Dadurch, dass Betroffene sich selbst öffentlich äußern, verändert sich die „Gesundheitslandschaft“. Vielleicht haben wir es hier erst mit dem Anfang einer Bewegung zu tun, die bisherige Vorstellungen von Expertentum umkrempeln wird.

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Ein Kommentar zu “Bulimie-Sonderseite bei WordPress.com”

  1. „Die Erstellung jedes einzelnen dieser Blogs ist eine Leistung, die weit über den Durchschnitt hinausgeht.“

    – Danke.

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  • Sabrina: Schön, dass du bei der Bilanz dabei bist! Mit Spirulina und Algen zu experimentieren,...
  • ClaudiaBerlin: Mit all meiner fortgeschrittenen Lebenserfahrung kann ich sagen, dass das mit den...
  • Julia: Da hast du recht, was das Fermentieren angeht, bin ich Spätzünderin 😂
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