Speck weg im web 2.0
Geschrieben am 27. März 2007 von KPBaumgardt
„Ganz allein Erbsen zählen oder sich mit Gleichgesinnten im Web 2.0 treffen“ sind nach Ansicht der Zeitschrift „Tomorrow“ die Alternativen. Die übliche US-Studie, die beweist, dass Abspecken im Netz funktioniert, war zwar nicht zu finden – aber was soll’s, vielleicht funktioniert es ja morgen?
Immerhin: Das ideale Gewicht (das Normalgewicht) wird (neu) definiert:
Alter19-24
25-34 35-44 45-54 55-64 64+ |
BMI19-24
20-25 21-26 22-27 23-28 24-29
|
Demgegenüber waren wir gestern ja noch ganz andere Tabellen gewöhnt:
Status | BMI |
Untergewicht | weniger als 18.5 |
Normal | 18.5 — 24.9 |
leichtes Übergewicht | 25 — 29.9 |
mittleres Übergewicht | 30 — 34.9 |
erhöhtes Übergewicht | 35 — 39.9 |
extremes Übergewicht | 40 und mehr |
Im Text zählt dann wieder pauschal als übergewichtig, was über einem BMI von 25 liegt.Das ergibt höhere Zahlen und vermeidet Nachrechnen. Da die „weltweiten Abspeckseiten“ nun mal international agieren, hat „Tomorrow“ auch Pluspunkte vergeben, wenn die Beschreibungen zum Training in der jeweilgen Landessprache sind …
Vorgestellt wurden dann vier „digitale Netzwerke zum Abnehmen“.
Die Bemerkung zu eDiets: „Weltweit haben bereits zwei Millionen Mitglieder ihr Gewicht mithilfe des Portals reduziert. Oder es zumindest versucht“ überspielt die mangelnde Recherche zwar elegant, kann sie aber nicht gänzlich verbergen. Vom Punkte-Zählen mit WW wird obligatorisch berichtet.
Erbsen, Magerquark und trocken Brot dienten der Illustration des Artikels, wohl dem altbekannten Vorurteil folgend, dass Diät ganz viel Verzicht und viel eisernen Willen bedeuten müsse. Und die anonyme Gemeinschaft des Web 2.0, web too oder web-to-point-zero hilft dann bei dem, was wir alleine nicht schaffen.
Von „Tomorrow“ zu „Brigitte“
In der Gemeinschaft nicht geschafft hat es Anna Winter, die gerade ihren Blog bei Brigitte hingeworfen hat. Wahrscheinlich war es eine zu große Aufgabe, vor so viel Publikum eine Rolle zu spielen, die man nicht üben kann.
Die „Community“ mag noch so hilfreich sein wollen – die vielen Meinungen zum Thema sind verwirrend.
Da bräuchte es viel mehr Zeit, das Ganze zu beurteilen und zu filtern. Und die Vorbildrolle zu spielen ist eines der schwersten, zumal Du dabei immer im Vordergrund stehst.
Und guter Rat, oder weitere Information, wäre auch nicht schlecht gewesen; So manches „Problem“ muss doch gar nicht sein:
„der Schuß Obstessig im Wasser, gleich morgens… igittigitt!“
Die Beste hat ja kein Klischee ausgelassen. Fake oder Pseudonym: Wenn jemand unter den LeserInnen Christine Sommer heißt, soll die sich mal bei Fressnet.de bewerben. Wir machen eine Blog, echt mit Abnehmen. Christine kann das!
Und schließlich können wir noch auf
die Kraft, die in der Ruhe liegt
verweisen:
Wer genug von Diätblogs hat, findet bei Markus ist einen wohltuend leeren Diätblog.
„Raum für eigene Notizen“, hätte ich noch hinzugefügt. Nun, mit Sicherheit wird die Seite noch wachsen, denn Diät-Bloggen ist voll im Trend. Einfach das Gewicht wegbloggen – so einfach wie Nordic walking.
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