Es wird kein Fleischverbot geben – aber trotzdem Einschränkungen: Tiefgrün liegt im Trend!

„Ernährungstrends“ sind immer interessant, wenn auch nicht ganz so spannend wie Benzin- und Ticketpreise, Panzerlieferungen und die internationalen Beziehungen, die momentan das freundschaftliche, solidarische Element vermissen lassen.Wir haben zwar das Narrativ von der Deutsch-Französischen Erbfeindschaft überwunden, aber mit der Völker-Freundschaft gen Osten hat sich das nicht so automatisch entwickelt,

mit einer basisdemokratisch-grünen Massenbewegung in Russland hätten unsere Öko*Innen*s Anlass zu Entwicklungshilfe vor Ort – aber so einfach funktioniert Realpolitik halt eben nicht.

Retten wir die Welt ersatzweise durch ernährungspolitische Massnahmen!

Der Fleischverzehr in Deutschland ist zu hoch! Damit einher geht „bekanntlich“ ein schleichendes Krebsrisiko. Anzunehmen ist, dass wir alle schon diesen Satz gelesen haben:

„Wer Fleisch isst, sollte nicht mehr als 300 bis 600 Gramm wöchentlich verzehren.“

Neben den gesundheitlichen Gründen, die für weniger Fleisch sprechen, gibt es wegen des Ressourcenverbrauchs noch die ökologische Problematik – „andererseits“ für tausende Millionen Menschen zu wenig und zu minderwertiges Essen, so dass vor mehr als 10 Jahren die WHO angeregt hatte, Insekten als Eiweißquelle zu nutzen und zu verzehren.

Vom Geflügel abgesehen, nimmt der Fleischverzehr langsam ab. Noch interessanter wäre der Verlauf über beispielsweise 100 Jahre, unter Berücksichtigung des sozialen Status…

Dass Inseken gegessen werden,  ist in manchen Regionen der Welt auch übliche Praxis, hierzulande eher nur in Ausnahmefällen. Unser Problem ist nicht der Eiweißmangel, sondern das Übergewicht, die artgerechte Tierhaltung, Monokulturen, Flächenverbrauch, Arten-Schwund, Wassermangel, Baumsterben und noch ein paar „Problemspecktren“ mehr.,,

Grillen Grillen

„Die gemahlene Hausgrille wird in der EU als Lebensmittel zugelassen“, erfahren wir bei der Tagesschau – als wäre gemeine oder gemahlene Hausgrille Jacke wie Hose, als hätten wir dem Ungeziefer gegenüber keine Genusserwartung, als ob die Abwesenheit von Ekel Normalität sei.
Wenn künftig die Grillwurst „Grillenwurst“ heißt, weil Grillen auf dem Grill schon vom Sprachgut her seit dem Mittelalter (?) bekannt ist, nähern wir uns der Story von den Keksen, die aus „Menschenmaterial“ gemacht sind an und werden einmal mehr in die unwürdige Rolle der „Objekte der Technokratie“ verwiesen.
Mit Angstthemen ist gut Polemisieren:

Weltwoche Bildschirmfoto – hier werden Von der Leyen, Kissinger und Selenskyi „in einen Topf geworfen“, und schon die erste Behauptung ist erstunken und gelogen. Derart mit den Ängsten und Ekelgefühlen des Publikums zu spielen, wirkt wie bösartige Hasspropaganda, die das System, in dem sie lebt, erodieren will.

Ich finde, dass Insekten als Eiweißquelle ihren Platz da haben sollten, wo es artgerecht zugeht, wie hoffentlich auf dem Bio-Hühnerhof.

Wer aus eigener Anschauung weiß, dass sowas „in Asien an jeder Ecke“ zu haben ist, wird das Co2-Sparen nicht als oberste Priorität betreiben, kann sich mit der Meinung, Insekten-(Fr)essen sei längst überfällig und im Sinne des Fortschritts müsse die herkömmliche Fleischproduktion  Alternativen aufgezeigt bekommen, versuchsweise als Meinungsführer profilieren.

Wer meint, mit Würmern und zirpenden Insekten viel zum reduzierten Fleischverzehr beizutragen, irrt, denn aus was, wenn nicht aus tierischem Fleisch, bestehen Insekten?

Wenn es sachlich und praktisch um noch zu erschließende Eiweißquellen geht: Da gibt es das große Gebieten der pflanzlichen Kost, die ganz ohne Fleisch wohlschmeckend ist, man muss derartige Kost nur auf den Teller bringen. „Farbe“ und diverse Zutaten können für Abwechslung sorgen,  Grüne Nudeln schmecken irgendwie anders, und wer zu stark färbt, erhält schwarz-grün…

„Spirulina“ heißt die Alge, deren Pulver hier die hausgemachten Bandnudeln gefärbt hat.   Ihr werdet eher längliche, „nudelähnliche“ Algen, kalorienarme Alginat-Nudeln  und Spinat-Nudeln als „Algen-Nudeln“ angeboten bekommen, auch deshalb erschließt die selbst gewalzte Nudel mehr Zubereitungsmöglichkeiten als die „Fertignudel“, die nur noch gekocht werden muss, es sei denn, sie ist vorgekocht und teuer in irgendeinem Tiefkühl-Convenience-Fertig-Nudelgericht für die Mikrowelle enthalten.
In der vergrößerten Darstellung deutlicher zu erkennen ist, dass die „Spirulina-gefärbten Bandnudeln“ mit gehobeltem Käse bestreut wurden. Der Austrieb normaler Speisezwiebeln ist als Zeichen ihrer Vitalität zu verstehen – zwei Minuten Dämpfen sowie vorsichtiges Salzen machen ihn zu einer netten Abwechslung, die man sich nicht entgehen lassen sollte.
Dazu passt eine Portion Röstzwiebeln mit Knoblauch und gegebenenfalls runden ein paar Sardellenfilets und gebratene Champignons das Gericht ab.

Algen – uralte Lebensform als Lebensmittel der Zukunft

Algen werden immer häufiger bei der Herstellung von Kosmetika, Nahrungsmitteln, Futterzusatzstoffen, Verpackungsmaterial oder Biotreibstoff verwendet. Immer mehr Unternehmen in Europa steigen mit großangelegten Projekten in die kommerzielle Algenzucht ein.“

Wenn das Informationsportal „Ökolandbau.de“ über eine  neue EU-Öko-Verordnung, die  Regelungen für die ökologische Algenzucht enthält berichtet, zeigt das Eines an:

Die Zukunft der Algen in der Ernährung ist quasi gesichert.

Nehmen wir mal an, die Beziehung zwischen Nahrung und Genährten sei noch nicht in ihren wesentlichen Charakteristika geklärt und erforscht, und dass bei dieser Beziehung entwicklungsgeschichtliche, libidinöse, genetische, soziale und Umwelt-Aspekte wie auch Erworbenes und Gelerntes zusammenspielen…

Könnte es sein, dass aus der Tatsache, dass entwicklungsgeschichtlich Algen in fundamentalen Entwicklungsabschnitten der Weltentstehung eine fundamentale Rolle als Lebensmittel anderer Arten innehatten, eine besondere „Erinnerung“ an diese Nahrung noch in uns „einprogrammiert“ ist?

Könnte das bedeuten, dass das Verspeisen von Algen zu einer überdurchschnittlichen oder „eigentlichen“ Sättigung führt und einer (latenten) Gier nach Fleisch vorbeugt?

Das klingt vielleicht spekulativ, doch ist die Notwenigkeit des global reduzierten Fleischverbrauchs objektiv, wobei ein staatliches Fleischverbot undenkbar ist, religiöse Verbote nur bedingt befolgt werden und sowieso „falsch skaliert“ sind. Vernunftbedingten  Verboten stehen Gewohnheiten im Weg, und die wenigen „Erklärungen“, die den Weg zum erfolgreichen Fleischverzicht schildern wollen, kommen ganz ohne Praxisbeispiele daher.
Also gilt es, bei den Gewohnheiten anzusetzen, mit neuen Praxisbeispielen, und herauszufinden, was sowohl ökologisch wünschenswert, preislich akzeptabel und mehrheitlich beliebt ist oder werden kann.

Macceroni mit Spirulina-Spinat und Champignons

Bei diesem neuartigen Rezept stellte sich das Gefühl ein, es führe zu einer besonders langanhaltenden Sättigung. Wer will das erklären – etwa der Erfinder des „Kreppels als Fastenspeise“?

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Ein Kommentar zu “Es wird kein Fleischverbot geben – aber trotzdem Einschränkungen: Tiefgrün liegt im Trend!”

  1. […] Noch etwas aus der Rubrik  „Algen in der humanen Ernährung„: […]

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Frische Kommentare

  • Sabrina: Schön, dass du bei der Bilanz dabei bist! Mit Spirulina und Algen zu experimentieren,...
  • ClaudiaBerlin: Mit all meiner fortgeschrittenen Lebenserfahrung kann ich sagen, dass das mit den...
  • Julia: Da hast du recht, was das Fermentieren angeht, bin ich Spätzünderin 😂
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