Wasserstoff-Triebwagen, Food, Life, Mood – Die Super-Wende-Wenden kommen!

Früher galten rauchende Schornsteine als Symbol einer florierenden Wirtschaft, auch an windstillen, neblig-kalten Tagen, wenn das ganze Zeug nicht abziehen wollte und der Aufenthalt etwa in der „Farbwerksstadt“ Frankfurt-Höchst nie ein freiwilliger war.

Heute, mit veränderten Produktlinien und ein paar Filtern und Katalysatoren mehr, beschert „die Chemie“ uns Wasserstoff, der „übrig“, wenn auch nicht nachhaltig ist, aber beim flammenlosen Verfeuern fällt das nicht auf, und wenn derart angetriebene Triebwagen im Taunus herumcruisen, ist das ein Praxistest, der doch einen Hauch von Fortschritt ausatmet.

Ob der so verfahrene Wasserstoff dann bei der Düngerproduktion relevante Lücken verursacht, mit mehr Bio-Landwirtschaft kompensiert werden muss oder die realen Beförderungskosten erhöht, weiß eigentlich niemand, aber wir sind auf dem Weg in die Zukunft, mit bis zu 1000 Kilometern Reichweite.

Die Finanzierung der Wasserstoffzüge, so erfahren wir, sei unter Dach und Fach, die Kosten des Brennstoffzellenstroms dürfen wir selbst schätzen, und einen Eisenbahn-Benutzer-(Bei-)Rat, den man zum „endgültigen“ Preis pro Kilowattstunde befragen könnte, gibt es nicht.

Der Linienplan besagt, dass auch elektrifizierte Strecken mit Industrie-Wasserstoff betrieben werden, das nennt sich „Taunus-Teilnetz“, und  die direkte Strecke Wiesbaden-Limburg steht unter Denkmalschutz, aber nicht unter Dampf.

Dass es hier um „die Verkehrswende“ ginge, ist ein Gerücht, ein Märchen oder ein (un-)frommer Wunsch, die fast schon schleppende Nachfrage nach dem „9-Euro-Ticket“, das jeglicher Gewohnheit zuwider läuft, zeigt zwar, dass günstige Angebote als „Super“ empfunden werden, aber auch Zeit, Optimierung und Vertrauensbildung benötigen.

Ansätze zu einer Ernährungswende sind ähnlich großartig wie die hier beschriebene „Verkehrswende“. Man will GROSSES leisten, sich nicht mit Details aufhalten, groß denken, sparen, und doch Milliarden versenken.

Wer hier einst den Spruch „Change your food, change your life“, also „Ändere Deine Ernährung, und Dein Leben ebenso“ gedichtet hatte, hat den zu „food“ klanglich passenden Begriff „mood“ (Stimmung) wohl mutwillig am Auftritt gehindert – obwohl doch gerade die Stimmung gut zu beeinflussen ist, und sei es mit einem Löwenzahn- oder Habichtskrautsalat ;-).

 

Man müsste mal durchzählen, wie viele Besucher-Parplätze für autofahrende Tagesausflügler mit Zugang zu den Wanderstrecken im hessischen Mittelgebirge  angelegt worden sind, und beziffern, welchen ökologischen Schaden diese Bodenversiegelung anrichtet.

Was würde eine vom Vorrang der Nachhaltigkeit geprägte Verkehrspolitik anders investieren – und warum?

 

Man müsste auf jeden Fall verschiedene Aspekte gleichzeitig angehen. Also nicht nur saubere Personen- und Gruppentransporte ermöglichen, sondern auch dafür sorgen, dass Tagesausflügler eine attraktive, das heißt zunehmend auch leistbare, Gastronomie vorfinden.

Gutes Essen bei der Gemeinschaftsverpflegung: … Qualitätsstandards… werden … weiterentwickelt und … umgesetzt. [Die Gastronomen werden] … in die Lage versetzt …, für eine gesundheitsfördernde und nachhaltige Ernährung zu sorgen. Dies muss durch Sozialkassen und Steuermittel refinanziert werden.

Das ist nur ein Punkt von vielen, die unter der Überschrift „Ernährungswende anpacken“ zusammengefasst sind und fordern, was schon immer offizielle Forderung war.  Dass Ernährung ein biologisches und psychosoziales Simultangeschehen, also eine von 1001 Faktoren bedingte Sache ist, ist dabei unter die Räder geraten. Die geplante „Refinanzierung über Sozialkassen und Steuermittel“ ist das sicherste Mittel, diese Wende auf den Sankt-Nimmerleinstag zu verschieben.

Allerdings gäbe es da noch die Idee mit der „Biolebensmittelgrundversorgung„, die sich bei den ohnehin unkürzbaren Subventionen im Agrarsektor bedienen könnte.

Während die Welt noch immer nach dem Motto „Auge um Auge, Zahn um Zahn“ Krieg mit schwerem Gerät führt, hat sich eine Energiekrise über die Klimakrise gelegt – gleichzeitig werden Einweg-Produkte in Vertrieb gebracht, auf die wir sehr gut verzichten könnten, wenn…

Gerade in Krisenzeiten müssen wir als Nation zusammenhalten, den Schulterschluss wagen und kalt oder nur kurzzeitig duschen. Der Ex-Gesundheitsminister Spahn stellte sich als Experte für „Energie“ dar, was er hier angeblich gesagt hatte, ist frei erfunden, aber warum kümmert sich eigentlich niemand um diese wohlbekannten Grenzen des Wachstums?

 

Minimalistische Rezepte wie diese gefüllten (Teig aus Edel-Semmelbrösel, Ei, Gemüsebrühe, Gewürzen) Schmorgurken werden wahrscheinlich mitleidig belächelt oder mit „also für mich ist das nichts, weil …“ abgelehnt – und bei der neuen Kaste der Veggie-Orthorexaner*innen geht etwas mit Kükenhinrichtung oder Leichenfledderei assoziiertes eh gar nicht, die Priester dieser Sekte haben ihre Feinde und Orwell hatte ihre Parolen kommen sehen:

 Krieg ist Frieden, Freiheit ist Sklaverei, Unwissenheit ist Stärke

Natürlich ist paradiesischer Frieden eine Utopie und der Krieg Vater aller Dinge, bedeutet Freiheit Selbstbeherrschung und nicht die Sklaverei im Klang der Trommel auf der Galeere und „Wissen ist Macht“, aber selbst Zahlenwissen, in Zeiten der Digitalisierung „verfügbar wie nichts“, fehlt in Politik wie Zivilgesellschaft, und Computer laufen heiß, weil sie Kryptowährungen schürfen und nicht, weil sie mit Simulationen über die Folgen von z. B. technischen Entscheidungen für Bevölkerungsversorgung oder Klima beschäftigt sind.

Reisgulasch mit Balkontomaten

 

„Lanz und Precht“ verzichten nicht, aber diskutieren schon mal darüber –

– worauf ich verzichten kann, und auch Andere können, konnten verzichten: Etwa für die Autobauer und Spritbrauer war es unverzichtbar, auf Straßenbahnen zu verzichten, denn so konnten Busse Diesel tanken und Autos Gasolin:

Man kaufte alle Straßenbahnen zwecks Verschrottung auf –

Parallel baute man das Autobahnprogramm aus und, und, und, doch so eine Verkehrswende zu korrigieren, ist sichtlich schwer. Wir müssten das auch wollen, und es uns zutrauen.

Bei der Ernährung ist es, wie gesagt, ähnlich: Die „Fehlgeleitete Ernährung“ deutet auf Leitlinien hin, die z. B. die Mutter oder „Dr. Oetker“ aufstellt/aufgestellt hatte, die man übernimmt, während dadurch die eigene Urteilskraft und Vernunft gar nicht abgefragt werden.

 

 

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