Zum Übergewicht veranlagt – aber was ist bloß "Die Veranlagung"?

Je breiter und umfassender die Diskussion über die Ursachen des Übergewichts, desto skurriler kann sie werden. Da werden dann Begriffe eingebracht, die recht beliebig verwendet werden können. Was ist „Die Veranlagung“? Bei der Zeit vom  22.03.2007 („Dick bleibt dick“) war die Veranlagung der Faktor, der mit-entscheidet,

wie gut wir den Überschuss an Nahrung überhaupt verwerten.

Forscher der US-amerikanischen Mayo-Klinik wiesen das vor acht Jahren eindrucksvoll nach, indem sie 16 normalgewichtige Probanden acht Wochen lang täglich 1000 Kilokalorien mehr als den nötigen Bedarf essen ließen. Alle durften nur die gleiche geringe Menge Sport treiben. Während etliche drei bis vier Kilo zulegten, waren es bei anderen jedoch nur wenige hundert Gramm.

Mit Hilfe von detaillierten Messungen fanden die Forscher heraus, wo die überschüssigen Schnitzel und Sahnetorten geblieben waren: Bis zu 700 der 1000 überschüssigen Kilokalorien hatten manche Probanden durch unbewusste Bewegungen, etwa durch Zappeln, Gestikulieren oder kleine Muskelanspannungen verbraucht. Bei anderen hatte ein vergrößertes Phlegma sogar zu zusätzlichen Einsparungen geführt.

Sicher, eine nette Studie. Aber es bleibt offen, ob die Probanden eine Disposition für oder gegen Übergewicht hatten, oder ob die Zunehm-resistenten Probanden eine Veranlagung zum Zappelphillipp hatten, und ob diese Option den „Phlegmatikern“ im Laufe der Erziehung ausgetrieben worden war. Dass Fett träge machen kann, aber nicht muss, steht auf einem anderen Blatt.

Also ist die Studie nur so weit gebracht worden, dass man auf Zusammenhänge zwischen Temperament und Gewichtsentwicklung schließen kann. Nun einmal weiterzuforschen, wie die Verhaltensmuster des Phlegmatikers zu ändern wären, ist niemandem in den Sinn gekommen.

Es wäre vielleicht weniger über Kohlenhydrate, Fette und Eiweiße zu diskutieren, als über die Ausgewogenheit der Zustände des Gemüts.

Wer nun sagt, das sei kein Diätthema – das wird ein Sanguiniker sein, der sich nicht mit Cholerikern, Melancholikern und Phlegmatikern auseinandersetzen mag 😉  .

Und wers nicht glaubt – der macht jetzt vielleicht einen Persönlichkeitstest. Ob das etwas nutzt?
Wahrscheinlich muss der Persönlichkeitstest zur adipösen Persönlichkeit erst noch geschrieben werden. Und die Konsequenzen aus dem Befund muss dann jeder selbst ziehen.

 

 

Narzissmus und Diät
Alles im Lot?

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