Hochleistungszucht und Ordnung

Es gab einmal eine Minderheit in einer Generation, die gegen „Zucht und Ordnung“ rebelliert hat, indem sie Unzucht und Unordnung beging und „Macht kaputt, was Euch kaputt macht“ skandierte, damals kamen die Hühner in die Legebatterien und die Züchter haben es inzwischen geschafft, serienmäßig kranke, aber profitable Hochleistungshühner zur Norm zu machen.

Rohkost süß und sauer

„Möhrensalat mit Roter Beete“  – Das ist genau genommen nicht alles, denn der geschälte, entkernte, grob geraspelte  Apfel, der mit sofortiger Wirkung mit Zitronensaft übergossen wurde, gehört auch dazu, wie das Teelöffelchen Sojasauce, die zwei großen, in Scheibchen geschnittenen Knoblauchzehen, die seit fast einem Jahr süß-sauer eingelegt waren und der Teelöffel Quittengelee, der verquirlt im Sesam- und Olivenöl mit Rauchsalz Bestandteil der Salatsauce wurde.
Dass die „rohe“, jedenfalls garantiert ungekochte Rote Beete nicht mehr die Frischeste war, war ihr wahrlich nicht anzumerken, was mit der Konservierungsmethode „milchsaure Fermentation“ und der monatelangen Lagerung im Kühlschrank zusammenhängen wird. Die rote Knolle wird dabei so weich, als wäre sie gekocht…

 

Gedämpfter Salat

Angenommen, der Möhrensalat sei die Vorspeise, wäre auch über eine Hauptspeise nachzudenken – vielleicht tatsächlich im Rahmen von „Tisch und Mittag“ – und da sind Vorschläge gesucht, also mache ich mal einen:

„Nudeln mit Salat und Tahin“ – das kann allerdings teuer werden, weil der gemischte Salat, perfekt verlesen und innerhalb der Kühlkette erstaunlich lange frisch, nicht gerade billig ist. Da wird also nichts verramscht, aber verkocht. Und dann kommt das auch noch ohne Sauce auf den Tisch!

 

Konservative Konservierung

Zuckererbsen und orange „Bratpaprika“ eingekocht im Vorrat zu haben, stellt stets die Möglichkeit sicher, eine schnelle Gemüsebeilage zu servieren.

Bei den Zutaten können wir auch für Abwechslung sorgen – diese Art der Konservierung ist übrigens gar nicht so alt, sondern in Relation zur Geschichte der Menschheit ausgesprochen jung. Aktuell ist der Aspekt „Energie-Sparen“ wieder mal auf der Tagesordnung – die Kühlung mit Hilfe von Elektrizität ist nur scheinbar alternativlos.

 

 Eisenbahn-Sightseeing und Pizza vom Bahnhof

Nördlich von Tokio gibt es Dörfer, aus denen die Jüngeren Bewohner wegziehen, wodurch die Häuser verfallen. Würde dann noch die lokale Eisenbahnlinie verfallen, wäre das z. B. für die älteren Bewohner gar nicht gut.  (Standbild in größer)

Es ist gelungen, diese Linie zu erhalten und etliche Haltestellen und Bahnhöfe auf neue Weise zu nutzen:

Wenn im Rhein-Main-Gebiet die Aartalbahn seit Jahrzehnten brachliegt, ist das als Zeichen zu interpretieren, dass uns die Aufgaben nicht ausgehen und dass die Deutschen längst nicht automatisch so fähig sind, wie sie vielleicht mal geglaubt haben.

 

Der harmonische Fünfklang

Dieser Fünfklang von Zwiebel, Zuccini, Guacamole, „Kartoffel-Hummus“ und Möhre, die pentatonische Harmonie bewährter Veganitäten kann als Versuch, dem Projekt „Tisch und Mittag“   Gestalt zu verleihen, verstanden werden.

Es gelten die Familienregeln „Wer meckert, koche selbst ohne Fehl und Tadel“ und „Wir sind hier nicht im Hochleistungskochstudio!“

Harmonisch-kalorienarm-asiatisch geht es bei einem Rezept der TAZ zu, die also auch dieses Journalismus-Segment besetzt: das vegane Nudelrezept wird sicher in die Geschichte einziehen, und so mache ich nur eine Zeile Werbung für ein paar Zutaten:

Seetangnudeln  Bio-Shitake Weißer Pfeffer aus Kamerun

 

Grüße aus dem Kimchi-Fachgeschäft

Scharfes Kimchi mit Apfel und Kartoffel

Wer dem Kimchi beim Reifen zusehen möchte, sollte wohl besser einen Zeitraffer verwenden. Da so ein gemischtes, scharfes Sauergemüse ähnlich wie Sauerkraut verwendbar ist, kann man auch, mit fein gewürfeltem Apfel, beim „Apfelkimchi“ auf den Geschmack kommen. Hier ergänzt mit Kartoffelschnitzen vom Vortag und zubereitet im Dampf mit dem Multicooker.

 

Die Kardashians

Die Kardashians“ sind irgendwie typisch nordamerikanisch, sind eine Marke und sind überwiegend weiblich.

Auf Twitter hatte ich den „besten Rat der Kim K. für Geschäftsfrauen“ gefunden, die einfach ihren blöden Arsch hochkriegen und tapfer etwas schaffen müssten – denn irgendwie wolle heutzutage die ganze Bagage nur genießen und faulenzen…

“I have the best advice for women in business,” Kim Kardashian says. “Get your f–king ass up and work. It seems like nobody wants to work these days.”

Es reicht demnach nicht, sich im massgeschneiderten Lederkleid vor die Kameralinse zu legen, auch die fundamentale Aussage, die richtige Einstellung und ein wenig Überheblichkeit der „Erfolgreichen“ gehört dazu, wenn auch das „Jede*r ist ihres/seines Glückes Schmied“ Methusalem-Format hat.

Als Symbol der narzisstischen Selbstverliebtheit habe ich den Ladies ein paar Narzissen ans Pult geschraubt, auch, um die Frage nach der „toxischen Weiblichkeit“ in den Raum zu stellen:

Die kann einerseits eine „gesellschaftliche Notwendigkeit“ befriedigen, frei nach dem alten Titel des  amerikanischen Medienwissenschaftlers Neil Postman über die sedierende und verblödende Wirkung des Talkshow-Trash-TV:  „Wir amüsieren uns zu Tode“ hieß das Buch.

In der Tierwelt, bei Hennen wenigstens, hat das „Den Arsch hochkriegen und permanent produktiv sein (also Eier legen)“ den verfrühten Tod zur Folge, also brauchen wir

«…  Hühner, die robuster sind und weniger Eier legen. Die heutige Hochleistungszucht führt zwangsläufig zu Tierleid und verstösst deswegen gegen das Gesetz.»

 

 

Botanische Exkurse

Foto Copyright Heike Guderjahn

Die Narzissen treten selten alleine auf, sondern in (Klein-) Gruppen. Die Frühblüher, in deren Zwiebel eine gegen Schmerz wirksame Substanz zu finden ist (so dass der Begriff „Narkose“ von der Bezeichnung der Blume abgeleitet ist) sind so männlich, wie sie weiblich sind – ein Aspekt, der in der aktuellen Genderdiskussion, die weniger aus sachlichen Motiven, sondern narzisstischem Geltungsbedürfnis aufwallt, gerne „übersehen“ wird. Wer das Patriarchat oder das Matriarchat sucht, wird es kaum in der Botanik finden.

Der Versuch, über die Bekämpfung des Patriarchats eine Versöhnung mit der Natur zu bewirken, ist also wenig Erfolg versprechend. Eine selbstverständliche Grundhaltung der Fürsorglichkeit, die nicht nach männlich & weiblich auszudifferenzieren ist, wäre bei den kommenden Transformationen therapeutisch wirksamer.

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  • Sabrina: Schön, dass du bei der Bilanz dabei bist! Mit Spirulina und Algen zu experimentieren,...
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  • Julia: Da hast du recht, was das Fermentieren angeht, bin ich Spätzünderin 😂
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