Familien-Mahl-Zeit: Lebensrettung durch Risikoabschätzung, Bülow-Salat, Leckerer Nachtisch!

Die heutige Medienwirklichkeit wirft uns ständig Nachrichtenbröckchen vor die Füße – Mosaiksteinchen, Puzzlestückchen, die wir nicht aufnehmen und zusammensetzen müssen, die nicht so recht zusammenpassen, wenn wir es versuchen.

Vom Wert der Familienmahlzeit handelt ein Artikel der Süddeutschen Zeitung;

  • Wenn Familien zusammen essen, profitieren Kinder und Jugendliche.
  • Die Mahlzeiten und der Umgang miteinander sind in dem Fall gesünder.
  • Das gilt selbst für Familien, in denen das Zusammenleben insgesamt eher belastet ist.

Familienmahlzeit Kürbissuppe: Schon deshalb, weil ein Kürbis für Einzelpersonen meistens zu viel ist. Hier mit gebratener Pastinake und Sahne-Kefir-Zierde. Kürbissuppe schlägt manchmal aufs Gemüt, zumal, wenn es sie modebedingt fünfmal in der Woche gibt.
 

Das ergibt einen mehrseitigen Artikel, wenn man es ein wenig ausführt – der Journalist wird hier zum Lebensstilberater und indirekt zum Ernährungsberater, vor allem: Familienberater. Dass es den noch gibt – man kann es schön oder merkwürdig finden – muss aber sein: Der Wert der Familie wird hochgehalten, selbst wenn die heutige Familie längst nicht mehr als Familie im klassischen Sinn funktioniert – und Spannungen sind auszuhalten, klar. Bis dass der Richter Euch scheide. Oder Mutti erzieht gleich ganz alleine.

„Alleinerziehend“ ist vielfach die neue Familienform – denn eigentlich hat die Familie ihre Funktion verloren. Der Vater hat nichts mehr zu sagen, die Mutter hält ihm nicht den Rücken frei, die Familienregeln sind deutlich schwammig formuliert, auf getrennten Konten zeichnet sich ab, dass die Gemeinsamkeit ins Defizit trudelt.

Männer werden als das Gegenteil von Frauen verstanden, agieren quer durch die Gesellschaft als Belästiger und Tyrann:

Frau geht voran und wird belästigt – wäre es umgekehrt, wäre Frau nicht nur frech, sondern Täterin. Gewalt gegen Frauen ist männlich, deshalb gibt es Frauenhäuser, zu 80% sind Frauen die Opfer häuslicher Gewalt – das Osnabrücker „Fallmanagement bei Hochrisikofällen“ hat sich als wirksam und lebensrettend erwiesen, ist zur Nachahmung zugelassen, doch die Weiterverbreitung funktioniert nicht.
Wichtig und erfolgversprechend ist zunächst die „unkomplizierte“ und präzise Risikoabschätzung, gegebenenfalls kombiniert mit nachweislich lebensrettenden präventiven Maßnahmen, bevor „es“ zu spät ist.

Einen Halbsatz waren in einem einstündigen Feature zum Anti-Gewalt-Tag die „geopferten Männer“ wert; die sind als Schweine (oder Ferkel) vorverurteilt und ein Irrtum der Evolution; weshalb sie dementsprechend behandelt und dargestellt werden müssen 😉
Das erspart uns, die „Waffen der Frau“ und die von Frauen in außerordentlichen Fällen verübte perfide Gewalt zu betrachten. Die Erfindung der Amazonen könnte Teil des Vexierspiels sein…

Wer nicht nur Wasser trinken mag, ist hiermit auf eine leckere Getränkevariante verwiesen: Apfelsaft, möglichst frisch gepresst, mit Tee. Zumindest beim Saftanteil regional – und Pfefferminze kann man relativ bequem auch selbst ziehen.
 

Ausnahmemänner sind wie die Mehrzahl der Frauen friedlich und reinlich, wenden also innerlich und äußerlich Wasser, gerne Mineralwasser an. Dabei kann man aus dem gewählten Flaschenformat eine Wissenschaft machen, von vermüllten Meeren bis zu verstoffwechseltem Mikroplastik, von Energieeffizienz und Recyclingquoten lesen oder einen ZEIT-Artikel abkürzen:

Heute trinkt die Redaktion ein regionales Wasser aus Glas-Pfandflaschen.

Wenn es nach der Umweltministerin ginge, tränken die Redaktöre natürliches Leitungswasser – wo das aus dem Rhein filtriert wird, droht zwar Verknappung, aber irgendetwas muss schließlich verlautbart werden, das ist wie bei der Landwirtschaftsministerin: „Denkt bloss nicht, wir drehen den ganzen Tag nur Däumchen!“

Männer, die für Frauen kochen, hießen schon mal „Softies“, und softe Männer können soften Frauen mit süßen Nachspeisen eine Freude machen – theoretisch. Für süßen Reisbrei braucht Ihr

Milchreis, Rosinen, Walnüsse, Eigelb, mit Milch und Zucker, Eischnee, Apfel. Das könnt Ihr „mixen“ und backen.

Es kommen etliche Portionen zustande – und es schmeckt…

Der Nachtisch wird häufig stiefmütterlich behandelt – das hat er nicht verdient. Am Familientisch gehört er eigentlich dazu, hierbei lernt der Nachwuchs auch, Süßes, das nicht übersüßt ist, wertzuschätzen.
Warum die Lebensmittelindustrie sich freiwillig zu einer Begrenzung beim Zucker selbstverpflichten sollte, wird nie wirklich beantwortet werden, wenn auch Legenden und Märchen als Antwort präsentiert werden.
Wer mit Julia Klöckner in derselben Partei ist, wird an den offiziellen Stories über Ernährung so oder so (selbst mit dem Partei-Austritt) nichts ändern können, und sich direkt an die Basis zu wenden mit einem „ach, schaut, das bisschen Nachtisch ist doch ganz schnell und einfach selbst gemacht“ ist so weltverbessernd wie in der Wüste herumzurufen.

 

Der Bülow-Salat

Der Bundestagsabgeordnete Marco Bülow ist aus der SPD ausgetreten und fühlt sich weiterhin als Sozialdemokrat. Seine ziemlich fundamentale Kritik der Partei-Politik, meiner Meinung nach am deutlichsten im Kapitel „Lobbyismus“, schmeckt den betreffenden Genoss*innen nicht so gut, darum bleibt der Aufruf, um Bülow zu kämpfen, weitgehend ohne Echo: Das nennt man selektiv schalltoten Raum. Es bleibt das leise, gar nicht aggressive Murmeln einer universellen Pauschalkritik:

„Die SPD kennt nur Mitkämpfer oder Verräter. Sie ist gefangen in einem Ehrenkodex aus dem 19. Jahrhundert. Heute kämpft die SPD weder um Werte noch um die Menschen. Erst Recht nicht um Genossinen und Genossen die gehen. In der SPD gibt es nur noch den Kampf um die Futtertröge.“ @panagiotis_p

Der Kampf um die Futtertröge im Schweinestall, um die Pfosten (Pardon: Posten) auf der Weide ist allerdings universell, wird gerne unter dem Stichwort „Chancengleichheit herstellen“ geführt und ist ein Elend, bei dem viel Lehrgeld unter dem Stichwort „Anpassungsleistungen erbringen“ gezahlt wird. Um Ru(h)m und Ehre geht es dabei auch, und zu diesem Gemenge passt ein gemischter „Salat der neuen Zeit“, ein

 

Bülow-Salat

 

mit den Zutaten Chinakohl, Chicoree, Champignons, Zwiebel, Mandarine, fermentierter Blumenkohl, Chilischote, Schmand, Kefir, Sauergemüselake, Salz sowie Sojasaucen-knoblauchmarinierter, gebratener Tofu:

Der Name „Bülow-Salat“ soll eine kleine solidarische Anerkennung, Entschädigung für die Unbillen des politischen Lebens sein und ergab sich aus den aktuellen Meldungen – zumal „Cesar-Salat“ schon vergeben ist…

 

Man kann übrigens nicht sagen, Politiker seien die, die den Lobbyisten die Schuhe putzen; manchmal kann man beide gar nicht auseinanderhalten. Es soll sogar Bio-Bauern geben, die als Polit-Funktionär fungieren – so wie es PS-vernarrte Autofans gibt, die mit einem „grünen“ Tiefen-Fernbahnhof Verkehrspolitik betreiben, bis kaum noch vollständig einsatzfähige Züge fahren. Und kein Bademeister, der seine Aufsichts-Pflicht so lax handhabt wie die -Räte in der Autoherstellung, kann damit rechnen, den Job zu behalten- also funktioniert doch noch etwas im Lande 😉

 

Chili ohne „Carne“, hier kombiniert mit Bandnudeln und Tofu.
 
 

Unseren Tellern die Fleischlast zu nehmen, damit auf eine klimafreundliche Landwirtschaft hinzuwirken, ist eine der Menschheitsaufgaben der Gegenwart.

Auch in Industrie, Verkehr und Haushalt und bei Heizungen gilt es, den Co2-Ausstoß gegen Null zu fahren. Der erschien lange Zeit als ungiftig und ungefährlich, doch die unvorstellbare Dimension dessen

„We dump the same amount of man-made pollution into the atmosphere as if we dropped 400,000 Hiroshima sized bombs every day, 365 days a year”

bewirkt keine freudigen Zukunftserwartungen. Das parlamentarische System reagiert allzu träge und mit wenig Expertise – hatte nicht sogar einst ein gewisser von und zu xy den wissenschaftlichen Dienst zweckentfremdet?

Schilda lässt grüßen: Wir tun so, als ob wir beim Müll-Sammeln alles für die Umwelt täten und damit der erforderliche Systemwechsel herbeigeführt würde. Rohstoff- und Energieverbrauch stellen immer eine Umweltbelastung dar!
 
 

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2 Kommentare zu “Familien-Mahl-Zeit: Lebensrettung durch Risikoabschätzung, Bülow-Salat, Leckerer Nachtisch!”

  1. Hallo Klaus-Peter,
    wieder eine Beitrag zum Nachdenken und Nachkochen.
    Ich werde mal den Milchreis zum Familientisch nachkochen!
    Weiter so!!!
    Viele Grüße
    Evelin

  2. Hallo, Evelin,

    dann wünsche ich Dir Gutes Gelingen und Guten Appetit dabei!

    LG

    Klaus-Peter

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