Kürbis (-Köpfe) und Lebenserwartung

Angeschnittene Habanero auf dem Rand einer Salatschüssel

Leben und Erwarten

Es gibt gemütlichere Dinge, als sich mit der Lebenserwartung zu beschäftigen – wir können ja trotzdem mal kurz schauen, worum es dabei geht:

Deutsche stehen im Vergleich zu Amerikanern und Russen nicht schlecht da, im Vergleich zu Westeuropäern dann nicht so gut, wenn es um die Lebenserwartung geht.

Dass die Deutschen nicht so alt werden wie andere Westeuropäer, liegt

“ … vor allem an ihrem ungesunden Lebensstil, meint Pavel Grigoriev, Wissenschaftler beim Max-Planck-Institut für Demografische Forschung in Rostock. Im Vergleich zu Mittelmeer-Ländern wie Spanien oder Frankreich seien Herz-Kreislauf-Erkrankungen hierzulande deutlich stärker verbreitet. Das liege insbesondere an der Ernährung. Die Mittelmeerküche basiert …“

Ungesunde Ernährung zerstört und verkürzt „Leben“. Das ist wie mit der ungesunden Atemluft, wie mit ungesunden sozialen Verhältnissen, und sogar schlechtes Licht ist schädlich. Dann sind hoffentlich wenigstens Kürbisse gesund:

Kürbissuppe mit viel Habanero, Petersilie und als Beilage: Sauerkrautmäßig eingelegter Chinakohl.
 

Ungesunde Ernährung ist also ein „Baustein“ für ein kurzes Leben; zusammen mit Tabak- und Alkoholkonsum, Bewegungsmangel kommt das Übergewicht und wir haben den gesunden Salat nicht auf den Tellern derer, die in „prekären Verhältnissen“ leben, und weil ihnen der eigene Körper derart egal ist, dass sie am gesunden Olivenöl  knappsen, oder weil sie dafür zu arm sind, sterben sie zu früh, wird die Statistik verhagelt.

Kürbissuppe mit Zwiebel und Feta
 

Eine zunehmende Ungleichheit („Schere zwischen arm und reich“) kann dann mit einer anderen Statistik belegt werden; dass

„… sich der psychische Druck durch die insgesamt beengte Lebenssituation und meist auch schlechtere Arbeitsbedingungen oder auch durch Arbeitslosigkeit negativ auf das eigene Leben und die Möglichkeiten der Teilhabe auswirkt“,

zählt also zu den schleichenden Todesursachen.

Da kann man nichts machen, oder eine Sozialreform, oder deren Gegenteil, denn „Prekariatsbekämpfung“ hat Tradition, wenn das Programm auch früher einen anderen Namen hatte – aber da gab es auch noch den Begriff des „Proletariats“. Das verfügte definitionsgemäß über Klassenbewusstsein, rief schon mal den Generalstreik aus und befolgte teilweise Weisungen aus Moskau.

„Proletarische Suppenküchen“ waren besonders in Krisenzeiten eine Maßnahme, die das Überleben sicherte. Von einem Kürbissuppen-Rezept aus diesen Zeiten allerdings ist nichts überliefert. Es gab dünne Erbsensuppe.
 

Heute gibt es „sozialen Abstieg“ und „Sozialfallen“, aus denen sich niemand mehr befreien kann und die Frage: „Teilhabe ermöglichen – Teilhabe woran?“

Natürlich am Massenkonsum, wenn gerade „Black Friday“ ist. Da wird beim Versandhandel bestellt, was die Internetverbindung hergibt, ob die Dinge gebraucht werden oder nicht. Weil diese „Teilhabe“ doch nicht alles gewesen sein kann:

Wie war das mit dem sozialen, solidarischen Arbeitmarkt, kann man da etwas machen, mit neuartigen Geschäftsfeldern, können wir mehr Wachstum schaffen an Kompetenz, Anerkennung, Teilhabe am Werte-schaffen im Miteinander, bei Solidarität und Umwelt- und Naturschutz?“

Wie wäre es mit einem sozialen Arbeitsmarkt, der sich auch der Obdachlosenbetreuung widmet? Zumindest vorübergehend, bis keine „Kältebusse“ mehr benötigt werden 😉

 Kürbissuppe mit Kürbis-Blüte – nichts für den Winter!
 

Mit viel Bildung und reichlich Hauhaltsgeld lebt es sich gesünder, „echter“; wer für Speis & Trank nur wenig investieren kann nimmt, was die Industrie im Dauersonderangebot führt: Den Fruchtjoghurt mit Geschmack und einem Achtel Zucker, die Limonade mit viel Zucker oder Süßstoff, lässt sich von wechselnden Landwirtschaftsminister*innen die unsägliche Verschwendung bei Lebensmitteln vorhalten, sucht sich einen Verein für Lebensstilreform und widmet sich dem „Slow Food“, wenn es mit der „sozialen Schicht“ oder der „gleichen Wellenlänge“ passt.

Es gilt dann nur noch, nicht nur vermeintlich gesund, sondern wirklich gesund einzukaufen: Das heißt, Fertigsalate zu meiden, auch beim Trüffelkauf auf Frische zu achten und so weiter.

Den Grünkern-Kürbiskern-Brotaufstrich gibt es nicht zu kaufen, bisher nur selbstgemacht.
 

Kürbis-Köpfe gibt es, seit Halloween begangen wird. Die sind schrecklich anzusehen, furchteinflößend und hohl. Politisch bewegen sie sich auf dem unterst-möglichen Niveau, fordern eine „konservative Revolution„, ganz ohne die „Konservierung“, die Bewahrung der Schöpfung zu beabsichtigen. Für die gibt es hier noch einen Merkzettel:

 

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