Fortschritt, Ernährungsplanung, Spannung
Geschrieben am 27. November 2021 von KPBaumgardt
„Mehr Fortschritt wagen“ ist wohl die Überschrift zum Ampel-Koalitionsvertrag – und es ist zu hoffen, dass unsere neue Regierung nicht dem falschen Fortschritt huldigt und nicht vergisst, dass global und insgesamt die Menschheit auf dem Spiel steht, dass das Bewährte nicht im Sinne von „atemberaubend neu“ fortschrittlich sein kann, aber zu bewerten und – modernisiert – auch unverzichtbar ist und bleibt.
„Ein Leben ohne Räder ist für uns nur schwer vorstellbar. Runkelrübenernte in Rheinau (ZH), um 1910.
Schweizerisches Nationalmuseum“
Das heißt, es kommt nicht darauf an, das Rad erneut zu erfinden, aber auf seinen sinnvollen Einsatz. Und wenn wir sehen, dass die Ingenieure der Frühsteinzeit Scheibenräder (also noch ohne Speichen), ganz ohne Metall zu verwenden herstellten, können wir gleich mal über Fortschritt und technische Fähigkeiten im Lauf der Zeit nachdenken: Mit „einfachen Mitteln“ Neues zu schafffen liegt dem technologie-verwachsenen Mensch nicht so sehr.
Die fortschrittliche Ernährung mit der Ampel fängt also mit „DGE“ an und endet bei erleichterten EU-Zulassungen – wie das schmeckt, wird sich zeigen.
Die Zucker-Steuer suchen wir wie auch die Biolebensmittelgrundversorgung vergebens.
Bei „Gemeinschaftsverpflegung“ wird man sicher auch an die denken, die zum gepflegten Essen in der Gemeinschaft nicht über die entsprechenden Ressourcen verfügen.
Daraus ergibt sich, dass die Gründung von Bürgerkantinen eine der vornehmsten und dringlichsten Aufgaben des Ernährungsressorts ist, also nicht nur das „Aussenden von Impulsen“, sondern „faktische Orte der Gemeinschaft eröffnen“ steht auf der To-Do-Liste.
Eine Liste von neuartigen, gutartigen und „nur“ merkwürdigen Lebensmitteln wird wohl noch nachgereicht, unter der Führung von Cem Özdemir, mit dem es steil bergauf geht:
Wenn das grüne Ampelmännchen künftig in neongrün auftritt, hat es sich die Farbe des abgebildeten Dienstfahrrads zum Vorbild genommen 😉
Die Besorgnis, wir müssten ohne frisches Kabinett regiert werden, war mit dem Koalitionsvertrag also unbegründet:
Allerdings rumort es gewaltig, noch bevor die neubesetzten Ministerien überhaupt begonnen haben, besonders bei „Gesundheit“ ist zu hoffen, dass sich keine ernsthaften Koliken entwickeln:
Ein Volk, dem mehrfach ein „Freedom-Day“ versprochen wurde, das „aufgrund der besonderen Vergangenheit“ nicht in die Impfpflicht genommen werden könne fühlt sich verschaukelt: Von „Boostern“ war da überraschend die Rede, und wenn es sein soll, gilt es für den gemeinen Mann, im ungesunden November-Dezemberwetter mit Abstand Schlange zu stehen.
Allzu unwohl fühlen sich auch die gemeinen UngeimpftInnen mit ihren diversen Gründen, Zweifeln, Konflikten, Ärgern, Ängsten.
Verständnislos, weil sie „Pandemie“ nicht verstehen, sind dabei erklärte Liberale, die angesichts der kommenden Sturmflut erst mal abwarten, ob die Deiche halten:
Nicht Sars-CoV-2 und seine Varianten, sondern das Abwarten und Abwägen im Angesicht der Katastrophe haben verhindert, dass offenkundig notwendige Maßnahmen frühzeitig ergriffen wurden, inklusive der Pflicht, sich zu immunisieren.
Leicht fällt es, von einer Katastrophe zur anderen überzuleiten, ja, man muss das geradezu, wenn die ZEIT doch schon mit
Corona und Übergewicht – Schwere Zeiten
einlädt, sich mal wieder um Adipositas zu „kümmern“, denn „Dick stirbt schneller“, wenn auch nicht leichter, hat jedenfalls schlechte Karten im Pandemiepoker. Die Therapie „schwierig“ zu nennen, ist heikel, unanständig, üblich und endlos untertrieben. Als politische Krankheit steht die Fettleibigkeit für gnadenloses Politikversagen, dem mit der institutionellen Politik nicht und mit Vernunft und guten Worten auch nicht beizukommen ist. Schließlich gilt für das multifaktorielle Gesamtgeschehen, dass die etablierten Heiler nie das Ganze, sondern immer nur einen Ausschnitt behandeln, und das oft nur theoretisch, also mit billigem Rat: Wir haben kein (Patent-) Rezept gegen Adipositas. Wir kennen nur das „kompensatorische Mehrfressen bei Diäten“, und verstehen nicht, dass „Diät“ eigentlich ein recht komplexer Begriff wäre, hätten wir ihn nicht zerstört.
Guter Rat ist nicht unbedingt teuer
– aber nutzlos, so lange das Verhalten, zu dem der Rat rät, nicht auch eingeübt wird – zum Beispiel beim Pizza-Backen. Die kleinen, feinen Tricks und Kniffe, oder „Geheimnisse“ machen das Rezept ja erst interessant – wenn die Pizza eine „Seele“ hat und ein wenig „vom Mythos umwoben“ ist, „zeremoniell“, frisch statt aufgetaut serviert wird, verursacht sie auch keinen Fressanfall, sondern befriedigt echte Bedürfnisse.
Von der Idee, „Rezepte zum Abnehmen“ zu entwickeln, bin ich wieder abgerückt. Die Entscheidung, was man zu sich nimmt, nimmt einem niemand ab – wenn auch in gewisser Weise ein Rahmen vorgegeben sein kann.
Sinnvoll könnte es sein, neben dem Bekannten, Gewohnten, weitere Optionen zu eröffnen – mit Tempeh zum Beispiel.
Ein neues Video –
„Brad Builds A Fermentation Chamber & Makes Tempeh (ft. Sandor Katz) | It’s Alive | Bon Appétit“
vermittelt etwas von der möglichen Stimmung bei der Herstellung 😉
Eine Backform wird beim Tempeh nicht gebraucht, kann aber verwendet werden, um dem edlen Ferment (Fermentations-Produkt) eine Form zu verleihen:
Was für Kartoffel, Tomate, Mais und Reis zutrifft, nämlich ganz normal-gebräuchlich zu sein, könnte künftig auch für Tempeh gelten: Alle haben mal als „alternative Lebensmittel“ angefangen 😉
Spannend!
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