Minimalismus-Rezept: Yo-Po-Miam in New York und überall
Geschrieben am 27. Mai 2021 von KPBaumgardt
Zur „Feier des Tages“ habe ich mir mal wieder ein Fläschchen Soja-Sauce gekauft; die alte war aufgebraucht und für „Yo-Po-Miam“ (Bandnudeln mit Soja-Sauce und Pak-choi) braucht man welche.
Erschreckend fand ich ja, wie viel Zucker bei manchen Produkten zugesetzt ist, und auch, wie globalisiert die „kleine Vielfalt“ an Sojasaucen ist – die kleine Saucen-Brauerei in der Nachbarschaft gibt es einfach nicht – wie sollte die auch existieren bei dieser schwierigen Kundschaft.
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Wo es um die Wahl der besten Zutaten geht, sind die Verbraucher selbst verantwortlich, aber nicht frei in ihrer Wahl, die „Privilegien“ der Kunden sind ungleich verteilt, viele, aber nicht alle können sich leisten was sie wollen und nicht alle können in der Küche mehr als den Kaffeevollautomaten starten – wobei das reine Überleben auch ohne so ein Gerät möglich ist.
Was das Bandnudel-Rezept der New-York Times betrifft:
Hier sind ziemlich breite Bandnudeln abgebildet, das legt die eigene Herstellung nahe, also das Teig-kneten und durch-die-Nudelmaschine-leiern
– und jetzt sage niemand, „die Anschaffung so einer Maschine lohnt doch gar nicht“ oder, wer das meint, teile mal den Anschaffungspreis durch 30 (Jahre, die das Gerät mindestens halten sollte) und spreche dann weiter; aber Nudelmaschinen „gehen“ nicht viel besser als Sojasauce aus der kommunalen Manufaktur:
Man ist in der Wahl der Vorlieben auf diesem Gebiet so wenig mit der freien Wahlmöglichkeit ausgestattet wie beim persönlichen Normalgewicht. Wir orientieren uns an gespeicherten Erfahrungen, an Vorbildern, Umfeld, Werbung,.
Verkaufspsychologen nennen das „Produkt- und Markentreue“, doch bei „Yo-Po-Miam“ müssen wir vom Originalprodukt abweichen, weil wir sonst erst mal rund 2 Jahre die originale Herstellung üben müssten.
Recht wenig Sauce wir zu den Nudeln mit Baby-Pak-Choi benötigt – die paar Teelöffel schmecken dann umso intensiver (Angaben pro Portion)
- 4 Tl. eingedickte, selbst gemachte Gemüsebrühe
- 6 TL Soja-Sauce (ohne Zucker)
- 1 Tl Balsamico-Essig
- 6 Tl Zitronen-Essig
- 2 kleine Chilies, gemörsert
- Salz
- schwarzer Pfeffer
- 1/2 Tl frisch geriebene Gelbwurz
- 2 kleine Knoblauchzehen
Ich hoffe, dass die „Anleitung“ nachvollziehbar ist; Spinat und Pak-choi hatte ich, mit je zwei TL Öl und einer Prise Salz, kurz gedämpft, die Nudeln auch während des Schüsselchen-Füllens mit der Sauce beträufelt. Beim Nachkochen (auch mit je eigenen Varianten) wünsche ich viel Spass und Glück; mache hier noch einmal einen Blick auf die etwas größere Darstellung möglich.
Rand- und Schlussbemerkung
Bisher habe ich noch nicht darauf hingewiesen, was an dem Rezept eigentlich auch eher unwichtig ist: Es ist
vegan.
Wichtiger als das ist: Man hat wenig Aufwand, hat ein bisschen Spannung und Vorfreude bei der ersten Zubereitung, kann sich auf einen fiktiven idealen Garpunkt beim Gemüse konzentrieren, und eigentlich auch genießen, Vor allem die Sauce, beim Abschmecken; auf dem Teller „verläuft“ die viel zu heftige Macht des Geschmacks sich wieder, verdünnt sich gewissermaßen.
Rand- und Schlussbemerkung
Auf einer Seite, die das „Banner des Veganismus“ vor sich herträgt, kommt die Suchfunktion beim Stichwort „Glyposat“ zu keinem Ergebnis – hier wird aufs Pflanzenwohl nicht geachtet, nicht auf die Bodengesundheit, von der unsere Zukunft abhängt, und wohl auch nicht auf andere Grausamkeiten wie Konservierungsstoffe, die wahrscheinlich unsere Gene manipulieren.
Gut – es ist weder Sonntag, noch will ich eine (Gardinen-) Predigt halten, das haben schon Andere gemacht – kurz oder kompakt . Aber noch nie vegan ;-).
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