Eiweiß-Kriege, Gerechte Verteilung, Ausblicke

Aus alten Notzeiten ist noch der verzweifelte Ausruf überforderter Mütter überliefert, wenn der Nachwuchs „einfach“ nicht satt zu werden schien: „Ihr kriegt aber auch nie genug!“
Von diesem „kriegen“ angeregt, an  „Kriege“ zu denken – das kommt mir vor wie ein schlechter Kalauer…

Auf dass die Europäischen Völker sich nie über einen Mangel an Eiweiß zu beklagen hätten, hat die Europäische Gemeinschaft jetzt den Mehlwurm-Verzehr in der Menschennahrung genehmigt – Insekten-Verbacken ist damit legal: Tierisches Protein,  „gewinnbringend und günstig“; mehr ist da nicht zu sagen, aber Einiges zu fragen, wie, ob das jetzt auch noch „Mittelmeerdiät“ ist, oder ob auch Julia Klöckner bald „Scharfe Wurmfrikadelle“ genießt, oder doch eher -Bulletten, und wie lange noch in diesem Amtssitz…

Bis 1989 war jedenfalls die Tofu-Produktion in Deutschland verboten, nicht um pflanzliches Eiweiß zu sabotieren, sondern „um die heimischen Bauern zu schützen“ – die sollten nämlich Fleisch vermarkten und keinen „Pflanzenkäse“.

Reis/Gemüsepfanne mit Tofu –  sozusagen ein autodidaktisches Frührezept. 

Ohne das historische Tofuverbot wären wir heute sicher schon weiter. Längst könnten wir im ganzen Land ein Netzwerk regionaler Tofu-Manufakturen haben, Vegane Erzeugnisse in Hofläden, Bio- und „Unverpackt“-Läden mit menschenwürdigen Arbeitsplätzen, wo zum Verkaufen noch reichlich Beratung gehört.

 

Ist „Immer das Gleiche“ gleich „Immer-Das-Gleiche?“

Spaghetti-Spinat hat steigende Tendenzen, aber ein großartiger Mehrverzehr ist nicht zu erwarten.
Spaghetti mit Spinat sind ein Beispiel für Essen, das

gut & einfach

sowie

gesund und günstig

ist.

Fein geriebener Hartkäse kann, sparsam angewendet, hier seine Rolle als Würzmittel einnehmen. Damit steht fest: Spinat gehört zu den Lebensmitteln, die – in überschaubaren Mengen – immer im Vorrat zu sein haben: Spinat ist schnell aufgetaut und damit immer eine Option in der zeitsparenden Lebensmittelzubereitung.

 

Perfektionismus – wenn man etwas zu bieten haben muss

Vielleicht sind wir vielfach viel zu perfektionistisch, um das Einfache wertzuschätzen. Vielleicht vermiest dieser Perfektionismus – der sich auch auf den „perfekten Genuss“ bezieht (beim perfekten Dinner beispielsweise) uns den eigentlich möglichen normalen Genuss?

 

Die perfekte Figur sollen wir, sollen besonders junge Frauen im Umbruch der Lebensphasen, auch noch anstreben – besonders die, die als Nicht-Perfekt gebrandmarkt Grund zum Erschrecken haben und gegenüber der Frau mit der „Zielfigur“ das deutlich geringere Wohlfühlniveau aufweisen. So die Werbung in ihrer bildhaften Sprache.

Die Waage, auf der beide immer stehen, ist hier tomatenmässig kaschiert – wir kaschieren und photoshoppen ja so viel…

Nun, so die Werbebotschaft, auf in die Apotheke und auf die Geldbörse – die nachweisliche Wirksamkeit einer Ballaststoffmixtur ist plausibel, und die freundlichen Apotheker*innen sollen auch mal einen Grund zur Freude haben – von Masken und Impfdosen können sie ja nicht leben ;-).

 

Die Männer  und die gendermäßig Diversen  werden mit dieser „Bildergeschichte in einem Bild“ indirekt, wenn überhaupt, angesprochen, das macht nachdenklich und lässt an „Geschlechtsdiskriminierung“ denken.  Packen wir die Werbung am Schopf und ziehen den Vorwurf des Sexismus an den Haaren herbei, können wir das Verfahren auch im nächsten Beispiel anwenden:

Die „Nackedeis“ in der Gemüseabteilung sollten einstmals unverpacktes Gemüse promoten, um den Verpackungsmüll zu reduzieren – an „weniger Verpackung“ oder „unverpackter Darreichung“ bei Reis, Ketchup, Fisch und Fleisch wird bis heute nicht ernsthaft gearbeitet.

Etwas fehlt immer

Ob angemessene Kleidung für ein Werbefoto oder angemessene Figur für eine fast unverhüllte Präsentation,  oder ob  „sonstwas“ –  solche Mängel verdeutlichen schmerzlich, wie weit wir von unseren  Idealen entfernt sind. Wo alles ideal verläuft, gäbe es keinen Grund zum Meckern und zum Mäkeln.

Tucholsky  hatte das  so nett zusammengefasst!   Auch, wer das Gedicht schon kennt, kann hier mal zwei Minuten „investieren“ und zuhören.

Die meiner Meinung nach wichtigste These:

Vielleicht ergänzen wir noch, dass nicht nur beim „Haben“  Unzufriedenheit wie auch Bescheidenheit ins Spiel kommen:

Dass eine(r) alles ist, ist so selten, wie, dass eine(r) alles gilt, gehört natürlich hierher wie die Problematik, dass man nicht alles haben kann.

Manchmal fehlt auch etwas, definitiv, und weil niemand etwas sagt, denken alle, das müsse so sein:

 

Beispiel 1: Wenn in einer Gruppe von zwei Personen zehn Kugeln Eis verteilt werden, so, dass Person A neun Kugeln bekommt, Person B die übriggebliebene „Kugel Nr. 10“ haben darf, ist das nicht ausgewogen.

Beispiel 2: Die Frustrationen im Zusammenhang mit dem Geltungsbedürfnis sind unterschiedlich und „universell“, so dass ich hier vom Beispiel-Nennen  Abstand nehme.

Wenn das „schon immer“ so war und niemand Einwände äußert, wird sich nichts daran ändern. Dabei gibt es erprobte Verfahren für eine gerechte Verteilung  – mit Chancengleichheit.

Global machen wir es ungefähr so, dass die eine Hälfte der Menschheit den Großteil an Nahrung für sich vereinnahmt, damit noch Schweine füttert, und über die Zustände beim anderen Teil der Menschheit soll sich dann die Welthungerhilfe kümmern.

Fleischersatzprodukte“ sind, obwohl weniger Pflanzliches Eiweiß eingesetzt wird als bei der Tierfleischerzeugung, so teuer wie Fleisch und teurer. Besorgte Vegetarier sind so „überzeugt von ihrer Lebensweise“, dass sie es nicht lassen können, etwas fleischähnliches in die Pfanne zu werfen, oft nach der Devise „Hauptsache, eine Konsistenz zwischen weichlich und zäh – also etwas zum Kauen, und gern auch dick paniert“.

 

Aus der Versuchsküche: Diät-Spargel mit Rezept-Entwicklungspotential

Spargel. und zwar mit Fleisch – irgendwie traditionell, und auch wieder nicht, nämlich mit Süßkartoffel.

Unnötig viel Gedöns wird um den Spargel gemacht, und, weil er zu wenige Kalorien hat, muss er in fetten Saucen schwimmen, die niemand mehr selbst machen will, weil die Anleitung nur noch digital kommt, aber nicht in einer Form, wo Lehrer*innen noch die Fehler der Schüler*innen korrigieren können. Macht Spargel machtvoll schlank, formt er  die Linie, hat er wirklich eine phallische Symbolik und entwässert er, und warum?

Bei so vielen Fragen ist es Zeit für ein richtiges Rätsel, ein Suchbild mit der Frage; Was fehlt hier?

Man kann, muss aber nicht, mit der Lupe, die eine Vergrößerung bewirkt, nach dem Fehlenden suchen, doch, da es fehlt, kann man es nicht finden. Das ist durch die Umstände bedingt, die bedingen, dass eine wachsende  Stadt wie Idstein  für Hinzugezogene kein Heimatgefühl entwickeln kann, erst recht nicht, weil ihr das egal ist, Wir sprechen von der „nassauischen Wurstigkeit“ und „Hai-Marktgefühlen„.

 

 

Ob sich deshalb, wie beim Tempeh, auch beim Tofu der Blick in die „asiatische Hexenküche“ lohnt?

Dazu

– demnächst mehr!

 

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  • Sabrina: Schön, dass du bei der Bilanz dabei bist! Mit Spirulina und Algen zu experimentieren,...
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  • Julia: Da hast du recht, was das Fermentieren angeht, bin ich Spätzünderin 😂
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