F***-Weiber-Suppe – Rückschrittliche Politik oder Fortschritt – Neues Christkind

Wer kennt schon die „Faule-Weibersuppe“? Für die Unwissenden gibt es noch „Thüringer Grümpelsupp“ als alternativen Namen, damit scheint die Suppe klar: Das sind wahrscheinlich Thüringer Rostbratwürste mit „Gerümpel“ aus dem Garten.

Es ist ein bisschen anders: „Grümpel sind kleine Mehlklümpchen, die aus Ei, Mehl und Salz zubereitet werden“ – und in einer Fleischbrühe gegart werden, Petersilie obenauf darf sein, auch gebräunte Butter, und schon Friedrich Schiller ist von der regionalen Spezialität aus der Rubrik „Schnell fix und fertig“ satt geworden. Diese Version ist mit einer selbst gemachtgen Gemüsebrühe gemacht, verbunden mit dem Hinweis, dass die Grümpel eine Kochzeit haben, die man durch Probieren ermitteln muss.

 

 

Zukunft der Sozialdemokratie?

Fix und fertig hatten ja die Bürger*innen des Freistaats Thüringen/Bezirk Erfurt ihre Brüder und Schwestern im einig Vaterland gemacht – Wo soll das alles enden, wie weitergehen, kommt nun das Ende der „lieben SPD“ und wozu die Phantastereien vom Neubeginn, wenn die Fundamente (Marx, Engels, Feuerbach, Darwin, Lasalle, Kant, v. Humboldt, Joplin, Horkheimer, Brandt doch immer noch tauglich sind?

Was die Theorie betrifft, kann man bestens auf die Vergangenheit zurückgreifen, praktisch gilt es, auf aktuelle Ziele zuzusteuern: Klimaerhalt so weit wie möglich und nötig, Grundsicherung, Wohnen, gärtnern, Mallorca für alle – mit Bahn und Fähre. Die Ansprüche unserer Bürger sind gestiegen, Fernreisen sollen sich auch heimatgebundene Kleinbürger leisten können, die in Verzückung geraten, wenn sie eine „alt-alternative bürgerliche Partei“ erwählen können.

„Unsere Politik war seit 1923 sicher im ganzen und großen durch die Situation erzwungen“, meinte der führende Theoretiker der Weimarer SPD, Rudolf Hilferding, Ende 1933″.

Übernimmt man, wie damals im frühen Weimar,  einen Staatsapparat, soll man die Institutionen des Kaisers alsbald an ein jetzt demokratisches Gesellschaftswesen adaptieren – heute wird klammheimlich umorganisiert, die Bundeswehr beispielsweise gemäß den Weisungen teuerster „Berater“. Wurde nach der Revolution 1918  das mit den Einrichtungen verwobene rückschrittliche Personal (Beamte und so…) fürstlich durchgefüttert, werden heute die marktliberalen Kräfte für ihre Leistungen entlohnt.

 

Ein eher trister Ort in Suhl für ein Staats- oder Landesarchiv, wie geschaffen fürs Aufbewahren, oder ein Relikt der Diktatur, die Fritz Bauer, der Generalstaatsanwalt der westlichen Nachkriegszeit, als „Unrechtsstaat“ definiert hatte – der Begriff ist somit reserviert.
Was die AFD betrifft, sollen wir den „Mut zur Wahrheit“ wagen „… das bedeutet auch einzusehen: Das ist nicht der konservative Rand der Union. Hinter der bürgerlichen Fassade verbirgt sich längst etwas völlig anders. Und von der ursprünglichen Professorenpartei [Lucke] blieb nur noch das Partei-Logo.“
 

Aus den EURO-Spinnern mit dem Anliegen „Zurück zur D-Mark und Ruhm und Ehre für die alternativen Durchblicker“ hat sich ein „fundamentalistischer“ Verein entwickelt, in dem, gerichtsnotorisch notiert, der Funktionär Höcke als Faschist bezeichnet werden darf, der sich wiederum anlässlich allerlei Verteufelungen, die wahrzunehmen er angibt, als Opfer ausgibt. Wo Opfer sind, da sind auch Täter, etwa Verführer, Schönfärber, Umdeuter, etwa, wenn das Berliner Denkmal für die Opfer des Nationalsozialismus zweideutig so bezeichnet wird, dass auch „ein schändliches Denkmal“ herauszuhören ist.

Wer zum Spiel mit der Grausamkeit, zum grausamen Spiel mit Nicht-Deutschen auffordert, kann sich bei diesem sadistischen Affront immerhin auf „philosophische Vorbilder“ berufen – wenn unser Peter Sloterdijk doch schon gemeint hatte, dass „… die Europäer … sich über ihre eigene Attraktivität für Flüchtlinge neu Gedanken machen [müssen]“ und gegen diese ein „Abwehrsystem“ brauchten.??

Vom Unbehagen an der Vergangenheit wie der Gegenwart befreit kein satanisches Sprachspiel und keine faschistoide Inszenierung. Es ist daher in keinster Weise „revolutionär“, AFD zu wählen – in Wirklichkeit sind ohnehin drei Viertel der Bevölkerung richtig konservativ: „Fast drei Viertel … unterschreiben … den Satz: „Veganismus ist uns immer noch Wurst.“

„Solange es noch Wurst gibt… „.

Das ist schon länger so, auch eine vegane „Leberwurst“ als Aufstrich ändert daran nichts, weil das „vegane Mettbrötchen“ nicht im Vorübergehen, an der Tanke, im Bahnhofskiosk, als Bordverpflegung im Speisewagen oder Flieger angeboten wird, schon garnicht mit Kimchi.

 

 

Wird morgen ein SPD-Funktionär Leiter bei einem Verband der Automobilindustrie, bleiben wir bei bleischweren Wagen für die „Zweidrittelgesellschaft“, bekommen aber viel zu wenige Kabinen-Velomobile auf den Markt. Produziert wird, was Gewinn verspricht – gern auch mit „Anreizen“ wie einer Kaufprämie von 5000 Euro pro Elektroauto, wenn es nach Sigmar Gabriel geht: Eigentlich eine unkomplizierte Methode, Staatsgelder an die Industrie zu lenken.

Mit äußerst knappen Mehrheiten hatte – gutgläubig – die damalige Kurzzeit-Landesfürstin Ypsilanti die hessische SPD in die Versenkung geführt – so gesehen ist wohl eine knappe Minderheit mit wechselnder Unterstützung landeswohlorientierter Abgeordneter „haltbarer“, nicht im Sinne von starr, sondern von beweglich, flexibel.

Schweinesülze, nach Art eines Wurstsalats mit einer kleinen, feingewürfelten roten Zwiebel zubereitet. Die Besonderheit lieferte hier die Salatsauce, deren „Kern“ aus einer Mischung von Weißweinessig und dem Sud fermentierten Meerrettichs bestand – eine fruchtige Note kam mit einem Anteil von Maracuja-Quas hinzu. Rapsöl und Salz, selbstverständlich. Das gleiche Gericht mit einer Gemüse-Sülze ist natürlich auch machbar.
 
 

Die Scheu ist groß, mit der Möglichkeit einer autoritär-christlichen Landesregierung zu hantieren. Immerhin leitet sich „christlich“ von „Christus“ ab, und der propagierte allen Quellen zufolge eher ein antiautoritär-freiheitliches Menschenbild.
Als CDU-Vizefraktionsvorstand kann Michael Heym das mit der Behauptung relativieren, dass es „… im neu gewählten Landtag eine „bürgerliche Mehrheit rechts““ gebe; das ist eine grobe Vereinfachung, die ein Altrocker wie Udo Lindenberg nicht mitmacht:

Nach den jüngsten Wahlergebnissen der rechtspopulistischen AfD in Thüringen, Sachsen und Brandenburg schreibt der 73-Jährige: «Wir brauchen keine rückwärtsgewandten Rassisten, Hetzer und menschenfeindliche Brandstifter mehr in unserm schönen Land, wir brauchen neue Visionen, Kreativpower für die Zukunft, echte Lösungen für die ganzen krassen Herausforderungen unserer Zeit.»

Lindenberg spricht hier gar bnicht erst von „rechts“, „national“ oder „ultrarechts“, sondern sieht bei den politischen Richtungsentscheidungen auch die Gefahren der Rückwärts-Orientierung. Das ist wie beim Autofahren: Der Fahrzeugführer entscheidet, wohin die Reise geht.

 

Eine Entscheidung für das Christkind ist in Nürnberg gefallen, die 17-jährige Benigna Munsi ist schwindelfrei und hat Bühnenerfahrung. Das frischgebackene Christkind  hat auf die Wahl mit einem der meistzitierten Freuden-Luftsprünge der Mediengeschichte reagiert –

auch von hier aus beste Glückwünsche, und Alles Gute für die kommenden Aufgaben!

 

Die Eröffnung des Weinachtsmarkts in Nürnberg ist die wichtigste Aufgabe des Christkinds, in seiner zweijährigen Amtszeit hat es rund 150 charitative Termine, insofern wird Benigna mit mindestens ebensovielen sozialen Problemen konfrontiert – das Amt erstreckt sich nicht aufs Verteilen Nürnberger Lebkuchen. Die führten auch schon den Namen „Honigkuchen“, weil es früher keinen raffinierten Zucker gab und das köstliche Gebäck mit den teuren, exotischen Gewürzen mit Waldhonig gesüßt wurde.

 

Der Schutz der Bienen ist ja erst heutzutage zum leidigen Thema geworden, wie „Umwelt“ und „Klima“ – da könnte man mehr Öko-Landwirtschaft betreiben, wenn „man“ könnte und wenigstens wollte.

Zu glauben, die würde schon das Christkind als schmuckverpacktes Geschenk auf dem güldenen Tellerchen überbringen, hieße auf Illusionen vertrauen – die Frage

„Warum sind Bio-Produkte in der Regel teurer?“

entlarvt den eigentlichen Knackpunkt, der heißt so, weil man ihn knacken muss.

Dabei muss eine zukunftsorientierte Agrarpolitik angesichts der Verhältnisse auf dem „landwirtschaftlichen Bodenmarkt“ sich vielleicht primär um mehr Chancen für Newcomer in den „grünen Berufen“, im Ökologischen Landbau kümmern.

Es wäre auch unschädlich, das alte Märchen der Agrarchemischen Industrie vom Minderertrag bei nachhaltiger Landwirtschaft in den Schredder zu werfen – Permakultur, Aquaponik, Gewächshausanbau, Algenzucht im Bio-Reaktor, Agroforesting und Manches, was noch kommen wird, bieten erweiterte Chancen für Produzenten und Konsumenten, die ihr Verhalten noch wesentlich besser vernetzen und abstimmen („kommunizieren“) müssen.

Soll Gemüse nicht steril in Nährlösung, sondern naturnah auf der Erde gedeihen, kommt es auf die Humusschicht an, ist die von der industriellen Ernährungsmittelerzeugung vergiftete und verdichtete, unfruchbare Scholle überhaupt nicht egal. Wer ein Herz für Feldhamster und Igel, Rebhuhn, Lerche, Maulwurf, Fuchs und Dachs hat, muss doch für die Renaturierung der Landschaften sein!

„Linsenbratlinge lecker-locker-saftig“ – hier mit Alb-Linsen, einer alten, regional angepassten Sorte, die auch karge Böden verträgt und in Mischkultur angebaut wird. Lecker und saftig sind diese Bratlingen durch einen hohen Anteil gedämpfter und anpürierter Champignons nebst Körnerbrötchen-Paniermehl, Zwiebel und Ei.
Dazu ein sensationell guter Kartoffelsalat (das ist nichts Besonderes, fast jeder Kartoffelsalat ist eine Wucht) und gedämpfter Pak-Choi.
 
Gerüchtweise war auch schon zu hören, dass die GRÜNEN zur „Förderung nachhaltiger Lebensstile“ die Schaffung einer „nationalen (warum nicht gleich „globalen“?) Agentur zur Entwicklung und Promotion veganer Bio-Rezepte“  beabsichtigen – das ist ein Gerücht, und stammt wahrscheinlich aus der Rubrik „später, vielleicht einmal“  😉  .
 

Kommen wir auf den oben angesprochenen „Knackpunkt“ zurück. Hier interessiert neben dem „warum“, mit dem nicht viel zu ändern ist, doch vor allem das „wie“. Also

„Wie können wir die Bio-Preise so nach unten drücken, dass es für Verbraucher attraktiv wird, Bio-Lebensmittel zu erstehen“?

Die Maßnahme soll allen zugute kommen, sozialverträglich sein, nichts kosten und die Eigenverantwortung und Selbstbestimmung der Betroffenen stärken.

Wenn vielleicht die Hälfte der Bevölkerung den Sinn von „Bio-Lebensmitteln“ nicht erkennt, keinen Unterschied zu „konventionell“ wahrnimmt – wie könnte man denen die Erfahrung vermitteln, dass der Bio-Apfel aus der Nähe dem weitgereisten „Delicius“ gegenüber doch mehr Aroma hat?

Für Antworten und Anregungen bin ich sehr dankbar; im Gegenzug empfehle ich als einen Lösungsansatz

„Die bedingungslose Biolebensmittelgrundversorgung“.

 

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  • Sabrina: Schön, dass du bei der Bilanz dabei bist! Mit Spirulina und Algen zu experimentieren,...
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