Das Quantum der Ernährung – und unser Quicklebendiger Erzfeind

Nehmen wir mal an, Google würde Quantencomputer („… Für Investoren kann es sich lohnen, diese Entwicklungen im Auge zu behalten, da hier langfristig ein Milliardenmarkt entstehen könnte“), auf das Klimageschehen ansetzen.

Bei der Gelegenheit könnte man auch vorhandene Klimaprognosen und angedachte Wege, die Erhitzung zu mildern, durchrechnen und überprüfen: In Minuten das durchzurechnen, wofür herkömmliche Supercomputer 10.000 Jahre brauchen würden ist vielleicht mit der Chance verbunden, realistische Prognosen zu erhalten.Wer heute den Untergang der Menschheit für 2049  festsetzt, bekommt dann hoffentlich eine Abmahnung vom Quanten-Fakten-Check.

 

So seltsame Unterhaltungen mit Sätzen wie „Alexa, zeig‘ mir ’ne Pizza mit Muscheln!“ verlaufen bereits heute „erfolgreich“, wenn auch nicht immer mit dem gewünschten Ergebnis, weil der Käse alles zudeckt.
„Quantenrechner, wie lange werden Menschen noch Pizza essen?“
„Selbst wenn ichs wüsste, ich dürft‘ es Euch nicht sagen – doch solltet Ihr wissen, dass Hefeteig problemlos mit zehn Prozent Weckmehl machbar ist, was helfen kann, Eure irrwitzige Lebensmittelverschwendung zu verringern…“

 

Irgendwie müsste das elektrische Superhirn auch mentale Fakten berücksichtigen, am Besten relevante Daten sich selbst zuführen, denn die Psychologen der Welt werden sich weigern, als Datentypisten eine Maschine zu füttern.
Die Bereitschaft der Menschen, ihr Verhalten „freiwillig“ und vernunftgelenkt zu adaptieren, wird bisher ja nur geschätzt und nicht berechnet.  Die innere Haltung hinter dem Verhalten (etwa Resignation: „Was solls, in 31 Jahren ist sowieso alles vorbei) könnte in all ihren Abhängigkeiten von äußeren und inneren Faktoren berücksichtig werden.  Vielleicht liefert die Superintelligenz auch passende Slogans zur Aufmunterung, im mentalen Sektor je nachdem die Aufforderung, Selbsterkenntnis und -Bewusstsein zu üben, auch am Selbstausdrucksvermögen zu arbeiten, nicht zu vergessen die Königsdisziplin, die Selbstbeherrschung.

Das hätte zur Folge, dass Raucher nie wieder eine Kippe in die Landschaft schnippen, Kreufahrtschiffe nur noch betreten werden, wenn sie nach Art der alten Galeeren umweltfreundlich im Schichtbetrieb von den Passagieren angetrieben werden, und vieles mehr, was vorherzusehen wir getrost der Rechenmaschine überlassen können.

 

Aussagen zur Akzeptanz und optimalen Bepreisung pflanzlicher Hamburger hätten ein solides Fundament, und auch der schnellste Lösungsweg, Bauern zu Fans der Agroforstwirtschaft zu machen, läge in Sekundenschnelle vor. Wie die Verwaldung der Kulturlandschaft sich mit dem Kartoffelanbau verträgt, würde nicht mehr ausprobiert, sondern errechnet – mit der Priorität auf der Kartoffelernte, schon wegen der „originalen“ Röstis.

Verworrene, unverbindliche Absichtserklärungen aus dem Poesiealbum, wie

„Wir wollen beispielsweise unsere Klimaschutzmaßnahmen mit konkreten wirtschaftlichen Entwicklungsperspektiven verbinden, etwa in der Agroforstwirtschaft. Dringlich ist in dieser Hinsicht auch eine bessere Zusammenarbeit mit dem afrikanischen Kontinent, der mit einer rasch wachsenden Milliardenbevölkerung nach Sicherheit, Wachstum und Versorgung strebt.“

gehören im Zeitalter der Quanten-Ratio endgültig der Vergangenheit an, oder werden als „dichterische Freiheit zu träumen und darüber zu reden“ gehandelt. Bei der Quantenmechnisch gestützten Textanalyse ist zu erwarten, dass die schnelle Denkmaschine gegenüber „Konzepten, die von der Breite der Bevölkerung getragen werden [und] … marktwirtschaftliches Wachtum von wachsendem Ressourcenverbrauch abkoppeln“ eigenständig einen unschlagbaren Computerhumor entwickelt, um ein Durchglühen der eigenen Schaltkreise abzuwenden. Moderne Intelligenz hat es gegenüber einer Betonkopf-Mentalität nicht leicht:

„Wenn ich mir das Milliardenbudget von Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer anschaue, wundere ich mich, warum so viele Milliarden in Beton verbaut werden. Da wird oft eine Lösung gewählt, die old school ist: einfach mehr Straßen bauen. Wenn ich das Geld in Datenwissenschaftler und Verkehrsplaner investieren würde, könnte ich viel mehr erreichen.“

Eine einfache Analyse des Verkehrsaufkommens zeigt: Staus sind vermeidbar, wenn die Verkehrsströme im Interesse des allgemeinen Interesses, staufrei anzukommen, maßvoll und dynamisch gelenkt werden.

 

Unser Hirn kann so geschaltet sein, dass wir Lust auf das, was wir sehen, entwickeln. Wer zu viele Food-fotos schaut, entwickelt mehr Appetit, bei Fotos fettiger Speisen auf fettiges Essen – das kann zu einer Steigerung von 300 Kilokalorien führen! Vorbildliche Food-Fotos habe natürlich einen appetitnormalisierenden Effekt…
Siehe „Wie foodblogs unsere Ernährung beeinflussen“

 

Wo der Nationale Klimadissenz das effiziente, konsensuelle Handeln bedroht – wobei häufig darauf hingewiesen wird, dass verbindlicher Konsens bereits in Form des Klimaabkommens von Paris vorliege, das „nur“ noch umgesetzt werden müsste, könnte das Quanten-Denken zu Lösungen führen, bevor das Problem sich von selbst im Rauch auflöst oder in einer Sintflut untergeht.

Wenn die Menschheit über eine gigantische Problemlösungskapazität verfügt, kann sie auch dazu übergehen, die großen Problembereiche nicht mehr als „Ganzes“ zu betrachten, also zum Beispiel pauschal „den LKW-Verkehr“ regulieren zu wollen, sondern im Einzelnen zu überprüfen, wie welche Fahrten unterlassen werden können (und untersagt werden), und sei es durch saisonalen, verordneten „Frischtomatenverzicht“:

Es ist schließlich ein Unterschied, ob Frau Baerbock als Ministerin für Wirtschaft, Heimat, Umwelt und Energie den winterlichen (und widerlichen) Verzehr von rohen Wassertomaten verbietet, oder ob so ein Dekret von einem Zentralautomat für sozialverträgliche Ressourcenverwendung unterschrieben wird 😉

 

Küchenschlachten

„Das einzig knappe Gut heute ist die Zeit, und bei der Küchenschlacht werden nur die feinsten Zutaten verwendet – Schweineöhrchen sind tabu, nicht aber die Lende von Lamm, Hirsch oder Bachforelle“ – das ist ein „frisiertes“ Zitat, doch dass ein „Hobbykoch“ 50.000 €  erkämpfen kann,  ist kein Fake.

Damit wird ein Millionenpublikum an den Gedanken gewöhnt, dass Kochen eine Leistung ist, die sich lohnt, alle Möhren kerzengleich gerade sind, kein Apfel einen Wurm beherbergt, Brühe überhaupt nie selbst gemacht wird und selbst gemachter, aromatischer Essig nicht ins Progrann gehört. Kochen ist so weniger gesellige, kommunikative Gemeinschaftsveranstaltung als Leistung unter Bedingungen der allgemeinen Konkurrenz. Der Testesser sieht nur das Produkt, nicht den Produzenten, ist eigentlich der Prototyp des mehrfach Verwöhnten, der von allen Tellern mal nascht und das meiste zurückgehen lässt – was das mit „Achtsamkeit vermitteln“ zu tun hat, kann kein Fernsehrat und kein Programmbeirat rechtfertigen und auch keine Medienkritik aufgreifen?

 

Der Erzfeind ist der Erbfeind

Mit der laufenden Erwärmung beziehungsweise Erd-Erhitzung hat ein neues Zeitalter begonnen – und es wird nicht ganz so werden, wie man es sich vor 50 Jahren als „Wassermann-Zeitalter“ vorgestellt hatte; niemand besingt heute das Athropozän, die Illusionen purzeln bei den Einen, während die Anderen immer tiefer im Delirium versacken.

Zum 70. Jahrestag der chinesischen Revolution gibt es einen neuen Flughafen – wer beschenkt da wen, und ist das ein sinnvolles Geschenk?
„Der Flughafen Daxing ist bereits in der ersten Ausbaustufe auf 45 Millionen Passagiere pro Jahr ausgelegt. … Der bestehende Airport in Peking fertigt nochmal rund doppelt so viel ab.“

 

Mit immer mehr Flughäfen entstehen immer mehr Klima-Giftgase, nicht weniger. Das gilt Für China und für Deutschland, gilt global: Vermeintlich zugunsten des Wohlstands gehen wir Wege, die vom Ziel wegführen. Global müssen wir schnell begreifen, was es bedeutet, in einem Ökosystem zu leben und wie man einen Lebensstil, der dem Ökosystem dienlich ist, entwickelt und pflegt.

Im regierungsamtlichen „Klimapaket“ kann der nachhaltige Lebensstil keine Priorität genießen – das würde schon nach „Rückschnitt des Wachstums“ riechen – hier geht es um die gleiche Machtfrage, um „Deutungshoheit“ wie bei der jungen Union, wenn sie von der Friday-for-future-Bewegung fordert, sich gefälligst permanent auf die Schulbänke zu hocken.

 

Was schmecken soll, darf auch bunt sein. Gerne finden wir drei unterscheidbare Bestandteile der Mahlzeit vor, und tolerieren auch mal einen Kartoffelstampf, der farbiger als gewohnt ausfällt – dank Curcuma.
Lebensmittelschonendes Dämpfen und Garen wird mehr und mehr akzeptiert werden – es muss nicht immer frittiert sein, es müssen nicht immer Fritten sein.
Vielleicht legen wir auch zunehmend Wert auf energiesparende Zubereitung? Ein Multicooker kostet gar nicht soo viel…

 

 

Die wohlmeinende Überprüfung vereinbarter Klimaschutziele samt sektoraler „Nachsteuerungspflicht“ kann nicht mehr als eine Kontrolle dessen sein, was bereits geschehen ist – was nutzt es beispielsweise in der Warenproduktion, wenn die Endkontrolle nur noch den überwiegenden Ausschuss als Schrott entsorgen lassen muss?

Es kommt also auf die laufende Kontrolle, Korrektur und Optimierung des Prozesses an.

Um der Atmosphäre wieder Co2 zu entziehen, bietet sich die Aufforstung an. Der Aufwand, den das global erfordert, wird wahrscheinlich unterschätzt, das Wissen um das Ökosystem „Wald“ entspricht vielleicht nicht dem Bedarf, ist nicht gesichert – und selten haben Experten mal einen Irrtum zugegeben.

Vom Keimling über den Setzling zum Baum ist es ein weiter Weg – manchmal braucht „die Natur“ aber auch gar nicht viel Hilfe, sondern bloß anfangs einen Zaum um das Gebiet, das renaturiert werden soll. Wir wissen nicht, ob die feine Dame, die hier anfangs mit dem Stichwort „Agroforestation“ zu Wort kam, in der Lage wäre, diesen Begriff auch hinreichend zu erklären; wer sich berufen fühlt, kann sich jedoch schon mal um einen Beratervertrag bewerben.

 

Hier wächst ein Baugebiet. Hinter dem Bauzaun stand bis dahin noch eine Reihe geschätzt 50-jähriger Eichen, die recht gesund waren, Sauerstoff bildeten und Kohlenstoff gebunden hatten.
„Wenige abgeholzte Bäumen machen doch angesichts der globalen Entwaldung nur einen verschwindenden Faktor aus. Das abzuwiegen gegen den leichteren Zugang für Baufahrzeuge fällt leicht“, so die „Denke“ der Verantwortungslosen.

 

Wir (unsere Praktiker im Bereich Städte- und Straßenbau) haben ein echtes Problem beim Verständnis von Wachstum.
Aufforstung wird immer schwieriger, und derart junge Bäume zu fällen, entspricht einem verschluderten, insgeheim feindseligen Pragmatismus, der in die Vergangenheit gehört.
Um ein modernes Verständnis der Umwelt müssen wir uns noch bemühen, und zwar schnell.

 

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  • Sabrina: Schön, dass du bei der Bilanz dabei bist! Mit Spirulina und Algen zu experimentieren,...
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