Glückliche Kühe – Wozu?
Geschrieben am 6. Mai 2013 von KPBaumgardt
Als durchschnittliche Verbraucher könne wir über die Herkunft der Milch, die wir als solche oder in weiterverarbeiteter Form kaufen, meist nur rätseln.
Noch rätselhafter aber bleibt, wie die Kühe, denen wir diese Köstlichkeiten verdanken, gehalten und gefüttert werden.
Ökotest hat einige Milcherzeugnisse testen lassen, um diese Fragen zu beantworten: Milch von Weiderindern ist gesünder, die Fettzuammensetzung ist hier günstiger.
"Es gibt einen klaren Trend zu Null-Weidegang", sagt der Agrarexperte Dr. Daniel Weiß. Er schätzt, dass weniger als ein Zehntel der deutschen Milchkühe regelmäßig auf einer Weide grasen, "die große Mehrheit kommt aus dem Stall nicht mehr heraus".
Das liegt natürlich daran, dass immer mehr Pferde gehalten werden, und die gehören ja schließlich auch auf die Weide, und weil ihre Haltung so viel Geld kostet, kommen sie, bevor es zu spät ist, in die Lasagne. Das nennt man Fortschritt. Aber genug des Zynismus.
Weiderinder könnten eigentlich einen großen Beitrag zum Naturschutz leisten, den die Maisfelder, auf denen der Stoff für Silage, die den Rindern den Magen zerstört, nicht leisten.
Weidewirtschaft ahmt nur den Prozess nach, den vor ihrer Ausrottung riesige Herden an Wildtieren bewerkstelligten: Graslandschaften in Ordnung zu halten, Platz für neues Gras zu schaffen.
Einen ganz erstaunlichen Film/Vortrag präsentiert “Filme für die Erde”:
Rinderherden als erstaunliches Mittel CO2 aus der Atmosphäre zu ziehen
Allan Savory zeigt, wie das Bevölkern mit Tierherden von verwüstetem Land dazu führt, dass wieder Gras, Sträucher und Bäume wachsen und, wenn man dies mit der Hälfte der verwüstendenden Grasflächen machen würde, der CO2-Gehalt der Athmosphäre auf vor-industrielles Level fallen würde (CO2 wird im Boden gespeichert). Dazu werden Hunger und Kriege vermieden und niemand wird von der erstaunlichen Veränderung ins Grüne bedroht.
Allan Savory setzte seine neue Art von Land-Management, im Stil von klassischem Biomimicry, bereits auf ganzen 5 Millionen Hektaren auf 5 Kontinenten erfolgreich um.
“Desertification is a fancy word for land that is turning to desert,” begins Allan Savory in this quietly powerful talk. And terrifyingly, it’s happening to about two-thirds of the world’s grasslands, accelerating climate change and causing traditional grazing societies to descend into social chaos.
Merkwürdig, dass bei aller Berichterstattung über Klimathemen und Klimagipfel solche Zusammenhänge nie angesprochen werden.
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