Abnehmen: Weniger ist mehr, aber zu wenig ist nichts

Frau Dr. Rosa Aspalter spielt im Diäten-Trubel eine besondere Rolle: Als Expertin und Erfinderin des Kilo-Coach, eines Systems zur Gewichtskontrolle, bei dessen Konzeption sie die Ideen hatte.

So geht es jedenfalls aus der Vorstellung hervor:

Als Ärztin ist für mich die Führung eines Ernährungsprotokolls die auf lange Sicht effektivste und gleichzeitig schonendste Maßnahme, um Übergewicht zu reduzieren.Schließlich begann ich selbst für diesen Zweck Hilfsprogramme am PC zu erstellen. Was zunächst nur Spielerei war, um mir selbst ein paar Dinge zu erleichtern, wurde schließlich zum KiloCoach-Programm.

Auch bei Kilocoach gibt es Abbrecher (58%), also “Personen, die weniger als 60 Tage ein Ernährungs- und Bewegungsprotokoll geführt haben”.

Interessant war nun die Untersuchung, was die Abbrecher von den konstanten Teilnehmern unterscheidet:

  • Kalorienaufnahme
    ”Abbrecher nehmen täglich nur etwa 1500 Kalorien auf, während Nicht-Abbrecher 1900 Kalorien zu sich nehmen.”
  • Fettarme Ernährung
    ”Abbrecher … nahmen durchschnittlich nur ca. 70 g Fett pro Tag auf. Die Nicht-Abbrecher hingegen kamen auf über 90 g Fett pro Tag.
    … weniger als der Durchschnitt der Bevölkerung, die in etwa 100-120 Gramm Fett pro Tag verzehren dürfte.”
  • Sport
    ”Nicht-Abbrecher … verbrauchen täglich 190 kcal durch Sport. Die Abbrecher sind mit 155 Bewegungskalorien pro Tag schon etwas zurückhaltender.”

Offensichtlich gibt es eine Mindestkalorienzufuhr, die unbedingt eingehalten werden sollte. Allzu fettarme Ernährung verringert – auf die Diät bezogen – das Durchhaltevermögen, und “Bewegung scheint sich … positiv auf das Anhalten der Motivation auszuwirken.” Die Aussage, dass Teilnehmer mit 1900 Kcal erfolgreicher sind als solche mit 1900, stimmt – zum Beispiel hinsichtlich der Empfehlungen bei der Portionsdiät – bedenklich.

Wie unsere Studie zeigt, bewirkt eine moderate Änderung sowohl in der Kalorien- wie auch in der Fettzufuhr und ausreichend Bewegung eine längere Programmteilnahme und somit eine erfolgreichere Gewichtsabnahme.

Damit liegt die Betonung für die Einschränkungen  auf “moderat”, für die körperliche Bewegung auf “konstant”, wenn es darum geht, ein für alle Seiten erfolgreiches Programm zu erstellen.

 

Auf “Shape” werden zudem die Leserinnen über das innere Tamagotchi aufgeklärt: Das “Vieh”, das den Heißhunger verursachen kann, ist mit dem “inneren Kind” verwandt:

Es hilft auch nicht lange, so zu tun, als gäbe es diese gierigen, heißhungrigen Momente nicht. Es geht viel mehr darum herauszufinden, welcher "Hunger" das ist, … wenn Sie merken, dass wieder so ein Heißhunger auftaucht, … fragen Sie sich gleichzeitig, was jetzt los ist. In welcher Stimmung sind Sie? Traurig? Genervt? Gereizt? Wütend? Verletzt? Was möchten Sie hier und gerade jetzt? Machen Sie sich ruhig dabei auch Notizen, dann können Sie über einen längeren Zeitraum beobachten, was die häufigsten Auslöser sind. Und Sie werden sehen, dass Sie allein schon dadurch, dass Sie "das Kind beim Namen nennen" vieles erübrigt.

Ob inneres Tamagotchi, innerer Schweinehund, inneres Kind: Jeder bekommt seine Lieblingsfigur von Ratgebern geliefert und Erklärungen, die sich auf die Vergangenheit beziehen, Verwöhnungssituationen, Versagungserlebnisse, Erziehungsfehler  oder Verletzungen betreffen.

“Weniger ist mehr” gilt aber auch bei diesen Fragen, die das Selbstbewusstsein nicht unbedingt stärken. Das Wesen dieser “gierigen, heißhungrigen Momente“ zu begreifen, kann auch zur Einsicht führen, dass es sich um einen Phantomhunger handelt.

“20 Minuten sind besser als nichts” gilt auch für zusätzliche Bewegung. Dabei kann man auch gleichzeitig etwas für die eigene Ausgeglichenheit sorgen. Es gibt da hervorragende Übungen

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4 Kommentare zu “Abnehmen: Weniger ist mehr, aber zu wenig ist nichts”

  1. Zu einer guten Diät gehört in erster Linie eine menge Bewegung und vor allem gesunde Ernährung! Aber um den Heißhunger nicht unnötig anzutreiben, sollte hier und da ruhig ein wenig „Verbotenes“ zu sich genommen werden

  2. Ich habe schon so viele Diäten ausprobiert, aber es war nicht eine unter ihnen die mir geholfen hat!

  3. Hallo,

    ich nehme immer dann ab, wenn ich Sport treibe. Ganz wichtig dabei ist, meiner Ansicht nach, eine Regelmäßigkeit.

    Ich laufe jede Woche mindestens 3 mal (manchmal, besonders im Sommer werden es auch 5 mal) – aber nicht besonders lange. Ich laufe immer so 30 Minuten.
    Das kann ich noch ganz gut in meinen Tagesablauf einbauen.

    Beim Essen habe ich mich nicht besonders eingeschränkt – allerdings esse ich weniger fette Wurst – und ich trinke kaum Alkohol.

    Mit dieser Art – also ohne richige Diät – habe ich in einem Jahr ca. 10 Kilo abgenommen.

    Ich gebe aber zu, dass ich während einer längeren Laufpause auch mal wieder 2 bis 3 Kilo zugenommen habe.

    Also, regelmäßige Bewegung ist sehr wichtig – zumindest für mich.

    Schönen Gruß
    Volker

  4. Hey Sylvia, Ich kann dir empfehlen eine „kontrollierte Ernährung“ zu haben in Kombination mit einem Cross-Trainer 3 mal die Woche je 45min zu trainieren. Zum Beispiel: Montag, Mittwoch, Freitag… Mein Mann hat es so geschafft, 30kg innerhalb von 6Monaten abzunehmen und auch zu halten. Sehr Wichtig: Gönn dir alle 10 Tage auch mal was: Schokolade, etc.. 🙂

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