Diät bei ADHS – jetzt aber doch!
Geschrieben am 4. Februar 2011 von KPBaumgardt
Zu ADHS (Aufmerksamkeitsdefizit-Syndrom, volkstümlich: “Zappelphilipp”) und Diät hat es schon immer verschiedene Hinweise und Mutmassungen gegeben; eine neue Studie hat die These, dass ADHS auch stark von der Ernährung abhängt, eindrucksvoll unterstrichen.
Wie Wissenschaft.de berichtet, führte eine hypoallergene
Eliminationsdiät bei 32 der 41 Kinder, die die Diät durchgehalten hatten, zu einem signifikanten Rückgang der ADHS-Symptome (…). Die Konfrontation mit bestimmten Nahrungsmitteln in der zweiten Untersuchungsphase führte bei 19 der 30 getesteten und damit bei 63 Prozent zu einer Rückkehr der Symptome.
Das angewandte Verfahren ist das gleiche, mit dem auch allgemein Lebensmittelallergien ermittelt werden. Nach 14 Tagen streng kontrollierter Ernährung (und hoffentlich Symptomfreiheit) werden nach und nach kontrolliert wieder andere Lebensmittel “erlaubt”, so dass man feststellen kann, welches Lebensmittel offensichtlich die Allergie auslöst.
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Beim Deutschlandfunk gibt es ein Interview zum Thema:
http://www.dradio.de/dlf/sendungen/forschak/1430292/
„… „Wir fanden schließlich bei jedem Kind mehr oder weniger fünf verschiedene Lebensmittel, die ADHS auslösten. Alle anderen Nahrungsmittel stellten kein Problem dar und so konnten wir abschließend den Kindern sagen: Du kannst alles essen außer eben diesen vier oder fünf Produkten.“
Welche das sind, ist von Kind zu Kind unterschiedlich. Kann so ein neuer, reduzierter Speiseplan bei ADHS auf Dauer noch eine ausgewogene Ernährung gewährleistet? – Für das niederländische Forscherteam um Lidy Pelsser ist das keine Frage.
„Ich sehe kein Problem, was die Gesundheit angeht, denn es dürfen ja alle notwendigen Nährstoffe gegessen werden. Allerdings: Bestimmte Produkte wegzulassen ist natürlich kein Spaß, und das auf Dauer durchzuhalten, bedeutet Stress und Ärger.“
Denn je nachdem sind es genau die Lieblinge, die auf dem Speiseplan auf einmal fehlen. Die süße Limo vielleicht oder die Schokolade und das weiße Brötchen. Für die Eltern durchaus kein Zuckerschlecken, dafür aber wirkungsvoll. Zu dieser Einschätzung der Studienergebnisse kommt auch Prof. Manfred Döpfner, Leiter des ADHS-Zentrums an der Universität Köln.
„Also das Ausmaß der Veränderungen ist extrem groß, zum Teil größer als die von Pharmakotherapie, was sehr, sehr, sehr überraschend ist.“ … „