Verbot spezieller Werbung für Kinder – versprochen und vergessen?
Geschrieben am 28. Oktober 2010 von KPBaumgardt
Der Bundesärzteverband forderte die Politik auf, „…auch beim Thema Übergewicht und Fettleibigkeit endlich Handlungsbedarf zu erkennen“. Der Süßwarenindustrie werde es zu leicht gemacht, Kinder mit Snacks und Schokoriegeln zu verführen, sagte Verbandssprecher Hans-Jörg Freese.
Das war vor rund 2 1/2 Jahren. Aktuell mahnen die Verbraucherschützer wieder einmal, die Kinder vor ungesunder Werbung zu schützen:
Dabei nehmen sie Bezug auf ein Papier der Kinderschützer, dem wir u. A. entnehmen können:
- Pro Jahr sehen Kinder und Jugendliche je nach ihren Fernsehgewohnheiten ca. 20.000 bis 40.000 Fernseh-Werbespots.
- Beworben werden vorwiegend Produkte, die Kinder- und Jugendärzte nicht empfehlen: Speisen und Getränke mit hohem Kaloriengehalt die meist reich an Zucker, Fett bzw. Salz sind, aber einen geringen Gehalt der für Wachstum, Entwicklung und Gesundheit wertvollen Inhaltsstoffe haben.
Die Marketingaktivitäten der Hersteller von Speisen und Getränken sowie der Handels- und Restaurantketten hätten einen wesentlichen Einfluss auf die Entwicklung der Ess- und Trinkgewohnheiten im Kindesalter.
Diese Gewohnheiten könnten sich unauslöschlich einprägen (“zeigen eine Tendenz zur lebenslangen Persistenz”).
Jedenfalls sind Gewohnheiten und Vorlieben, was das Essen betrifft, meist recht dauerhaft, im Guten wie im Schlechten.
Die Verbraucherzentralen wollen trotzdem mit einem Buch beim Abnehmen helfen, und gründen das ganze Konzept – wie so oft – größtenteils auf der Ernährungsschiene, als sei das Essen die Haupttätigkeit des Menschen.
Der Kinderschutzbund begnügt sich mit einem (An-) Forderungskatalog – der ist dafür umso drastischer…
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