Fast-Food oder Feinkost – und der Wandel der Ess- und Kochgewohnheiten
Geschrieben am 25. April 2010 von KPBaumgardt
“Wie kocht Deutschland” war ja der eigentliche Untertitel zum “Spiegel-TV” auf VOX, gestern Abend über fast vier Stunden – über größere Strecken ein Special-Recycling mit hineingeschnittenen Statements der Ernährungs-Prominenz…
TV-Köche wie Johann Lafer lassen sich genüsslich über Ernährungstrends aus
Der Griff zum Fertiggericht ist Ausdruck einer gehetzten Gesellschaft. Verglichen mit den Anfängen Mitte der 50er-Jahre legen die Verbraucher seit einigen Jahren wieder mehr Wert auf ausgewogene Kost. Doch was ist drin in Dosen und Tüten? Experten geben Einblicke, Fernsehköche wie Christian Rach und Rolf Zacherl kommentieren die Geschichte der Schnellgastronomie. (Quelle)
Unter anderem also eine Sendung mit
- Rainer Sass, Fernsehkoch (1)
- Udo Pollmer
- Andreas C. Studer, Fernsehkoch
- Madelaine Jakits, Chefredakteurin “Der Fenschmecker”
- Wolfgang Siebeck (2)
- Christian Bach, Sternekoch
- Kolja Kleeberg, Sternekoch
- Johann Lafer, Sternekoch
Die Themen waren bunt gemischt, es gab unter Anderem die Wiederholung eines Beitrags zum “Aroma-Unwesen” bei der Nahrungsproduktuion:
(1) “Ein Fertiglebensmittel lebt vom Aromastoff und muss riechen, muss schmecken und muss das auch ausdrücken, dass ich sage “Boah, … – und wir können heute mit Aromastoffen alles so manipulieren, dass ich denke, ich esse eine Creme aus Orange, Vanille und aus Weißwein – und da ist nichts drin.
(2) Die Menschheit frisst sich zu Tode. Nämlich nicht dadurch, dass sie zu viel frisst, sondern dass sie lauter falsches Zeugs isst, diese Zusätze, diese Chemie, und das, was uns vorgegaukelt wird, was wir essen müssten – daran werden wir noch krepieren…
Die Sendung hatte sozusagen das Aroma von Information; es gab wenig echte Neuigkeiten, um die wohl als Auflockerung gedachten Statements der Stars war es fast ein wenig schade, denn sie gingen im Informationsbrei unter.
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Habe die Sendung gesehen und es hat mich völlig aus den Socken gehauen. Ich selbst esse gern gut und viel.
Aber was hier abgeht, ist reiner Betrug und Geldgier „par exellence“.
Der Hauptgrund dafür dass die so weit gehen liegt auf der Hand. Wir wehren uns nicht dagegen und kaufen alles was schmeckt und preiswert ist. Und der Rest wird dann nur noch teurer, weil ihn niemand mehr produziert und wenn, dann nur noch zum Goldpreis als Nischenprodukt.
Es wird Zeit dass wir aufstehen und uns dagegen wehren, um das zu essen was uns am Leben erhält und nicht krank macht.
P.S.: Gibt es die Sendung irgendwo als Download? Das sollten meine Kinder unbedingt sehen!
@ Pepe: Bei
„Der Hauptgrund dafür dass die so weit gehen liegt auf der Hand. Wir wehren uns nicht dagegen und kaufen alles was schmeckt und preiswert ist. Und der Rest wird dann nur noch teurer, weil ihn niemand mehr produziert und wenn, dann nur noch zum Goldpreis als Nischenprodukt.“
– da muss ich Dir leider zustimmen. Ich selbst kaufe fast gar keine Fertigprodukte, manches aus der Tiefkühlung – also mal Erbsen, weil es die aus dem Glas oder der Dosen nicht bringen. Ansonsten kann ich mir den „Luxus“ des selbst-Kochens leisten (preiswert geht das auch), und hab‘ auch Spass daran.
Das mit dem „Goldpreis“ ist so eine Sache: Bei geringem Einkommen ist oft schon das Brot vom Bäcker zu teuer.
Einen kompletten Download hab‘ ich nicht gefunden, kann aber über das Eine oder andere noch mal einen Artikel machen. Die Sache mit den Scampi fnde ich auch ziemlich horrormäßig.