Erziehungscamps und Diätlager
Geschrieben am 2. Januar 2008 von KPBaumgardt
Wir haben wenig Veranlassung, von einer in Teilen gewalttätigen und kriminellen Jugend zu sprechen, es geht auch schlichter, wenn wir feststellen, dass Teile der Jugend verwahrlost sind.
Demnach besteht für etliche Jugendliche Erziehungsbedarf, da die Verhältnisse sind, wie sie sind. Für diese Aufgabe kommen auch Politiker in Frage, wenn sie als Persönlichkeit geeignet sind und bereit, die Politik hintanzustellen und den Beruf zu wechseln.
Eher unerträglich wird es, wenn sie die Übernahme amerikanischer Verhältnisse anstreben. Ohne überdurchschnittliches Wissen von Pädagogik, nur mit Alltagswissen und aus Fernsehserien gewonnenen Informationen, wäre es wahrhaftiger, zuzugeben, dass man ja eigentlich keine Ahnung hat.
Gerade diejenigen, die eine mangelhafte Integration gewisser Bevölkerungskreise in unsere Kultur ansprechen, sind dabei, die Grundlagen unserer Kultur zu unterhöhlen: Die Sprache beinhaltet das Wesen des Deutschen, und wer unsere Sprache zerstört, hat in dieser Hinsicht bald nichts Eigenes mehr.
Wer also Erziehungs-Camps fordert, sollte entweder Erziehungslager oder Educational Camps fordern, damit klar wird, was er will. Sind hier Umerziehungslager für uneinsichtige und Verhaltensgestörte gemeint, und ab wann soll das Urteil "ab ins Lager!" vollzogen werden?
Zuvor empfiehlt sich die Lektüre von August Aichhorn: Verwahrloste Jugend. Damit wird auch klar, dass es das Problem schon länger gibt und keine Veranlassung, es aufzubauschen. Die Zustände in manchen Heimen sind, nebenbei bemerkt, so katastrophal, dass bereits mehr als genug Handlungsbedarf besteht. Ansonsten wären auch Übergewichtige, uneinsichtig und mit einer Rückfallquote von 95%, ein Fall fürs Lager.
Frau Zypris zu "Erziehungscamps"
14-jähriger stirbt in Erziehungslager
Artikel über Lothar Kannenberg
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