Eine fette Mutter, Schaulust, die Presse und vielleicht ein Gewichtsrekord für Donna Simpson
Geschrieben am 18. März 2010 von KPBaumgardt
Ob die Amerikanerin, die die dickste Frau der Welt werden will, an einer Essstörung leidet oder den Verstand verloren hat – das sollte ein Facharzt beurteilen. Wenn Hilfe möglich ist, dann besser jetzt als später.
Bissig sind die Kommentare zu dem Fall allemal, und wo es nicht bei der Agenturmeldung bleibt, kommt auch schon einmal eine Wertung:
Man kann es selbstmörderisch nennen oder selbstzerstörerisch. Oder einfach irre.
Donna Simpson unterhält angeblich eine Fanseite, wo sie Fotos und Videos ihrer Fressorgien vertickt:
Donna charges £8 a month for access to photos of her body and videos of her feasting and measuring her ever-expanding waistline. She has 260 “fat admirers” from as far away as Japan and Australia and their ages range from 20 to 68. She spends between six and 10 hours a day responding to emails or doing live chats online. And although she admits to getting some sexual requests, these are firmly ignored.
Diese voyeuristischen “Fett-Bewunderer” sind allerdings ähnlich krank wie die abstoßende Bewunderte – Jede Medaille hat eben ihre zwei Seiten. Immerhin illustriert der (Einzel(???))-Fall sehr deutlich, wie hinter der Essverhaltensstörung andere Motive und Momente wirken, hier das der (Selbst-) Abwertung, eine gewisse Geltungssucht und auch ein defektes Gewissen und Verantwortungsgefühl.
Unheilvoll unterstützend wirken die Bewunderer und die Medien, die der “Lady”, die es vielleicht auch in ein Guiness-Buch der Rekorde schafft, zu einer gewissen traurigen Berühmtheit verhelfen.
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