Kleine Änderungen beim Konzept zum Wunschgewicht
Geschrieben am 10. März 2010 von KPBaumgardt
Ein gewisses konstantes Interesse am Thema “Abnehmen und Diät” oder auch “abspecken” vorausgesetzt, klärt sich mit der Zeit auch die Frage, wie groß dieses Interesse im Allgemeinen ist.
Nicht so groß jedenfalls, dass es anhält, wenn die angebotene Information hierzu über allgemeine Unterhaltung hinausgeht.
Das ist die eine Seite der Medaille. Die andere: Die Tendenz, weiter zu klicken, wenn der Text dem, was man sucht, nicht entspricht, ist gar nicht so unvernünftig.
Suche ich also Argumente zu der Frage “Warum abnehmen”, will ich keine langatmigen Vorreden wie diese:
"Mit ein paar simplen Schritten zum Wunschgewicht – alles ganz einfach und kinderleicht" – möglichst noch mit Abnehmgarantie und "schlank in vier Wochen" – ganz so einfach wird es hier nicht.
Die Artikelserie "In 28 Schritten zum Wunschgewicht" ist zunächst einmal die Essenz des (brauchbaren) Materials, das seit 1999 bei Fressnet.de zusammengekommen ist.
Hier war schon zu Anfang der Gedanke aufgekommen, dass für eine nachhaltige Gewichtsreduktion der Zusammenhalt unter Gleichgesinnten wichtig sein müsste. Dass "das Abnehmen" (jedenfalls nachhaltig und langfristig) keinesfalls leicht ist, hat sich mehr und mehr herauskristallisiert.
Es mag gute Abnehm-Programme geben, die wichtige Regel vermitteln, aber auch deren Erfolgsquote ist nicht befriedigend: Wissen kann nicht einfach "eingetrichtert" werden. Dementsprechend sind die erfolgreichsten Programme langfristig angelegt und teuer.
Letztendlich zielen sie aber auf Veränderungen ab, die die Teilnehmer für und bei sich selbst vornehmen. Damit definieren sie sich auch als "Hilfe zur Selbsthilfe" – die relative Mühe des Abspeckens kann einem niemand abnehmen.
Nun könnte es ja naheliegend sein, an einer Selbsthilfegruppe teilzunehmen …
Die Idee, an einer Selbsthilfegruppe für Übergewichtige teilzunehmen, wirkt zunächst auch sehr einleuchtend. Praktisch ist es aber so, dass es keine Konzepte für Selbsthilfegruppen gibt. Bei (fast) jeder anderen Krankheit kann man sich einfach einer bestehenden Gruppe anschließen, oder in der Nachbarschaft schauen, wie eine bestehende Gruppe sich organisiert hat.
Zudem gibt es nicht nur organisatorische Fragen; das größte Problem ist, haben sich einmal ein paar Leute zusammengefunden, die Frage "Und was machen wir jetzt?"
Nun, es geht weniger darum, sich gegenseitig zu helfen, man soll "sich selbst helfen". So eine Auskunft befriedigt zunächst einmal gar nicht, und mit dieser Stimmung hat jede Gruppe von Anfang an schlechte Karten.
Es braucht also bei aller Selbstorganisation und Gruppen-Selbst-Bestimmung und selbst aufgestellten Gruppenregeln (die kursiven Begriffen wären noch herauszuarbeiten) einen Leitfaden, ein inhaltliches Konzept, ein gewisses logisches Grundgerüst.
Und bei aller “Wegbeschreibung” – Oder anders gesagt: Was nutzt das schönste Konzept, wenn die praktische Umsetzung das schwierigste ist?
Die wirkliche Hilde, die ein Programm anzubieten hat, bezieht sich folglich auf den praktischen Teil!
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Eine solche Gruppe ist auf alle Fälle sinnvoll. Auch wenn wohl jeder in einer solchen Gruppe das gleiche Ziel verfolgt (=abnehmen), so sind die Wege zum Ziel sehr individuell.
Meiner Meinung nach ist nicht unbedingt die gemeinsame praktische Umsetzung das Wichtigste, da wohl jeder auf seine Art versucht, das Wunschgewicht zu erreichen. Als primäre Aufgabe der Gruppe sehe ich eher die gemeinsame Unterstützung, die gegenseitige Motivation, Erfahrungsaustausch etc. Denn der Schweinehund lässt sich in der Gruppe leichter bekämpfen. Dieser Hund gibt sich ja nie so leicht geschlagen 🙂
Wichtig ist auch eine Gruppenleitung, welche den Ablauf einer Gruppensitzung bestimmt und auch den Austausch untereinander fordert und fördert.
„Unterstützung, die gegenseitige Motivation, Erfahrungsaustausch etc.“ – das klappt auch nicht immer, manche ziehen sich gegenseitig runter. Oder Du hast welche dabei, die Andere schlecht machen: „Also, wenn ich mich hier umschauen, habe ich so eine Gruppe ja eigentlich gar nicht nötig“.
Gruppenleitung und Konzept seh`ich ähnlich. Muss halt vorher da sein.
Die praktischen Übungen sind auch gut, um vom „Nur reden“ wegzukommen.