Zwiebeln – Quercetin als Schutz vor Grippe?
Geschrieben am 1. November 2009 von KPBaumgardt
Eigentlich ging es ja um Quercetin, das manchem “Energy-Drink” zugesetzt wird, und eine Studie, der zufolge Energiedrinks mit Quercetin nicht besser als andere Getränke mit Energie versorgen.
Was aber ist Quercetin? Über einen anderen Link gibt es diese Auskunft: “Ein natürlicher Biostoff, der reichlich in Zwiebeln gebildet wird …”
Und weiter:
“… senkt das Gripperisiko um rund ein Drittel – und das sogar in Stresssituationen. Von Stress ist bekannt, dass er die Abwehrkräfte schwächt und er damit das Infektionsrisiko erhöht.”
Es folgt mal wieder die übliche Beschreibung des Versuchsaufsbaus und die Aufstellung der Mäuse:
“… Wissenschaftler der University of South Carolina und der Clemson University … setzten dafür eine Gruppe von Mäusen an drei aufeinander folgenden Tagen aufs Laufband und ließen sie exzessiv traben. Ein Teil von ihnen bekam Quercetin unters Futter gemischt, die zweite Gruppe nicht. Von zwei Kontrollgruppen, die nicht trainieren mussten, bekam eine ebenfalls das Flavonoid verabreicht. Danach wurden alle Nagetiere dem Grippevirus H1N1 ausgesetzt.
Und das Ergebnis, in Zahlen:
Von den mit Quercetin gefütterten Tieren widerstanden der Infektion rund ein Drittel mehr (rund 60 Prozent), als in den Gruppen ohne den Biostoff (rund 90 Prozent).
Da ist doch jemand nicht mit Prozent- und Bruchrechnung zurechtgekommen. Aber die Schlussfolgerungen werden noch wilder:
Die Forscher heben hervor, dass die gestressten Quercetin-Mäuse ebenso widerstandsfähig waren wie jene, die nicht trainieren mussten: Die Biosubstanz gleicht also den negativen Stresseffekt auf das Immunsystem aus. Wer psychisch und körperlich belastet und deshalb besonders anfällig für Infekte ist, kann also von Quercetin profitieren.
Ich finde, man sollte die Studie noch einmal wiederholen! Und was in dem Versuchszusammenhang diese Behauptungen zu suchen haben, bleibt unergründlich:
Der Biostoff stärkt nicht nur das Abwehrsystem, sondern sorgt für gute Fließfähigkeiten des Bluts, senkt das schädliche LDL-Cholesterin und kann bei Menschen mit Hypertonie den Blutdruck senken. … Quelle: GGIP, DE
Da ist vielleicht auch etwas verwechselt worden, und es kann schon sein, dass Zwiebeln gut fürs Blut sind… Wikipedia erteilt zum Quercetin folgende Auskunft:
Das Polyphenol Quercetin ist ein Flavonoid und zählt zur Untergruppe der Flavonole; es ist ein Pentahydroxyflavon. Es ist weit verbreitet im Pflanzenreich und somit auch in der Nahrung. Große Mengen an Quercetin können in Zwiebeln, Äpfeln, Brokkoli oder grünen Bohnen gefunden werden, die je nach Art der Zubereitung teilweise zerstört werden. Auch durch das Schälen von Obst und Gemüse sinkt der Flavonoid-Anteil drastisch, denn speziell in den farbigen Schalen (Flavonoide sind Pflanzenfarbstoffe) ist der Flavonoidgehalt hoch. Quercetin werden weitreichende, physiologisch positive Effekte zugesprochen. Hervorzuheben ist dabei die antikarzinogene Wirkung, welche hauptsächlich auf das antioxidative Potenzial zurückzuführen ist. Quercetin wirkt wie die Vitamine A, C und E als Radikalfänger, der genaue Ablauf der Oxidations-Inhibierung in vivo wird allerdings noch diskutiert.
Von der antigrippalen Wirkung des Quercetins steht in unserer allwissenden Online-Enzyklopädie jedenfalls (noch) nichts. Aber – wer weiß – vielleicht kommt das noch.
Es war jedenfalls nett, auf diese Weise einmal die Bekanntschaft mit einem “55-plus-Magazin” zu machen, in dem sich schließlich auch dieser nette Witz gefunden hat:
Ein Mann hält mit einem total verbeulten Auto an der Tankstelle.
„Einmal Waschen bitte!“ sagt er zum Tankwart.
Dieser meint mit einem kritischen Blick auf den Wagen:
„Soll ich ihn auch bügeln?“
Gefällt mir. Und bald darf ich solche Seiten ganz legal lesen 😉
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