Pädagogen sollen die Magersucht verhindern

Die Schule macht mobil, berichtet die Augsburger Allgemeine: Fünf Doppelstunden in den Jahrgangsstufen sechs und sieben  und weitere fünf Doppelstunden  in den folgenden Jahrgangsstufen sollen die bayrischen Schüler vor der Magersucht schützen.

Der pädagogische Leitfaden zu den Unterrichtseinheiten wurde zusammen mit den Betriebskrankienkassen (BKK) und Anderen in Bayern entwickelt; Die meisten Unterrichtseinheiten müssen nach Geschlechtern getrennt durchgeführt werden, weil die Probleme dann erfahrungsgemäß offener angesprochen werden, heißt es.

Auf der begleitenden Internetseite www.bkk-bauchgefuehl.de werden ausschließlich Mädchen angesprochen:

Für einige wird eine Diät sogar zur Einstiegsdroge in die Essstörung. Klar, dass davon nichts im Kleingedruckten der Diät-Tipps steht.

Vom Kalorienzählen zur Essstörung, so lautet die Formel:

Essstörungen sind keine Ernährungsprobleme, sondern vielmehr der unbewusste Versuch mit belastenden Gefühlen wie Angst, Einsamkeit, Kränkung, Traurigkeit oder Wut umzugehen – oder aber auch, um Probleme wie Konflikte, Trennungen oder Stress zu bewältigen. Essen oder Nichtessen wird dann zum Ausweg oder Ersatz.
In anderen Fällen kann das radikale Essverhalten auch ein stummes Zeichen des Widerstandes oder der Ablehnung sein – z. B. bei Spannungen in der Familie oder Gruppendruck im Freundeskreis.
Vereinfacht gesagt: Anstatt sich bei Freunden, der Familie oder Experten Hilfe und Unterstützung zu suchen, sehen die Betroffenen die scheinbare Lösung im Essen oder Nichtessen, versuchen damit ihre Gefühle und Probleme in den Griff zu bekommen.

Ob den Kiddies, die die beschriebenen Probleme haben, diese Erklärung etwas hilft? Erfahrungsgemäß gibt es immer welche, die sich auf ihr Bauchgefühl nicht verlassen und stattdessen handfeste Pro-Ana-Rezepte suchen…

Und auch der Gedankenaustausch der Kiddies dürfte nicht soo einfach zu organisieren sein: auf die Frage,

Was ist für Dich "bauchgefühl"?
Schmetterlinge im Bauch… oder Deine "innere Stimme"… oder…?

wurde diese Antwort gegeben:

Kommentar von Kotzmarie (w 2009) | Mo, 12.10.2009 – 19:45 Uhr

wenn ich voll Blähungen hab!

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2 Kommentare zu “Pädagogen sollen die Magersucht verhindern”

  1. solche Programme dienen vielleicht der Aufklärung, wirklich verhindern können sie die Krankheit damit nicht.

  2. Es ist ja eine Krankheit, die in der Pubertät entsteht, im Zusammenhang mit dem Erwachsen-Werden; also einem nötigen Wechsel der Perspektive, Orientierung und, und, und…
    Ein paar gute Ansätze sehe ich bei dem Konzept schon.

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