Phantomfett und Mentaltraining

“Abnehmen beginnt im Kopf” hieß es 1998 und allen, dies das Buch “der mentale Weg zum natürlichen Schlanksein” kauften, wurde dieser Weg eröffnet. Nach 11 Jahren mentalem Schlankwerden hat sich allerdings noch nicht sehr viel bewegt.

Denk’ Dich schlank

Die fleißige Autorin Cora Besser-Siegmund ist wahrscheinlich bloss missverstanden worden mit Thesen wie der, dass man jetzt schon den schlanken Körper unter den Pfunden spüren,  sich bewusst wie ein schlanker Mensch bewegen soll.

Beim UGB ist zu lesen:

Das Gehirn ist …  dafür verantwortlich, daß der Übergewichtige sich auch nach erfolgreichem Abnehmen häufig weiterhin wie ein „verkappter Dicker“ fühlt und überhaupt nicht wie ein tatsächlich schlanker Mensch. …  Deshalb kann die Erfahrung des „innerlichen Dickseins“ auch als „Phantomfett“ bezeichnet werden. Das Gehirn arbeitet in diesem Fall nach einer Diät so lange, bis aus dem Phantomfett wieder reales Fett geworden ist. Man kann diesen Prozeß jedoch genausogut umkehren und dem Gehirn das Schlanksein beibringen wie eine Fremdsprache oder das Einmaleins. Der noch Übergewichtige lernt, in sich ein neues Körpergefühl – ein „Phantom-Schlanksein“ – zu erzeugen. Der Wandel der inneren Einstellung macht sich dann nach einiger Zeit in einer sichtbaren körperlichen Veränderung bemerkbar: Aus dem „Phantom-Schlanken“ wird ein „Real-Schlanker“.

An gleicher Stelle finden wir aber auch diese “Warnung”:

Dieser Beitrag ist dem UGB-Archiv entnommen.
Wir weisen darauf hin,
dass die Inhalte durch
neue wissenschaftliche
Erkenntnisse möglicher-
weise neu bewertet werden müssen.

So scheint es auch zu sein. Wie der Mensch zu dem Bild von sich kommt, zu den Vorstellungen darüber, wer oder was er ist, ist noch merkwürdig unerforscht und mit sehr viel Spekulation verbunden.

Die Behauptung, dass man “lernt, in sich ein neues Körpergefühl – ein „Phantom-Schlanksein“ – zu erzeugen” wäre – so attraktiv die Idee sein mag – immer noch zu beweisen. Wer Pech hat, den könnte das “Sich schlank-denken” auch gerade in eine Essstörung hineinführen.

Sachdienliche Hinweise sind wie immer stets willkommen!

Siehe auch:

Phantomhunger

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3 Kommentare zu “Phantomfett und Mentaltraining”

  1. Durch einen Artikel über „remission“ in dem das Verschwinden von Krebszelle bei Kindern beschrieben wurde, allein durch Visualisierung, wurde ich damals auf dieses Thema aufmerksam.
    Ich konnte es nicht glauben und habe daher einen Selbstversuch gemacht. Inhalt: keine Änderung der Essgewohnheiten und keinen Sport – statt dessen jeden zweiten Tag anhören einer selbst gemachten geführten Meditation.
    Nach ca. 4 Wochen wollte ich wieder radfahren und habe deshalb den Selbstversuch abgebrochen.
    Ergebnis war minus 2,5 Kilogramm (um die selbe Uhrzeit abgewogen) und Zunahme der Umfänge Brust und Oberarm.
    Seit dem bin ich 100%ig überzeugt durch den Geist den Körper beeinflussen zu können.

    lg
    Christian

  2. Im Artikel ist noch ein Link zu einem weiteren Artikel zum Phantomfett – beide zusammen ergeben mehr Sinn als jeder für sich genommen.
    http://fressnet.de/blog/?p=1964

    Letztlich hängt das zusammen mit Körpergedächnis und „Selbstverständnis“, Körper-Imago hat man es früher in mancher Schule genannt, und muss auch mental bearbeitet werden, wenn die Diät langfristig erfolgreich sein soll – bzw. das Abnehmen.
    Dazu habe ich auch verschiedene Übungen entwickelt, deren Wirksamkeit aber noch nicht abgesichert ist.

  3. […] es einen Sinn. Immerhin ist hier das alte – und für sich alleine völlig unwirksame Motto: “Denk Dich schlank” durchaus weitergeführt… Der dritte Schritt ist der "Schlachtplan": Dein idealer […]

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